02

52 6 2
                                    

Ich habe in den letzten zwei Jahren echt viel dazugelernt,
sowohl gutes als auch schlechtes.
Aber weißt du, was am schwierigsten war, oder noch immer ist?

Nein? Ich sag es dir.

Diese ganzen verschissenen Vorstellungen, in welchen man sich wünscht, dass sie doch bitte die Realität wären. Wie sich ein Treffen mit dir anfühlen würde oder was du sagen würdest.

Ich hatte da so einige Vorstellungen.

Ich erzähle dir Mal eine, die ich am Meisten hatte:

Ich war noch am schlafen und es klingelte an der Haustür.
Durch das nervige klingeln wurde ich unmittelbar aus dem Schlaf gerissen, weshalb ich genervt Aufstand und nach unten, zur Tür lief.

Unwissend öffnete ich diese und dann, ja, dann sah ich dich. Du standest direkt vor mir, so nah warst du mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gekommen. Vielleicht in der Schule, wenn du im Treppenhaus an mir vorbei liefst.
Du hattest diesen Blick, mit welchen du mein Herz immer und immer wieder höher schlagen gelassen hattest, wieder an dir.
Du wusstest gar nicht, wie nervös dieser Blick mich auch immer gemacht hatte, selbst schwitzige Hände hatte ich wegen dir bekommen und dies war nur bei dir so.
Deine braunen Augen, hatte ich so sehr geliebt und hätte sie Stunden anschauen können.
In deinen Händen hattest du einen Blumenstrauß gehalten.
Und weißt du was für einer? Einen Rosenstrauß.

Kannst du dich noch daran erinnern, wie du sagtest, dass du mir Mal welche schenken wolltest?

Du fingst an zu grinsen, wobei man deine weißen Zähne leicht vorblitzen sah und gabst mir diese Rosen mit den Worten
"Entschuldigung."

Ja, Entschuldigung.
Ich bin mir so ziemlich sicher, dass du dieses Wort nicht einmal kennst.
Du bist die Art von Person, die nicht Mal erkennt, dass du Jemanden verletzt.
Du siehst Fehler nicht ein und, dass ist das, womit du die Meisten verletzten tust, inklusive mich.
Ja, das ist auch einer der Gründe, warum ich dich hassen könnte.
Ich tu es aber nicht. Nein, denn dafür liebe ich dich leider zu sehr und dass, seit zwei Jahren.

Nach dem du dieses Wort sagtest, hast gefragt: "Können wir reden?"

Dazu muss ich sagen, dass hattest du genau dreimal in echt zu mir gesagt. Nur eben nicht Persönlich, nach was ich mich immer so sehr gesehnt hatte.

Davon zweimal über's Smartphone, genauergesagt, über einer Nachrichtenapp.
Das drittemal war ein Freund von dir, welcher zu mir kam und wollte, dass ich mit dir Rede.

Das war wieder eines der Dinge, welches ich an dir hasste.
Du hattest entweder alles über das Smartphone oder über Freunden gesagt. Und genau deshalb, hatte ich dich jedesmal abgewiesen. Es schmerzte. Es schmerzte immer dich so abzuweisen und es ist dann auch meine Schuld, dass wenn ich dich so Abweise, wir uns dann wohl niemals aussprechen werden können. Ich fragte mich jedoch trotzalledem immer;

Warum denn nie Persönlich?
Das werde ich wohl niemals wissen.

Und alles, was in meinen Vorstellungen danach kam, konnte ich mir nicht Vorstellen. Weißt du auch warum?
Weil ich niemals wissen werde, wie du auf meine ganzen Fragen, Feststellungen und auch Antworten, antworten würdest.
Sicher, ich könnte sie mir ebenfalls Vorstellen, aber es ist wieder rum so unrealistisch, dass es schon wieder traurig ist.

I'd never tell youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt