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Kim Taehyung

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Kim Taehyung

Ich war genervt, wie immer. Mein grässlicher Wecker der von Montag bis Freitag um genau 7 Uhr immer klingelte, ertönte wieder und ich wollte am liebsten dieses Ding gegen die nächst beste Wand schmeißen. Leider brachte ich es nicht über das Herz mein Handy dabei zu zerstören, da dieses sehr teuer war und es nicht selbstverständlich war, dass meine Eltern mir so etwas teures kauften. Ich versuchte mich mit meinen Gedanken abzulenken, was aber nur dazu führte, dass die Zeit an mir vorbei raste und ich am Ende in Eile in die Schule rannte. Gerade Sport war nicht meine Stärke, dementsprechend zwang ich mich aus meinem warmen Bett raus und schlürfte müde in das Badezimmer, welches glücklicherweise direkt nebenan befindet. Leider Gottes haben wir hier eine Bodenheizung, auf welche ich mich am liebsten hinlegen möchte. Lustigerweise bin ich hier auf den Boden schon Mal eingeschlafen.

Ich schaue in den Spiegel und sehe einen kaputten, müden und sehr komischen Jungen vor mir. Besonders hässlich bin ich nicht, hübsch wiederum auch nicht. Normal halt. Leider zählt normal bei mir an der Schule als Dreck. Also bin ich nur Dreck, welches vielleicht unter deren Schuh seinen Platz findet und nicht auf dieser Schule. Trotzdessen versuche ich das Durcheinander, welches man normalerweise Aussehen nennt, in Ordnung zu bringen. Besonders Mühe gebe ich mir nicht, weil ich jeden Tag dreckig werde, weshalb sich das "hübsch machen" nicht lohnen würde. Im Laufe meines Tages, nein Lebens, werdet ihr diese Situationen öfters schön begutachten können. Ich begebe mich wieder in mein Zimmer, wo ich mir ein weißes Tshirt aus meinem Kleiderschrank hole, eine blaue Jeans und ein schwarzes paar Socken. Ich gehe auf eine Elite Schule, das erklärt warum wir keine Schuluniform haben. Warum wir keine besitzen Frage ich mich trotzdem, denn dann würden viele Mitschüler, welche sehr intelligent sind, doch leider nicht wie ich aus reichen Verhältnissen kommen, nicht von den Reichen runtergemacht werden. Mein Handy, das auf meinem Schreibtisch lag schnappe ich mir mit meinen Rucksack. Unten angekommen finde ich weder meine Mutter, noch meinen Vater in der Küche. Typisch, sie sind auch immer unterwegs. Klar finde ich es gut, dass wir gut verdienen und ein luxuriöses Leben führen, doch wo bleibt die Familie? Die ist mir nämlich tausendmal wichtiger als das ganze Geld.

Das Dienstmädchen ist die einzige die mir noch ab und zu Gesellschaft leistet. Wir kennen sie schon seit fünfzehn Jahren. Sie war auch die, die mich nachdem ich zwei Jahre alt wurde, großgezogen hatte. Mindestens ist sie für mich da und auch immer erreichbar. Und meine Freunde? Die wohnen außerhalb von Seoul, doch das Internet ermöglicht es uns noch den Kontakt zu halten.

Demotiviert wie jeden Tag spaziere ich in die Küche.
"Guten Morgen Linda.", gähne ich. Ich tapse nach einen Stuhl und setze mich hin. "Guten Morgen Liebes.", sagt sie motiviert mit ihrer hohen Stimme und lächelt mich an. Dabei macht sie mir mein Frühstück. Nur fünf Minuten später liegt vor mir auf dem Tisch ein Teller mit mehreren Pancakes. "Dankeschön." Und daraufhin fing ich das essen an. "Liebes, du musst dich nicht bedanken. Das machst du schon seit der ersten Klasse." Ich kann nie genug Dankbarkeit zeigen. Es war ein 'muss' für mich. Wenn man etwas nicht hat und danach strebt, wird man halt umso dankbarer, falls man es bekommt. Zwar macht sie mir immer Frühstück, doch leider wünsche ich mir, dass meine Mutter mir dieses macht und mich jeden Morgen mit einem Lächeln begrüßt. "Und du machst seit der ersten Klasse mein Frühstück.", antworte ich ihr und lege meinen leeren Teller in die Spüle.

Einen Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich los muss. Es ist zwar früh genug und ich hätte auch gefahren werden können doch ich verzichte immer darauf. Mir ist bewusst, dass es gesünder für mich ist. So oder so mache ich viel zu wenig Sport. Trotzdem frage ich mich jedesmal warum ich in meinem Zeugnis in Sport jedes Jahr eine 1 habe.

Ich verlasse die Küche und begebe mich in einen kleineren Raum, wo unsere Schuhe gelagert sind. Viele sind schon sehr staubig, weil wir immer das gleiche Paar Schuhe nutzen. Natürlich ziehe ich meine Timberlands an, woraufhin ich mit einen "BIS SPÄTER LINDA!" mich von ihr verabschiede und das Haus verlasse.

Ich mache mich auf dem Weg und höre mal wieder Musik. Es ist für mich wie ein Ausschalt-Knopf für die Welt. Die Schule ist für mich wie die Hölle, doch nur durch einfacher Musik kann ich besser in den Tag starten. Musik ist wahrscheinlich das einzige, dass mich noch richtig glücklich machen kann. Natürlich meine Freunde auch, doch dass ich ihnen mal wieder mal in die Augen blickte dauert wahrscheinlich wieder Jahrtausende.

Nach zehn Minuten komme ich an meiner wundervollen Schule an und freue mich so sehr im Unterricht teilzunehmen. Ich hoffe, man hört die Ironie deutlich raus.

Willkommen in der Hölle.

Rape | [VKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt