Die Legende von Orm : Das Alte Grab

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Kapitel 1

Es war Winter, das tief im Norden liegende Königreich Heroenia stand in der Blüte seiner Zeit, reiche Ernte, hohe Mauern die den Bewohnern Schutz boten und vor allem starke Krieger. Ich bin Orm, mein Bruder Aleksi und ich wurden für das Kämpfen geboren. Wir lebten nur für das Kämpfen, dennoch lernten wir auch viel von unserem Vater Aesir, der Göttliche, diesen Titel hat er verdient, weil er eine ganze Armee Zerschmetterte...ob das nun wahr ist oder nicht, streitet man sich bis heute. Nun, mein Bruder und ich sind zur Armee gegangen um für unseren König zu kämpfen. Wir erlebten eine Menge in der kurzen Zeit unserer Grundausbildung und schnitten auch recht gut ab im Gegensatz zu den anderen Rekruten. Jedenfalls nun mussten wir nur noch einen Schritt machen um ein vollwertiger Soldat der heroenischen Armee zu werden. Die Zeremonie bestehen.. Die Zeremonie "Grüner Held" war dazu da, um Rekruten in den Rang des Soldaten zu bringen, da musste man als Rekrut Eide schwören und so weiter... Grüner Held aber, lief eher wie eine Peinigung ab, als eine dieser typischen, im Kerzenschein abgehaltenen Zeremonien. Der Hauptmann brennt dabei jedem der Soldaten das Wappen von Heroenia auf den rechten Oberarm, der Soldat muss dabei im gleichen Tonfall und flüssig seinen Eid schwören, den er auswendig lernen musste.

"Heroenisches Wappen.
Heroenische Ehre.
Wir verhindern die Not!
Und so sollten wie am Boden liegen,
und unser Blut sich leeren,
Kämpfen wir weiter...
denn wir haben keine Angst vorm Tod."


Es war nicht nur Schmerzhaft, sondern auch schwer, den Text flüssig zu sprechen, denn ich mochte denjenigen, der diese Worte niederschrieb nicht...nun, einige hatten es nicht geschafft aber viele hielten stand. "Hiermit erkläre ich euch zu Soldaten von Heroenia, eure Ausrüstung werdet ihr ausgeteilt bekommen, die Pferde und alles andere bekommt ihr später! Und nun auf zu euren Eltern, ihr wollt doch euren Familien stolz erzählen, dass ihr nun Soldat seid!", sagte der Hauptmann und lächelte in die Runde. Der Hauptmann war schon immer ein gerechter und netter Mensch. So ziemlich jeder konnte ihn leiden und er hatte fast immer Recht gehabt, in seinen Standpunkten und Vorahnungen. So sind wir also los gezogen zu unserem Elternhäusern. Einige Leute auf der Straße applaudierten uns zu und gaben uns ihre Glückwünsche, andere gaben uns lediglich ein Lächeln. Als wir Heim angekommen waren, erzähten wir unseren Eltern, wie es abgelaufen ist und was wir nun sind. Mutter hatte Freudentränen und wusste nicht was sie sagen soll aber unser Vater schaute uns hoffnungsvoll und glücklich an und sagte, "Macht euren Vater Stolz! Und kehrt ja wieder heile Heim, sonst werde ich noch von eurer Mutter erschlagen!" er lachte laut auf und ich antwortete "Ihr müsst euch keine Sorgen machen Vater, wir sind unseres Vaters Söhne, das reicht schon als Grund.", alle nickten lachend. Es herrschte eine freudestrahlende Atmosphäre. Nun, jetzt war es Zeit gekommen, dass wir zurück zur Kaserne gingen, denn Ewig konnten wir den Hauptmann nicht warten lassen. Der Hauptmann kam uns angehastet auf dem halben Weg entgegen und berichtete aufegwühlt "Wir werden angegriffen! Die Verstoßenen! Wir müssen sie aufhalten!", wir nickten und rannten los unsere Ausrüstung holen. Die Verstoßenen...sie waren einst mächtige Krieger des Kaisers. Sie waren sozusagen die Elite, die nur den Kaiser schützen sollte. Doch sie haben den Kaiser damals direkt nach den Vagabundenkriegen betrogen. Und das nur damit einer den Thron besetzen konnte, der ihnen viel Geld gezahlt hatte. Das Gericht Tyrs traf sie für ihre korruptheit und sie wurden verdammt und verflucht. Aus dem Kaiserreich wurden viele kleine und große Königreiche, Heroenia ist auch eines davon. Insgesamt aber, gab es damals 25 Königreiche, die das Kaiserreich gründeten. Ich kannte nur 6, denn ich war noch nicht so hell