24/7 Cap-Träger

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Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne, die in mein Zimmer schien, geweckt. Auch wenn es erst 7 Uhr war stand ich mit einem Lächeln auf und ging als erstes ins Bad. Ich musste zwar erstmal bis 13 Uhr arbeiten, aber ich hatte schon so im Gefühl das der Tag gut werden würde. Wie schon gesagt machte mir meine Arbeit auch Spaß und so war es eigentlich keine richtige Arbeit mehr für mich. Das einzige was mich nervte waren ein paar Kolleginnen. Es war eben immer noch wie in der Schule, mit manchen verstand man sich von Anfang an gut und andere konnte man einfach nicht ausstehen. Aber meine heutige Schicht hatte ich mit einer Freundin von mir und so war auch dieser Teil abgehakt.

Nachdem ich eine Kleinigkeit gefrühstückt hatte machte ich mich immer noch grinsend auf dem Weg zur Arbeit. Dort angekommen begegnete ich schon meiner Freundin Lisa in der Umkleide. Wir umarmten uns kurz und ihr fiel sofort mein Dauergrinsen auf. Sie sprach mich darauf an aber ich meinte nur:

"Erzähl ich dir später. Unsere Schicht beginnt gleich."

Sie machte sich zwar weiter fertig, aber sie grinste mich schelmisch an. Kennt ihr diesen Blick von euren Freunden wenn sie schon was ahnen? Genau so sah ihr Blick aus. Ich fing an zu lachen und sie stimmte mit ein. Wir mussten uns auch wirklich beeilen also vergaß sie das Thema wieder.

Als es dann mal etwas ruhiger war und wir Zeit zum Quatschen fing ich an zu erzählen:

"Also ich war gestern longboarden und ich war so in Gedanken, dass ich gegen jemanden gestoßen bin. Dieser Jemand heißt Felix und wir treffen uns heute zum Longboarden."

Wenn ich nur daran dachte fing ich wieder an zu grinsen. Auch Lisa hatte wieder diesen schelmischen Blick auf dem Gesicht und schien sich wirklich für mich zu freuen. Wir konnten aber nicht weiter quatschen, da wieder neue Gäste kamen und wir an die Arbeit mussten. Als meine Schicht dann vorüber war zog ich mich schnell um und verabschiedete mich noch von meiner Freundin. Sie musste noch länger arbeiten. Im Rausgehen rief sie mir noch zu:

"Viel Spaß und erzähl mir dann alles!"

Ich winkte ihr nochmal lächelnd zu und ging zu meiner Wohnung. Dort angekommen stellte ich mich gleichmal vor meinen Schrank um was Passendes zu finden. Ich nahm eine Menge Klamotten raus um sie dann doch nur als hässlich abzustempeln. Irgendwann fand ich dann aber doch die richtigen Klamotten und zwar eine graue enge Jeans, ein weißes T-Shirt, ein blaues Hemd darüber und dazu passende blaue Chucks. Ich kämmte mir meine Haare durch und schminkte mich leicht. Ich checkte mein Outfit nochmal durch und dann musste ich auch schon los. Ich schnappte mir meine Tasche und natürlich auch mein Longboard.

(Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=118460107&.locale=de)

Ich kam pünktlich um 15 Uhr am Dom an und dort saß schon Felix mit seinem Longboard auf den Treppen. Er hatte ein hellblaues Shirt an und eine dazu passende Red Bull Cap auf. Er sah wirklich zum Anbeißen aus. Ich schlenderte so cool wie möglich zu ihm und kurz bevor ich dort war, guckte er hoch und erkannte mich. Er stand sofort auf und kam auf mich zu. Wir wussten beide nicht wirklich wie wir uns begrüßen sollten, umarmten uns dann aber doch.

Wir überlegten wo wir hinfahren könnten. Felix meinte dann, wir sollten unbedingt zum Rheinufer. Ich willigte ein, da ich es dort auch sehr schön fand und wir fuhren  gleich los. Wir fuhren schweigend nebeneinander. Aber nicht weil wir nichts zu reden hatten, sondern ich genoss einfach die erfrischende Luft die mir um die Haare wehte. Es war zwar erst Anfang April, aber schon überraschend warm. Ich merkte wie mich Felix grinsend von der Seite musterte. Ich sah ihn verwirrt an und er meinte:

"Du bist eine kleine Tagträumerin. Gefällt mir."

