Hi zusammen!
Ich hab endlich noch einen Teil fertig bekommen! Ich hoffe, dass die Uploads in Zukunft nicht ganz so unregelmäßig sind!
Viel Spaß!Ganz plötzlich wurde ich aus den Tiefen der Traumwelt gerissen. Ich war sofort hellwach. Scheiß Wecker. Oder wie Felix ihn gerne nennt: Uhrensohn.
Mein Kopf pochte höllisch. Mühsam entwirrte ich meine Gliedmaßen aus meiner Bettdecke, bis mir auffiel dass da mehr als ein paar Beine waren. Dann ertönte ein Grunzen. Ich drehte mich nach rechts und, siehe da, jemand lag neben mir. Ein Typ.
Ich versuchte mich aus der Decke zu entwirren und vorsichtig vom Bett auf zu stehen. Leider gelang mit das nicht sonderlich gut. Als ich einen großen Schritt über ihn drüber machen wollte, hörte ich ein weiteres Grunzen und er drehte sich auf den Rücken, schlief jedoch weiter. Mir fiel ein überdimensionaler Stein vom Herzen.
Viel wichtiger war jedoch, wie gut er selbst beim Schlafen aussah. Verwuschelte braun-rötliche Locken und seine Lippen erst. Langsam kamen Bruchstücke meiner Erinnerung zurück. Oh mein Gott. Und was er mit diesem Mund angestellt hatte. Ich schüttelte meinem Kopf, um die Erinnerungen an die letzte Nacht zu verscheuchen.
Schnell schlich ich zur Tür und drehte mich noch einmal um. Wie zur Hölle hatte ich den denn abgeschleppt? Er sah echt verdammt heiß aus.
Ich konnte schon von weitem den angenehmen Kaffeegeruch wahrnehmen, der langsam die Wohnung erfüllte. Felix war also schon wach. Das wunderte mich ein wenig, da er eigentlich der absolute Langschläfer war. Vielleicht hatte er eine frühere Vorlesung an der Uni oder so. Das hieß aber gleichzeitig, dass er mich auf wahrscheinlich früher oder später über jedes kleinste Detail ausfragen würde.
Ich betrat die Küche und ging auf dem direkten Wege zur Kaffeemaschine. Die leer wahr. Ich drehte mich um und sah Felix und Nicki am Tisch sitzen. Sie schauten mich vorwurfsvoll an.
Nachdem die beiden einen Blick ausgetauscht hatten, taxierte mich Felix mit seinem Blick. Das war seltsam. Hatte er nicht eine Milliarde Fragen und brannte nur so darauf sie mir zu stellen?
Dann begann er zu sprechen.
"Guten Morgen erstmal."
Ich sah ihn fragend an.
"Guten Morgen..", antwortete ich.Schweigen. Was zur Hölle war denn in die beiden gefahren?
Also fragte ich stattdessen: "Wo ist der Kaffee?"
Felix deutete auf Nickis und seine Tassen.
Ich verdrehte die Augen.
"Ich meine den Rest..."
Felix sah mir immer noch in die Augen, blickte dann weg und seufzte schwer.
"Nicki und ich haben beschlossen, dass du keinen verdient hast."
"Hääää?", antwortete ich ziemlich blöd.
Als ich die Stirn krauste merkte ich, dass ich doch einen dezenten Kater hatte.
Endlich ergriff Nicki das Wort:
"Wir haben diese Nacht kein einziges Auge zu gemacht."
Oh. Die beiden waren schon immer enorm mondaffin gewesen. Vielleicht war ja Vollmond. Ich glaubte nicht an so einen Hokuspokus. Ganz offensichtlich war ihre Laune definitiv im Keller.
Ich brauchte trotz allem meinen Kaffee. Ich war alles andere als wach.
Also antwortete ich:
"Ich schau mal nach ob Vollmond war oder so."
"Mein Gott! Bist du schwer von kapé!"
"Ich hatte ja auch noch keine Kaffee!"
"Fickt nächstes Mal bei ihm und nicht hier! Wir haben kein Auge zu gemacht diese Nacht!"
Ok. Das war sehr direkt. Ich musste mich erst einmal setzen.
"Ups."
"Ist das dein Ernst? Ups?", äffte Nicki meinen Tonfall nach.
Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen. Wie peinlich konnte es bitte noch werden?
Wenigstens brummte mein Schädel nicht so enorm, wie ich dachte.One-Night-Stands waren eigentlich nicht mein Ding, weil ich fast nie ausging. Generell Beziehungen, da ich keine Zeit hatte und mich eher auf mein Studium konzentrierte. Ich war definitiv eine Art Vorzeige-Studentin.
Nicki hatte in den letzten Jahren schon einige "feste" Freunde gehabt. Sie waren jedoch auch nie sonderlich leise beim Akt gewesen. Ihr Gestöhne ging Felix und mir enorm auf die Nerven. Deshalb waren wir damals aus Verzweiflung irgendwann in den nächsten Baumarkt gefahren und hatten uns Ohrstöpsel im Überfluss besorgt.
Jedoch hatte bisher noch keine ihrer Beziehungen länge als 5 Monate gehalten. Was dazu führte, dass Felix und ich schon viele Nächte in meinem Bett mit Bergen von Süßkram verbracht und uns haufenweise Liebesfilme angeschaut hatten. Anfangs heulte Nicki durchgehend, bis nach dem dritten Film alle Tränen aufgebraucht waren und sie zum emotionslosen Roboter mutierte. Das konnte dann schon einmal mehrere Tage andauern.
Dann weinten Felix und ich bei jedem schlechten Ende mehr als Nicki."Hat Felix nicht noch die Ohrstöpsel, als du mit Ben zusammen warst?"
Felix stand auf und ging zur Spüle.
"Ohrstöpsel?", fragte Nicki verdattert.
Ich verdrehte die Augen und erhob mich, um neuen Kaffe auf zu setzen.
"Ja. Felix und ich haben damals zwei Zwanzigerpacks gekauft."
Wenn Blicke töten könnten, wäre ich definitiv schon länger tot.Grinsend machte ich mich auf den Weg zum Bad, während der Kaffeegeruch mich schon wacher werden ließ.
Ganz in Gedanken ging ich durch den Flur in Richtung meines Zimmers.
Ich wusste immer noch nicht, wie ich mit dem Typen in meinem Schlafzimmer verfahren sollte.
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