im Kopf wie Aleksi. Die ich kannte waren Heroenia, das große Königreich der Krieger und Söldner..heute lediglich alles Soldaten, Bauern und ganz wenige bis gar keine Bettler. Kanteron, ein kleines Königreich was aus einer einzigen großen Stadt bestand, die einen Hafen an der großen südlichen Küste hatte. Dort wurde viel Fischhandel betrieben und auch Reisende aus aller Welt kamen durch den Ozean hierher. Nospulea, das Königreich, wo viel an Bergbau betrieben wurde, bis dann die Verstoßenen kamen und nun, ich weiß nicht ob sie sich verbündeten, die Verstoßenen vertrieben oder die Verstoßenen sie vernichteten... Das heilige Reich Molmuläøn. Wenn man gläubig war...egal welcher Religion, wäre das perfekte Reich für einen Molmuläøn. Ihre Kunst, alle Religionen unter einem Dach zu halten, ohne dass sie sich gegenseitig ermorden, ist in aller Welt bekannt wie ein bunter Vogel! Es ist auch eines der reichsten Königreiche...heute noch! Die Verstoßenen wagen es sich nicht mal in der Nähe wo Molmuläøn liegt, hervorzustoßen, denn es ist groß, es veräuft von der nordküste der Insel Dallik über ihrer Wüste bis hoch in den Gebirgspässen Malægørturs! Naja und dann sind da noch Treg'rolmung und Hath'holmung, zwei Reiche die aus einen Familienstreit entstanden sind und über die ich nicht viel weiß, bis auf die Geschichte. Wie auch immer...jedenfalls schnappten wir uns also unsere Ausrüstung. Silber-Rot glänzend mit dem Wappen Heroenias versehen, ein Waldgreif auf einem blauen und roten Schachbrettmuster, und einen einfachen Helm aus Stahl. Wir nahmen unsere Waffen und rannten zum Tor hinaus, es war unglaublich, innerhalb von Sekunden standen alle Bogenschützen bereit und alle anderen stellten sich gerade auf. Heroenia ist von einem großräumigen Flachland umgeben, sodass man die Angreifer recht schnell erkennen konnte. Wir standen Östlich und Nördlich, gleich nebenan war die See, südlich war ein Dschungel, der vom Weiten zu sehen war und nun, Westlich waren die Berge. Wir hatten kein Pferd also waren wir die letzte Reihe, ganz vorne standen die Reiter, zum stürmen bereit brannten sie darauf nur jeden umrennen zu können, der ihnen im Weg stand. Dahinter in der zweiten Reihe, stand eine Schildreihe, durch der sich, durch kleine Ritzen,die vorletzte Reihe, die Speerträger, ihre Speere durchsteckten und dadurch extrem langsam und extrem gefährlich waren. Unser General hatte sich das von den Römern abgeschaut nur, dass wir zu wenige Soldaten haben um sie eins zu eins nachzuahmen. Die Bogenschützen standen auf den Türmen und Mauern Heroenias und als man von weiten einen schwarzen Streifen am Horizont sah, wussten wir, sie kommen. Ich weiß nicht wie aber die Reiter wirbelten Staub auf. Da Heroenias Boden grün und voller Gräser war, bin ich mehr als nur erstaunt gewesen, wie schnell sie ritten. Das donnern der Hufen der Pferde und das brüllen der Verstoßenen hallte überall wieder. Als sie zusammentrafen und kämpften, gingen wir Infanteristen langsam aber sicher voran, wir hatten nach einer Weile die Hälfte des Weges geschafft, doch dann kam ein Pfeilhagel und ich dachte wir würden alle sterben. Doch so zog tatsächlich die Schildreihe aus ihren Schildern mehr Schilder und gaben sie den Rest der Infanterie, damit sie die Köpfe deckten. Somit waren wir nun auch von oben geschützt. Nur kamen wir nun noch langsamer voran. Das laute Ächzen und Atmen unserer Leute war so laut in der Vermischung von Kampfgeräuschen und Gebrüll, dass man seinen eigenen Gedanken nicht mehr hören konnte. Das Schlachthorn ertönte und nun wusste jeder, was wir nun zu tun hatten. Wir warfen also unsere Schilder weg und rannten in das Schlachtfeld hinein. Nun begann es, wir mussten uns im wahren Kampf beweisen. Für mich war es nicht ganz schwer, denn ich habe immer alles sehr schnell kapiert und was ich kapiert hatte, setzte ich nun auch ein. Ein verstoßener Axtkämpfer kam auf mich zugerannt....in Hasenfell gekleidete Krieger, die man wegen