Ich lächelte ihn nur an und träumte wieder vor mich hin bis wir beim Rhein angekommen waren. Wir setzten uns an das Geländer und hatten jetzt endlich Zeit zum Reden. Er erzählte mir von seinem Leben. Er war Youtuber und Mitglied in dem Youtubechannel Y-Play wo es hauptsächlich um Let's Plays ging außerdem meinte er noch, dass sein Spitzname Hallodri sei. Das erklärte wieso er gestern so gerufen wurde. Ich hörte ihm aufmerksam zu, da es mich wirklich interessierte. Ich hatte mich zwar noch nie mit YouTube auseinandergesetzt aber ich bekam immer wieder mit wie hier in Köln gedreht wurde und Leute mit Kameras vor sich durch die Gegend liefen. Nachdem er mir seine Lebensgeschichte erzählt hatte, erzählte auch ich etwas über mein Leben:

"Also ich bin 21, bin Kellnerin in einem Kölner Restaurant. Ich bin auch hier in Köln geboren und aufgewachsen. Sonst ist mein Leben aber so wie jedes andere auch."

Ich lachte bei den letzten Worten, da mein Leben wirklich nicht besonders spannend war. Aber Felix glaubte das nicht wirklich und fragte mich weiter über meine Familie, meine Freunde, meinen Job usw. aus. Ich fühlte mich ein bisschen als würde ich interviewt werden, doch ich fand es auch süß wie er sich für mich interessierte. Als wir mit Erzählen fertig waren, hörten wir einfach nur Musik und genossen die Sonnenstrahlen. Ich konzentrierte mich aber eigentlich mehr auf Felix neben mir und schaute ihn immer wieder unauffällig an. Wenn sich dann unsere Blicke trafen guckte ich schnell weg. Dieser Kerl schaffte es wirklich mich wieder zum Teenager werden zu lassen.

Irgendwann fiel mir was auf, das ich ihn auch gleich fragte:

"Ist deine Cap eigentlich sowas wie ein Markenzeichen von dir? Oder hast du eine Glatze darunter?"

Ich sagte die letzten Worte mit einem spöttischen Unterton und grinste ihn an. Mich beschäftigte diese Frage aber wirklich da ich ihn noch nie ohne Cap gesehen hatte. Er antwortete aber auch nicht ohne zu lachen:

"Tja, das wirst du wohl nie erfahren."

"Das denkst auch nur du."

erwiderte ich und nahm ihm blitzschnell die Cap vom Kopf. Ich rannte damit etwas weg und sah ihn verschmitzt an. Auch wenn ihm Cap's wirklich standen, sah er ohne auch nicht schlecht aus. Er hatte relativ kurze braune Haare und ich kann nur wieder betonen wie gut er aussah. Jedenfalls guckte er mich zuerst gespielt böse an, bevor er mich verfolgte. Ich setzte mir seine Cap rückwärts auf und lief weiter davon. Aber er holte mich schnell ein und hielt mich an der Hüfte fest. Er drehte mich so, dass wir uns in die Augen sehen konnten auch wenn ich etwas zu ihm hochschauen musste. Man spürte die elektrisierende Spannung zwischen uns und wir sahen uns nur in die Augen. Es war auch um uns rum absolut still, sodass ich nur meinen Herzschlag hörte. Ich hatte Angst dass mein Herz gleich aus meinen Brustkorb springen würde so schnell schlug es.

Doch bevor noch etwas Anderes passieren konnte, stahl er mir mit einem Grinsen die Cap wieder vom Kopf und lief zurück zu unseren Longboards. Ich stand erstmal wie versteinert da, bis ich das Geschehene realisierte und auch ich zu Felix ging. Wir fuhren dann auch gleich mal wieder los, da wir schon relativ lange hier saßen. Es wurde auch schon langsam dunkel und ich beschloss nachhause zu fahren, was ich Felix mitteilte. Er wollte mich natürlich ganz gentlemanlike begleiten und so wie ich ihn kennengelernt hatte konnte ich ihm das nicht ausreden. Also fuhren wir wieder schweigend zu meiner Wohnung. Dort angekommen wusste ich mal wieder nicht wie ich mich verabschieden sollte, also umarmte ich ihn einfach schnell und ging hoch bevor ich noch andere Dummheiten machen konnte. Ich war nicht der Typ der schon beim ersten Date jemanden küsste und das sollte auch so bleiben. Auch wenn ich es wirklich gerne getan hätte.

Hier ist schon wieder das nächste Kapitel und ich hoffe es gefällt euch :)

Scheiß auf Prinz mit Gaul, meiner kommt mit nem Longboard! (Hallodri FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt