Geschichten Unter Dem Mond

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Es war viertel vor Zehn. Die Sommernacht war lau und der Mond ging gerade erst auf. Tom war auf dem Heimweg, als er kurz innehielt um ihn zu betrachten. Der Schein bereits hell genug um seinen Augen das Glitzern zurück zu geben. Seine Gedanken wanderten zu dem Mädchen, nach welchem sich sein Herz so sehr verzerrte. Mit einem mal schien es gar nicht mehr so entfernt zu sein.

Der Mond war bereits von vielen Sternen umringt, als Luise zu ihm hoch blickte. Bei seinem Anblick schienen ihre Sorgen um die Zukunft, die auf sie wartete wie ein bedrohliches Tier über ihr schwebend, zu schrumpfen. Der Ballast auf ihrer Brust verschwand und sie konnte endlich wieder frei in ihre Lungen atmen. Noch einmal tief Luft holend schloss sie den Vorgang um das erste mal seit langem in einen ruhigen Schlaf zu verfallen.

Taghell kam Theo der Schein des Himmelskörpers über ihm vor im anbetracht seines dunklen Geistes. Er streckte beide Arme von sich und versucht so viel wie möglich von dem Licht aufzunehmen. Er tanzte auf dem Feld lachend vor sich hin und war von Glück erfüllt, wie lange nicht mehr. Fast war es ihm, als wäre seine Krankheit verschwunden.

Zufrieden betrachtete der Mond die Menschen unter ihm, die ihn mit der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen waren. Erfüllt von der Hoffnung, die er ihnen gab, verließ er seinen Platz am Himmel um sich für den nächsten Abend zu wappnen.






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