Phil's P.O.V
Es regnete in Strömen, als Sophie an meine Tür klopfte. "Nicht jetzt", rief ich. Sie ignorierte es wie üblich und stöckelte in mein Arbeitszimmer. "Was steht auf dem Schild", stöhnte ich und stiess mich mit dem neuen Rollen-Büro-Stuhl ab (den ich abgöttisch liebte). "Entschuldige, aber der Pizzaservice hat angerufen und will eine Torte abliefern." Sie sah mich fragend an. "Ich verstehe nicht ganz was das zu bedeuten hat-" "Ist gut, du kannst für heute Schluss machen", schnitt ich ihr das Wort ab. "Aber-" "Auf Wiedersehen, Sophie!" Ach, was war ich doch für ein Charmebolzen! Aber verdammt, ich hatte ewig nichts vom "Pizzaservice" gehört. Wenn er anrief, hatte das nie etwas Gutes zu bedeuten. Seufzend speicherte ich meine Arbeit und schaltete den Computer aus. So schnell würde ich vermutlich nicht mehr zum Arbeiten kommen.
Ich nahm das Telefon und wählte die Nummer, welche zuletzt angerufen hatte. Am anderen Ende tutete es. Mein Herz begann schneller zu klopfen. Mein Gott Phil! Beruhige dich! Es ist doch nur ein Anruf. Zugegeben, dieser Anruf könnte bedeuten, dass mein Leben kürzer werden sollte, als bisher angenommen, aber trotzdem... es war ein Anruf. Es tutete immer noch. Ach kommt schon! Erst nervten sie mich und jetzt gingen sie nicht mal an ihr gottverdammtes Telefon. Jetzt reicht es! Ich würde jetzt dort hinfahren. Ich band meine blonde Mähne in einen Pferdeschwanz, tuschte meine Wimpern nach, schnappte mir meine Autoschlüssel und stieg in mein Auto.
Schon an der nächsten Strassenecke stand ich im Stau. Dieser bescheuerte Londoner Stadtverkehr raubte mir noch den letzten Nerv. Was wollten sie eigentlich? Warum riefen sie ausgerechnet jetzt an? Nach über einer Stunde bog ich endlich in die Great Russel Steet. Vor mir zeichneten sich die imposanten Konturen des British Museum ab. Warum war ich eigentlich zu stolz, um die Tube zu nehmen? Ich quetschte mich zwischen eine japanische Reisegruppe und eine amerikanische Touristenfamilie, liess mir von den Sicherheitsleuten in die Tasche gucken (und was ist mit meinem fetten Regenmantel?! Darunter könnte ich zwei Handgranaten tragen!) und lief in die riesige Eingangshalle. Für die Kuppel hatte ich kein Auge, aber ich musste einen sehnsüchtigen Blick Richtung Museumsrestaurant werfen. Ach, ihr süssen Scones, ich hätte euch viel dringender gebraucht als die beleibte Lady. Mit schnellen Schritten lief ich an einer kreischenden Schulklasse vorbei, die gerade zum ewigen Stein von Rosette wollten. Ich folgte ihnen die Treppe hinauf und schlängelte mich an der Horde Leute vorbei, die gerade vor den Mumienkästen klebten. Hoffentlich war er da... Dann kam ich in den hohen Raum mit den Fries von der Akropolis. Auf der dritten Bank von links sass ein bebrillter Kerl mit tiefem Seitenscheitel. Sein Haar glänzte von Pomade. Mein Herz machte einen Satz vor Erleichterung und ich setzte mich neben ihn. "Ich hab dir doch extra die Nummer von meinem Frisör gegeben, Marcel." "Hallo, Phil. Wie ich sehe, bist du noch genauso charmant wie damals." Marcel starrte noch immer Athene an. "Lass die Neckereien. Weshalb bin ich hier?" "Das weisst nur du. Wir haben dich schliesslich nicht hierher gebeten." "Lass die Witze, weshalb habt ihr angerufen?", rief ich ungehalten. "Sei diskret, um Himmels Willen!", zischte er. Täuschte ich mich, oder hörte ich einen Anflug von Wut? "Folg mir. Aber unauffällig." Nervös lief ich ihm hinterher und folgte ihm durch eine Tür, auf der Privat stand.
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Sollte das hier tatsächlich jemand jemals lesen, wollten wir nur sagen: HI! Diese Geschichte wird uns (Zwei Freundinnen) geschrieben. Das erste Kapitel haben wir haben wir in einem Anflug von Kreativität zusammen geschrieben. Die nächsten Kapitel werden aber abwechselnd von uns geschrieben, da wir an verschiedenen Orten wohnen.
Wir würden uns auf Feedback freuen!
F&N
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Der Orden der Jazuri
FantasyPhil ist eine erfolgreiche Erfinderin und glaubt, nichts kann sie aus der Bahn werfen. Harte Arbeit sei der Schlüssel zum Erfolg. Dementsprechend ist sie genervt von dem verwöhnten und leider viel zu charmanten Nathaniel, dem alles in die Wiege gele...