Kapitel 2

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Sie fuhren schon eine ganze Weile durch die Gegend. Seit Clair in dem Wagen des Vampires saß, hatte sie ihn nicht eines Blickes gewürdigt.

Die Gegend veränderte sich, je länger sie fuhren. Zuerst waren draußen viele Häuser zu sehen, doch dann wurden es immer weniger, bis man nur noch grüne Landschaft sehen konnte.

Clair hatte ihr Zeitgefühl verloren, denn sie hatte keine Ahnung mehr, wie lang sie schon unterwegs waren. Doch ihre Gedanken drehten sich immer wieder um ihre Familie.

Wie sollte sie das überleben, ohne ihren Bruder, der sie immerzu ärgerte, ihre Mutter die immer auf sie aufpasste und ihren Vater der ihr immer gute Ratschläge gab und ein super Koch war?

"Clair?", die Stimme von Charles zerschnitt die Stille, die Clair umgeben hatte.

Statt zu antworten, drehte sie einfach nur den Kopf zu Charles und bestrafte ihn mit einem wütenden Blick.

"Hör mir bitte zu.", Charles sah sie sanft an, doch das ließ Clair an sich abprallen. Sie kniff die Augen zusammen und beobachtete ihn ganz genau.

"Ich begehre dich schon lange, sozusagen seit deiner Geburt. Natürlich denkst du, ich würde dich nur haben wollen, um dein Blut zu bekommen. Doch ich hätte gerne, das du meine Gefährtin wirst. Und Solange du meine Regeln befolgst, wird dir nichts passieren.", erklärte Charles.

Clair hatte ihm aufmerksam zugehört, doch sie glaubte kein einziges Wort, von dem was er von sich gab. Die Wut brodelte immer heftiger in ihr, je länger sie ihm zugehört hatte.

"Gefährtin?", schrie sie wutentbrannt, "Wie kannst du es wagen, dieses Wort auch nur in den Mund zu nehmen? In meiner Nähe?"

Am liebsten wäre Clair auf Charles los gegangen und hätte ihm die Augen ausgekratzt, doch sie musste sich sehr zusammen reißen. In ihrem Kopf spielten sich eine Millionen Szenarien ab, in denen Clair Charles zu Tode brachte.

"Clair, du kleine Kratzbürste, hör mir zu! Ich will dir nichts böses.", Charles blieb ruhig, doch in seinen Augen spiegelte sich immer mehr der Drang, Clair seine Reißzähne in den Hals zu rammen.

"Nenn mich nicht so!", schrie Clair, die Wut war nun kurz davor auszubrechen, doch bevor sie das tun konnte, hielt der Wagen.

Clair hatte nicht mitbekommen, dass sie vor eine große Villa gefahren waren.

Die Tür auf Charles Seite wurde geöffnet und ein Mann, der wie ein Buttler gekleidet war, stand neben der geöffneten Tür.

"Sir.", war alles was er sagte und verbeugte sich vor Charles, als dieser aus dem Auto ausstieg.

Als sich Charles zu ihr drehte und ihr ein Zeichen gab, ebenfalls auszusteigen, drehte Clair ihren Kopf wieder zum Fenster. Sie sah auf eine grüne Wiese, die sich sehr weit erstreckte. Hinter der Wiese konnte sie einen Wald erkennen.

"Francis bitte kümmern sie sich um die reizende Dame. Ich habe noch etwas zu erledigen.", hörte Clair ihn sagen und dann seine Schritte, die sich vom Wagen entfernten.

"Lady?", ertönte die Stimme des Buttlers, "Bitte steigen Sie aus."

"Nein.", sagte Clair, noch immer das Gesicht zum Fenster gewandt. Sie würde nicht aussteigen und diese Villa betreten.

Sie hörte Francis leise seufzen, dann wurde die Tür geschlossen und als Clair zu ihrer rechten sah, saß Francis neben ihr.

Sein Blick, mit dem er sie ansah, war sanft und zugleich erschöpft. "Bitte lassen Sie mich meinen Job machen und steigen Sie aus.", Francis Stimme war sanft, als er sprach.

Gefangene eines VampirsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt