Domingo en Fuego

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"Bitte meldet euch, Basis 3, bitte melden." Drang es durch den Lautsprecher. Irgendetwas schien nicht zu stimmen. Irgendetwas war faul. Die Männer und Frauen von der Wache, sahen gespannt auf die Bildschirme um zu sehen, was hier eigentlich vor sich ging. Nun, eigentlich wusste jeder, was von sich ging. Krieg. Schon viele Länder wurden ausgelöscht, durch Bomben, die so leicht zu werfen waren. Durch neuartige Technologien, die noch kaum jemand kannte, die so viele Länder verwendeten, obwohl sie es nicht verstanden. Vielleicht würden wir irgendwann wissen, wie wir das volle Potential der Natur verwenden konnten, vielleicht konnten wir irgendwann sagen, dass es uns was gutes getan hat, zu forschen. Aber vielleicht existiert bald keine Natur mehr, wie wir sie einst kannten. Wieder hörte man ein Rascheln durch die Lautsprecher, welche an der Decke der kleine Zentrale installiert waren, welches den Arbeitern weismachte, dass gleich jemand sprechen würde. "Basis 3, Bomben. Sofortige Evakuierung, ich wiederhole, Bomben, sofortige Evakuierung." 

Und damit begann das Drama und damit begann das ganze übel. Wieder neue Bomben, wieder eine Attacke. Menschen versuchten sich zu schützen, versteckten sich in Kellern, ja, sogar Bunker, doch es war vergebens. Keiner der in die Nähe der Bomben kam, überlebte. Es war nicht möglich. Keiner von den Personen, die sich in der Basis befanden, wusste wirklich, was diese Bomben waren, trotzdem hatten sie schreckliche angst. Die Angst vor dem Ungewissen ist meistens die Größte. Wie kann man mit etwas umgehen, von dem man nicht weiß, wie es funktioniert, von dem man nicht weiß, was es eigentlich ist? Alles was die Damen und Herren, aber auch Kinder wussten war, sie würden sterben. 'Sofortige Evakuierung', hieß es, doch eigentlich war das nur ein Mittel zur Beruhigung, denn allen war bewusst, wenn die Bomben kommen würden, würde es keine einzige Möglichkeiten der Flucht mehr geben. Wie sollte man einen Krieg gewinnen, der dich sogar verlieren ließe, wenn du gewinnst? 

Keiner sah eine Lösung des Problems. Die Parteien konnten sich nicht einigen, sie wussten, sie würden verlieren, trotzdem war der Stolz zu groß, um eine Lösung zu suchen, die allen Seiten gefallen könnte. Nein, lieber war es den Menschen, die ganze Welt auszulöschen. Aber so war der Mensch eben. Eitel und eifersüchtig, selbstverliebt und besitzergreifend. Zwei Kriege hatte die Erde schon hinter sich, zwei Kriege hatte die Erde schon überlebt und doch glaubte die Erde weiterhin, sie konnte Konflikte mit Krieg lösen. Primitive Menschen, wirklich. Aber vielleicht war es besser so, dass sie so dachten. Vielleicht war es besser, wenn die Menschen sich selbst ausrotteten und die Erde dann wieder wachsen könnte. Dann könnte sich die Erde erholen und wieder zu dem werden, was sie einmal war. Richtig? Das können die Menschen auch nicht beantworten, da diese eigentlich noch nicht wirklich wissen, was ihre Bomben und den Müll, der dadurch entsteht, der Erde antun. Aber im Moment scheint das nicht wichtig zu sein. Gewinnen, das war das wichtigste für Menschen. Gewinnen, um jeden Preis. Egal wie viele Menschen dabei umkamen, sie mussten gewinnen. Alles andere war gegen ihren Stolz. 

Ja, so sind die Menschen. So waren sie einst. Wer den Krieg gewonnen hat? Gute Frage, doch die Antwort liegt auf der Hand. Egal wer gewonnen hat, gestorben sind diese trotzdem, an ihrem eigenen Müll, an ihrer eigenen Eitelkeit. Zurückgelassen hatten die Menschen nichts als ein Schlachtfeld. Das Wasser konnte man nicht mehr trinken, da es so verseucht war, bevor man das trinken würde, wäre es vermutlich gesünder, seinen eigenen Urin zu trinken. Wälder, Wüsten, Berge, Täler, alles, war wie ausgelöscht. Kein Leben mehr war zu sichten, alles was man sehen konnte, waren kaputte Häuser, kaputte Städte, kaputte Hoffnungen und Träume. Leichen, überall. Leichen von Menschen die Träume hatten, Leichen von Menschen die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. Menschen, die nichts für diesen Krieg konnten. Sie waren alle tot, nicht, weil es ihre schuld war, sondern, weil die Welt nicht fair war. Das war sie noch nie. Doch die Menschen machten dies noch schlimmer. Es war unrecht, dass Menschen sterben mussten, die keine Schuld trugen .Es war unrecht, das Menschen in den Krieg ziehen mussten, die keine Schuld trugen. Doch was konnten diese dagegen machen? Nichts. Sie waren hilflos. 

Und nun existierten alle ihre Träume nicht mehr. Sie wurden einfach weggefegt. Keiner konnte sie jemals zurückholen, keiner. Die Menschen lernen aus ihren Fehlern, sagte man. Nun können sie nichts mehr daraus lernen, weil sie tot sind. Alle.

Alle waren tot.

Fast alle.

Einige Menschen, die glück hatten, in einem Land, abseits, irgendwo in Afrika, ein kleines Dorf. Es wurde nicht getroffen. Es wurde nicht ausgelöscht. Aber die Erde, auf welcher sie lebten, diese war ausgelöscht. Es dauerte nicht zu lange, bis der größte Teil der Menschheit, die noch übrig war an Krankheiten verstarb und so verblieben nur noch eine kleine Gruppe an Menschen. Einige Touristen, die hier waren, aber auch Einwohner. Sie alle hatten glück, doch trotzdem mussten sie sich nun ihrem größten Kampf stellen. Den Kampf gegen die Natur. Den Kampf gegen die Welt, welche ihre Spezies zerstört hatte.

Glowing EyesWhere stories live. Discover now