ihrer...Tarnung?...Naja, jedenfalls wegen ihrem Fell was sie trugen, nicht wirklich ernst nehmen konnte. Mit einer Steinaxt in jeder Hand war er bewaffnet, was mehr als nur lächerlich war. Aufjedenfall, als er mit gekreuzten Äxten mir den Kopf abschlagen wollt, schlug ich mit der flachen Seite meiner Axt die lockeren Griffe seiner Äxte ab. Danach sah er mich ganz entsetzt an und rannte aus dem Schlachtfeld wie ein Feigling. Ein lachen konnte ich mir kaum verkneifen doch dann kam leider schon der Befehl zum Rückzug. Da die Verstoßenen aber Feiglinge waren, konnte ich mir denken, dass sie sich zurückzogen. Und ich behielt mit meiner Vermutung recht. Sie rannten weg wie eine Horde Angsthasen. Und so zogen wir uns zurück, der Hauptmann zählte uns durch und wollte wissen ob und wie viel gestorben sind oder wer sich verletzt hat. Bei einer so kurzen Schlacht, gegen solche feigen Gegner aber, war es klar, dass alle gesund und munter waren. Bis auf ein Pferd was eine Verletzung am Bein hatte, waren alle unverletzt. Wir gingen ganz gemütlich in die Kaserne um unsere Sachen loszuwerden. Nachdem wir unsere Sachen weggelegt hatten, war es Nachmittag. Aleksi ging seine Schwertschläge üben und ich in die Bücherei. Aleksi sagte mir immer, ich solle Lesen und Schreiben und Wissen besitzen und ich sagte ihm immer er solle seine Kampftechniken üben. Nun, nach der Zeit haben wir uns entschlossen das zu tun, was der andere wollte und es klappte dann schon ganz gut. Wir glichen uns perfekt aus. Er war immer der Intelligentere von uns beiden und ich der Stärkere, kämpferisch Überlegenere. Das ging viele Jahre so und ich fing an Bücher und Wissen wirklich zu lieben und entwickelte große Neugier für die Dinge der Welt und gleichzeitig schuf ich mir viel Wissen an. Ich las über die Jahre in Heroenia fast jedes Buch, eines aber, konnte ich nie lesen, weil die Schrift anders war, als die, die ich kannte. Ich nahm dieses Buch heimlich mit aus der Bücherei. In den wenigen Jahren Heroenia's Glanze lernte ich viel und trainierte verschiedene Kampftechniken mit dem Schwert und der Axt, auch mit dem Schild konnte ich jemanden töten und habe auch nebenbei einiges über Gärtnerei und Schmiedekunst gelernt. Nun, so wie die Zeit es wollte, verging auch meine Zeit in Heroenia und ich wurde 21 Jahr'...und jeder wusste was passiert wenn man seit 13 Jahr' in der Armee Soldat ist. Sicherlich gab es nur wenige, Außenstehende, die das nicht wussten, aufjedenfall ist es so, dass man eingeladen wird, um der Hauptmann eines eigenen Trupps zu werden. So wie vor 13 Jahr' unser Hauptmann, der nun ein wenig zu alt wurde, um richtig kämpfen zu können. Jedenfalls begann ich nun mir meine eigenen Rekruten zu holen um sie auszubilden. Letztlich hatte ich 56 Freiwillige, die erst einmal ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten, das hieß also Zweikampf und Willenstest und so weiter und so fort... Aus diesen 56 sind 50 durchgekommen und darunter auch einige, an denen ich dachte, sollte ich jemals dieses Land verlassen wollen, dass sie meine Gefährten sein sollen. Das wären einmal Brantok Helmsdirson, ein kräftiger Bursche aus Kanteron, ungefähr 2 ein halb Meter groß, bartlos mit großer Stirn und Braunen...nennen wir sie mal Stoppeln statt Haare. Seine Augen waren Blau wie die See und Muskeln besaß er...oohja, dafür war er aber nicht gerade der Hellste. Auf jedenfall trug er oft eine Art Braunlederrüstung als Kleidung...Ich denke, dass ist nicht das, was die Frauenwelt heutzutage als "modisch" ansieht...aber gut, der Kerl war schon ein richtiges Monster. Er konnte mit der Streitaxt umgehen wie ein Virtuose nur gab es bei unseren Streitäxten für ihn ein kleines Problem... Die Streitaxt mussten wir neu schmieden, denn der Griff war zu kurz für ihn. So haben wir eine doppelseitige "Dreihandaxt" geschmiedet und nannten sie Brantokaxt. Ja, einen besseren Namen ist uns dank diesen Kerl nicht eingefallen, denn Brantok war so wuchtig wie die Axt selbst. Dann