Prolog

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Wie jeden Tag lag sie in ihrem Bett. Schaute an die Decke. Eine Träne rollte ihr über die Wange, dann die andere. Es wurden immer mehr.

Eigentlich müsste sie keine Tränen mehr haben. Eigentlich müsste sie weiter leben.

Eigentlich sollte die Zeit die Wunden heilen.

Eigentlich sollte sie sich nicht mehr so leer fühlen. Eigentlich sollte sie wieder etwas fühlen.

Eigentlich sollte sie kämpfen.

Eigentlich mochte sie ihr Leben.

Eigentlich mochte sie Menschen die daran Teil haben.

Eigentlich liebte sie diese Menschen.

Sie wusste, dass andere dann auch leiden werden. Dass sie sich fragen werden wieso.

Dass sie geliebt wurde.

Dass sie bleiben sollte.

Doch sie wusste, dass sie es nicht konnte.

Dass sie es nicht wollte.

Dass sie mit dieser Schuld nicht leben kann.

Dass sie so nicht weiter machen will.

Sie fühlte sich doch schon so lange leer.

Sie fühlte sich so lange einsam.

Dabei hatte sie doch mehrere.

Dabei hatte sie nur einen Grund dazu und das war ihr Problem.

Genau dieser eine Grund hat sie zu dieser Entscheidung gebracht. Genau dieser eine Grund machte ihr alles kaputt.

Genau dieser eine Grund war Schuld an allem.

Genau diesen einen Grund konnte sie nicht verdrängen, egal wie sehr sie es versuchte.

Genau diesen einen konnte sie nicht verdrängen, egal wie sehr sie es wollte.

Sie war jung.

Sie hatte ihr Leben noch vor sich.

Sie hatte alles was man sich wünschen konnte.

Sie hätte glücklich sein können.

Sie hätte einfach nur diesen einen Fehler nicht machen sollen.

Sie hätte auf ihre Freunde hören sollen.

Sie hätte auf ihre Eltern hören sollen.

Sie hätte nicht gehen dürfen.

Sie hätte nicht um diese Zeit an diesem Ort sein dürfen.

Sie hätte sich dafür nicht die Schuld geben dürfen.

Doch jetzt war es zu spät.

Sie hat es gemacht.

Sie war es schuld.

Sie macht sich deshalb kaputt.

Sie hat schon mit allen darüber geredet.

Sie verstand es nicht.

Alle konnten so tun, als wäre nie was gewesen.

Alle konnten einfach so weiter leben, als wäre nie was passiert.

Als würde keiner fehlen.

Aber genau das war gelogen.

Er fehlte.

Er fehlte überall.

Er fehlte in allem was sie taten.

Morgens beim Aufstehen eine SMS von ihm oder seine raue müde Stimme die sang, während er Frühstück machte.

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