war da noch Feldrim der Narr, der auch wie ich aus Heroenia kam, nur halt  aus einer Tavernenfamilie kommt. Ein Mann mittlerer Statur mit sonnenblonden, schulterlangen Haaren und giftgrünen Augen, der bei den Frauen beliebt und bei Ehemännern gehasst war. Er war bisher der Narr des Königs, nur hat dieser ihn wegen seinen unlustigen, flachen Witzen vom Hofe geschickt hinaus die Straße und holte sich einen neuen Narren. Und nun kam eben dieser Narr zu mir. Normalerweise bin ich nicht so für Narren zu haben aber dieser war ganz anders als die anderen Narren. Zwar war er manchmal lustig und konnte Laute, Schalmei wie auch Dudelsack meisterhaft spielen doch war es so, dass seine Instrumente ganz besonders waren. Seine Schalmei war nicht nur eine Schalmei, sondern auch ein Blasrohr, womit man Giftpfeile schiessen konnte. Oder seine Laute... Er musste nur an dem Lautenkopf ziehen und schon hatte er einen kleinen Dolch. Am allerbesten fand ich, war aber sein Dudelsack, denn dieser konnte Gase abstoßen, die einen sofort töteten, wenn man sie einatmen würde. So entschied ich, ihn als Späher und "Mann für besondere Aufgaben" zu besetzen, obwohl keiner ein Attentat plante, plante ich meine Abreise und ich brauchte jemanden, der auch solches Handwerk konnte. Nebenbei erwähnt konnte Feldrim auch stehlen und schleichen wie eine Katze, so passt er einfach nur perfekt hinein. Als nächstes hätten wir noch Tholftrygg Ánison aus Nospulea, ein frommer Germane mit langem blonden Haar, stechend blauen Augen, von denen man denken konnte, es wären Speere die einen durchdringen wenn er einen anschaut und vor allem hatte er eine mords Vorliebe zu Zweihändern mit Schild. Er erzählte mir, was er als Paladin seines ehemaligen Landes für Waffen besaß und ich setzte mich mit ihm an der Schmiede. Er setzte sich zu mir hin und beschrieb mir die Waffe, die er am liebsten geführt hat, 'Des Paladins Würde', ein Zweihänder, der ein großes Schild am Waffenschaft hatte. Der Griff war aus diesem Grund etwas gebogen und länger und die Schneide war auch wegen dem Schild groß und lang. Mit dem Wappen von Heroenia auf dem Schilde des Zweihänders, war mein Werk vollbracht und er probierte sich aus. Und so metzelte er eine Übungspuppe nach der anderen um. Als ich sah, wie schnell und elegant er mit dieser großen, schweren, für mich fast klobigen Waffe umging, war mir eines klar geworden. Dieser Mann wird viele, viele Schlachten schlagen und gewinnen... Nun, dann war da neben Brantok, Feldrim und Tholftrygg noch 2 weitere, Fyggrelta Mathild...woher sie kam wollte sie nicht verraten, weder wusste ich, was sie konnte. Fyggrelta, ein Stück kleiner wie das Stadttor breit war, verließ sich auf Pfeil und Bogen. Sie traf am meisten und am genausten aller Schützen, die ich im Leben je kennengelernt oder gesehen habe. Ihre Haare waren Kohlrabenschwarz und ziemlich lockig. Auch der ehemalige Medikus Lønt Hraggson, auch aus Heroenia stammend, fand sich bei mir ein, dem es nicht nur Leid war, wie man mit kranken Menschen hier umging, sondern auch mitbekam, was ich vorhatte. Lønt war mal der königliche Medikus, von daher kannten er und Feldrim sich schon. Nun, nach einiger Zeit war es dem König zu dumm die ewigen Predigten zu hören, dass er sich gesünder ernähren sollte und so schmiss er auch den armen Lønt hinaus. Er bewaffnete sich mit einem Holzstock...ich bezweifelte, dass er jemanden damit umbringen konnte...aber wenigstens konnte er sich verteidigen und das war als Medikus erst mal gut. Braune Haare und ein Vollbart kennzeichneten ihn und nicht nur das, sondern auch, dass er uns heilen konnte und das er der einzige von uns allen war, der immer frisch gewaschen zum Kampf ankam. Er meinte damit, er würde wenn er stinken würde, dass er sich nicht konzentrieren und so nicht gut kämpfen könnte und vor allem wäre es seiner Meinung nach unhygienisch....was auch immer dieses Wort bedeuten mag... Nun zumindest konnte er uns verarzten, das war mir erst mal am wichtigsten. Das wären sie alle gewesen, meine Gefährten...nun und Aleksi...doch ich konnte ihn nicht mitnehmen, denn er berichtete mir von Chaos, was bald anstehen sollte...und das verhieß nichts gutes...ich ahnte das schlimmste... Die Ausbildung meiner Gefährten war fast vorüber und bald kam auch der Tag, dass Heroenia seinem Schicksal gegenüberstand. Am vorletzten Tage vor dem Chaos saßen wir alle in der Taverne an einem Tisch. Brantok und Tholftrygg tranken einen Met nach dem anderen, was sehr lustig war, denn Brantok blieb lange Nüchtern während Tholftrygg immer betrunkener und betrunkener wurde. Feldrim spielte auf seiner Laute und kassierte ein wenig Gold mit dem er sich seinen Met bezahlte und Fyggrelta? Ja, sie war wohl die einzige mit Lønt, die sich mit mir zusammen ihren Kopf über die Schlacht zerbrach. "Ich habe ein ungutes Gefühl was übermorgen angeht." sagte ich zu den beiden. Lønt verzog eine Augenbraue und fragte "Sollen wir uns vorbereiten?", es war zu Ahnen, dass er wusste was los war, Lønt war ein sehr intelligenter Medikus, dass musste man ihn lassen. Ich nickte und kurzerhand wollte Fyggrelta aufstehen, als ich sie leicht bremste "Lasst sie noch feiern, sie sollten sich noch amüsieren können, solange es noch möglich ist." sie schaute mich mit entsetzten Gesicht an "Wir werden also-" Aleksi stürmte zum Tisch und fiel ihr ins Wort "Verlieren, ja aber nicht sterben! Orm mein Bruder, du musst zum alten Grab um uns die letzte Ruhe zu gewähren!". "Die letzte Ruhe? Du hattest wohl keine Vision oder?" sagte ich mit einem ironischen Grinsen, doch Aleksi blieb kalt wie immer "Nein, ich habe es gesehen, ich werde so oder so Sterben, lieber im Kampfe als im Hungern, also Orm...." mein Lächeln verschwand und ich lief ganz bleich an, es war merkwürdig, dass Aleksi einfach so hineinstürmte und mir das erzählte...allerdings nicht untypisch für meinen Bruder. "Dann feire den vorletzten Tag deines Lebens doch mit uns!" sprach Lønt und rettet damit mein Bewusstsein. Doch Fyggrelta zischte los "Erklär uns aber alles...alles bis ins kleinste Detail, verstanden?", Aleksi nickte und zerrte einen Stuhl ran um sich zu setzen. Mir ging es ein wenig besser, doch zu akzeptieren, dass mein Bruder noch einen Tag zu leben hatte...das war sehr anstrengend. Aleksi redete los "Also, dann hört mal her. Heroenia wird übermorgen untergehen, das ist so sicher wie das schweigen der Lämmer. Es werden die Verstoßenen sein, doch werden sie nicht so sein, wie wir sie vor 13 Jahren erlebt hatten Orm. Sie werden anders sein, viel viel mächtiger und stärker und ihr werdet sie nicht mehr wiedererkennen können. Sie sind anscheinend einen Pakt eingegangen und jeder der Stirbt, wird zu einen von ihnen also müsst ihr, ich wiederhole, MÜSST IHR ZUM ALTEN GRAB, koste es was es wolle.", die Runde sah ihn angefragt an und Aleksi nahm ein Schluck Met. "Im alten Grab gibt es etwas, was euch helfen wird, uns im ersten Punkt zu befreien und im zweiten Punkt uns zu rächen. Es kann auch möglich sein, dass wir dann wieder ins Leben zurückkehren, das weiß ich nicht. Ich weiß nicht was im alten Grab ist, doch ich weiß, der Weg wird lang sein.", Aleksi nickte mir zu als wolle er im Voraus sagen, dass mein Gedanke richtig war. "Also müssen wir tatsächlich nach Molmuläøn in die Gebirgspässen von Malægørtur irgendwo welchen Berg suchen?", fragte ich Aleksi, denn er wusste meistens alles. Er schüttelte den Kopf "Ich weiß nicht welchen Berg, aufjedenfall liegt irgendwo dort das alte Grab..:", Lønt hackte nach "Weißt du wenigstens, wem dieses Grab gewidmet ist?", Aleksi schüttelte wieder den Kopf "Nein, das weiß ich auch nicht.". Es herrschte einen Moment Ruhe am Tisch, bis Fyggrelta die Ruhe brach "Nun, wenn du nicht mehr weißt...dann können wir ja jetzt in Ruhe feiern, oder? Was meint ihr Jungs?" sie hob ihren Krug und der Rest tat's ihr gleich mit Freuden. So feierten wir bis wir in den Schlaf fielen und der nächste Morgen anbrechen sollte...

Kapitel 2

Ich bin mir nicht sicher wann...aber irgendwann sind wir anscheinend in die Kaserne gegangen am letzten Abend. Mir tat so sehr der Schädel weh, dass ich kaum klar denken konnte. So versuchte ich langsam aber sicher aufzustehen, mich genauer umzusehen und die Leute aufzuwecken. Ich war so verkatert, wie Eisen hart war und das fühlte ich auch. Dass Brantok schon auf war, wunderte mich kein bisschen. Er kam kauend auf mich zu mit einem Stück Brot in der Hand "Hür, hab üff dir mitbebraft.", er gab mir das Brot "Danke Brantok und ähm...mit vollem Mund spricht man nicht." ich lächelte. Mathild, die vor einem Waffenständer in Tholftryggs Armen einschlief, erwachte langsam mit zugekniffenen Augen "Was ist das für ein Lärm? Warum seid ihr so laut? Lasst mich schlafen..." und schloss wieder die Augen. Ich rüttelte langsam meinen Bruder auf, der direkt neben mir lag. Jetzt erst erkannte ich, dass ich vor und Aleksi auf einer Bank eingeschlafen sind. Er schaute mich nur mürrisch an und ich dachte mir mein Teil, dann sah ich endlich den Raum unverschwommen. Wir sind in einem Lagerraum eingeschlafen. Warum auch immer. Lønt und Feldrim waren nirgends zu sehen, was mich ein wenig verwunderte. "Brantok, wecke Tholftrygg auf und hilf ihn und Mathild auf die Beine zu kommen. Ich werde dich zur Not tragen Aleksi, wir sind im Lagerraum der Kaserne, was nicht gerade Vorteilhaft ist und wo zur Hölle sind eigentlich Lønt und Feldrim?". Brantok zuckte mit den Schultern und weckte das Pärchen auf, was sich beim aufwachen erschreckt voneinander wegrollten. Tholftrygg bumste gegen den Waffenständer, der auf Mathild gefallen wäre, hätte Brantok ihn nicht festgehalten. Aleksi konnte von eigener Kraft aufstehen...Mühsam aber es ging. Nachdem Tholftrygg und Mathild auch auf die Beine kamen, machten wir uns langsam aus dem Lagerraum hinauf in die Wohnquartiere. Dort durften jene wohnen, die hierher gereist sind oder keine Wohnung haben. "Ihr seid alle für heute freigestellt," sprach ich zitternd "wir müssen erst einmal diesen Kater loswerden und uns für morgen vorbereiten.", natürlich war der einzige, der Fit war Brantok und der ging dann auch gleich in den Übungshof zum trainieren. Kaum war aber Brantok weg, ist er auch schon wieder mit zwei Schlafenden über den Armen angekommen. Niemand weniger als Lønt und Feldrim. Ich sagte ihm, er solle sich von Aleksi zeigen lassen, wo sie wohnen, ich würde mir erst mal den Kopf über eine Strategie zerbrechen, für den morgigen Tag. So gingen die beiden hinaus und ich blieb mit Tholftrygg in sein Zimmer, er legte sich aufs Bett um weiter zu schlafen und ich setzte mich auf einen Stuhl um erst mal einen klaren Kopf zu bekommen. Mathild trottete in ihren Raum. Das Einzige was man nach dem Zufallen der Tür hörte, war das Quietschen und das Knacken des Bettes, als wenn sich jemand drauf fallen ließe. Was hatten wir Gestern nur angestellt? Ich entschloss den Tavernenwirt aufzusuchen und ihn zu fragen, ob wir oder einer meiner Jungs denn Blödsinn angestellt hätten...zumindest wollte ich ihm nach meinem Nickerchen befragen. Ich war so müde, dass ich dachte, meine Augenlider wären aus purem Eisen. Ich musste dennoch wach bleiben und überlegen, wie wir Morgen aus der Stadt verschwinden könnten. Und Odin segnete mich, mir kam die Idee schnell. Feldrim wird Heute, sehr spät Abends mit einer Wagenkarre Ausrüstung aus der Stadt reiten. Die Ausrüstung wäre die, die wir zur Reise bräuchten und natürlich unsere richtige Waffen. Wenn wir dann am kämpfen sind, wartet Feldrim irgendwo im Wald wo ihn keiner bemerken wird. Es wird ein ziemlich hartes Gefecht und weil wir in der letzten Reihe stehen, können wir uns im Staub des Kampfes verstecken und unbemerkt fort schleichen. Im Wald angekommen nehmen wir dann unsere richtigen Rüstungsteile und reiten fort. Mir bereitete eines Kopfschmerzen...Aleksi....er war immerhin mein Bruder. Immerhin aber, wusste ich, wenn er sowas sagen würde und wir würden ihn retten, würde er nur an irgendeiner Krankheit sterben. So kann er wenigstens nach Asgaard reiten und nicht an einer Krankheit sterben. So stand ich auf und schlich mich leise hinaus um Niemanden zu wecken. Als ich aus der Kaserne kam, war es für meine Augen viel zu hell und mein Kopf schmerzte richtig. Ich verfluchte die Sonne und kurz darauf war der Schmerz auch wieder vorbei. Diese miese Riesenkerze. Nun, ich ging entlang den Straßen hinab in den unteren Teil der riesengroßen Stadt. Heroenia war wirklich das Größte was man zu Augen bekommen könne. So steht es auch in den Büchern. Es ist eine, in einer Quadratform eingemauerten, neunschichtigen Bastion in der man innen aber wie in einer Stadt lebt. Um jeder Schicht ist eine Mauer höher und größer als die Tiefere. Ganz unten, die erste Schicht, wo der Stammbezirk anfing, dort waren die Slums der Stadt. Es gab nur wenige Bettler und so sahen auch die Häuser aus. Viele waren schon aus Stein. Nicht nur, weil die Stadt nicht mehr hin wusste wohin mit ihren Rohstoffen, sondern auch, weil die, die dort wohnen es sich auch leisten konnten. Ein wahrhaftiger Reichtum der hier herrschte. Die zweite Schicht gehörte Teils denen, die etwas ärmer sind und Teils auch denen, die normalen Reichtum genießen. Danach folgten 2 Schichten in der die Mittelschicht, die Arbeiter, lebten und hier endete der Stammbezirk. Dann folgen 2 Schichten in dem der Markt tobte, der Marktbezirk, Heroenia war so gefüllt von Händlern und Kaufmännern, dass es jeden Tag was neues gab. In der siebten und der achten Schicht begann der Himmelsbezirk, dort lebten Adelsmänner, Kaufleute und halt Leute, die viel Geld hatten oder in der Armee einen hohen Rang genossen. So sind auch meine Eltern vom Stammbezirk zum Himmelsbezirk gezogen, denn ich könnte mir keinen Tag in Heroenia ohne dieses herzerwärmende 'Guten Morgen mein Schatz!' von meiner Mutter vorstellen. In dem Gedanken aber, es heute mit einem 'Steh auf du Saufbold!' von meinem Kater zu hören, in der Form von elenden Kopfschmerzen, musste ich grinsen. Nun, die oberste Schicht, dort war die Kirche, die Bibliothek, die Kaserne und eben vieles der öffentlichen Einrichtungen. Ganz ganz oben auf der obersten Schicht war dann der Palast des Königs in dem man nur Eintritt bekam, wenn man eingeladen wurde oder einen sehr hohen Rang in den königlichen Armeen hat. Da um diese Uhrzeit mein Pferd schlief und ich sehr tierlieb bin, musste ich also von der obersten Schicht bis in die Unterste, denn Feldrim lebte in den Slums. So begann ich meinen Marsch die Stufen hinab. Gut, es wäre kein Problem würde man nur Stufen hinab gehen, dennoch sind Heroenia's Schichten so gebaut, dass man durch jede Schicht durchgehen muss. Es ist ein strategisches Mittel der Verteidigung, ja natürlich! Aber es nervte. So latschte ich denn durch die Adelsbezirke. Hier herrschte Ruhe am frühen Morgen. War natürlich klar, kein Mensch der Geld hatte würde sich die Mühe machen so früh aufzustehen und die, die es taten, standen schon längst auf dem Marktplatz. Ich war aber froh, dass die oberen Schichten immer kleiner waren als die Tieferen, so kam ich auch bald schon am Marktplatz an, auf dem einige Händler schon Handel betrieben und andere noch ihre Sachen aufbauten. Hier wurde der Weg schon etwas länger und ich fühlte mich wie ein Sack Kartoffeln, der von einem Turm fiel. Nach einiger Zeit kam ich endlich im Stammbezirk an. Oh Odin möge mir den Weg verkürzen aber es ging nicht, der Weg hier wurde jetzt sehr lang und sehr nervtötend. Zumindest waren es die letzten vier Schichten die ich noch gehen musste. Hier waren schon viele Menschen wach und als ich an ihnen vorbeizog, erkannten mich einige wieder, boten mir Wasser an weil ich aussah wie nach einer Folter. Ich nahm das Wasser dankend an und nahm ein Schluck, andere Menschen wichen mir aus, weil ich durch meine Augenringen wahrscheinlich aussah wie ein Monster. Nach gefühlten Jahrzehnten kam ich dann endlich an. Die erste Schicht. Hier roch es....gewöhnungsbedürftig, doch zu meinem Glück wohnte Feldrim am Anfang der Schicht. Er lebte in einem Steinhaus mit eine Dach aus Holz und Stroh. So klopfte ich an die alte kastanienbraune Holztür und man hörte wie der Kleine zur Tür trottete. Langsam öffnete sich die Tür und ein total fertiger Feldrim starrte mir in die Augen "Darf ich nicht mal mehr schlafen?", jammerte er klagend. "Nein, du musst heute Abend was für mich erledigen. Eigentlich für uns alle. Es geht um Gestern...", so erklärte ich ihm meinem Plan und sagte, was er zu tun hätte. Er gähnte herzhaft "Aber im Wald darf ich dann schlafen, ja?", ich grinste "Aber natürlich. Solang du dich gut versteckst." und Feldrim wurde hellwach, stürmte in sein Haus, zog sich an und rüstete sich aus und so schnell wie er verschwand, kam er auch wieder. "Dann lass mich das erledigen Orm! Ich erledige das, verlass' dich auf mich!", ich lächelte und nickte. Der kleine Feldrim schloss die Tür und stürmte los in den Himmelsbezirk um in der Kaserne alles zu erledigen. Ich trottete langsam aber sicher zurück, was mich fast eine ganze Stunde kostete. Auf dem Weg nach Hause sah ich noch wie Feldrim mit einer Wagenkarre an mir vorbei eilte. Er war wirklich schnell oder wollte einfach nur schlafen, was verständlich war. Ich musste auflachen bei dem Gedanken daran, dass vor einigen Vollmonden ich ihn wegen seiner Motivation anpfiff und er nun motivierter ist als die Verstoßenen. Die Verstoßenen...warum wären sie auf einmal so stark geworden? Ich musste wissen, was geschehen ist und das Übel bei der Wurzel herausziehen. Allerdings wusste ich, dass ich Heroenia nicht retten konnte. Aleksi war ein Orakel, das war so sicher wie mein Brandmal Heroenia's. Zu Hause angekommen öffnete ich die Tür und trat ein, Mutter war schon wach und sah mich wehleidig an "Orm, was ist passiert?" und mein Vater saß im Stuhl und aß sein Frühstück "Das siehst du doch! Er hat zu viel gesoffen!", er lachte herzhaft was ich ihm nicht übel nehmen konnte, ich musste einfach grinsen. So schloss ich die Tür hinter mir, küsste meine Mutter und umarmte meinen Vater und sagte "Ich geh dann mal schlafen, ich bin müde.", meine Eltern nickten "Schlaf gut!" rief meine Mutter mir hinterher und ich trottete die letzten Treppen hoch in mein kleines Zimmerchen wo mein Bett an einer Wand stand, gegenüber ein Bild von der Weltkarte und ein kleiner Schrank mit Krimskrams drin. Mehr hatte ich nicht, denn mehr wollte ich nicht. Ich ließ mich in mein Bett fallen wie ein Baum und schlief genau so schnell ein wie Feldrim verschwand. Feldrim....hoffentlich schafft er es.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 24, 2014 ⏰

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