Kapitel V

20 3 5
                                    

Am Abend vor dem Anschlag war ich nochmal sehr nervös. Ich hoffte, dass alles gut gehen würde und wir den Anschlag verhindern können. Es interessierte mich auch sehr, wen es treffen sollte. Kannte ich ihn? Was für eine Fähigkeit besaß er und wie würde er auf die Gesamtheit der Situation reagieren? Ich ging verschiedenste Szenarien durch, was passieren könnte. Es wurde immer später und irgendwann kam die Nachricht, dass ich doch endlich schlafen gehen solle. Makarovs Leute wussten aus irgendeinem Grund immer was ich tat. Dabei hatte ich die Wohnung auf den Kopf gestellt, um eventuelle Wanzen oder Kameras zu finden. Doch es gab nichts, oder war nicht einfach so aufzufinden.

Noch im Bett dachte ich über den nächsten Tag nach, aber nach ein paar Minuten fielen mir die Augen zu. Ich hatte einen merkwürdigen Traum indem die Welt Kopf stand. Frauen hatten die besonderen Fähigkeiten und Männer waren die, die Zuhause bleiben sollten und unterwürfig waren. Das Gesicht eines Mädchens tauchte dabei immer wieder auf. Ich hatte sie noch nie vorher gesehen, wusste deshalb nicht, wer sie war. Überhaupt hatte ich mit Mädchen nichts am Hut. Meine Mutter und die Haushälterin waren die einzigen Frauen, die ich näher kannte. Sonst sah ich andere nur auf der Straße. Doch bei diesem Mädchen hatte ich das Gefühl, dass ich sie schon lange kennen würde, doch mir war nicht klar von woher. Im Traum führte sie ein ähnliches Leben wie ich und je länger der Traum ging, desto unwohler fühlte ich mich und irgendwann kam der Punkt, an dem ich aus meinem Bett hochschreckte.

Erleichtert, dass alles nur ein Traum war, schaute ich auf die Uhr, die halb sieben anzeigte. Mein Wecker war für um neun eingestellt, doch ich war nicht mehr müde nach diesem komischen Traum. In der Küche hörte ich jemanden Geräusche machen und es lief ein Radio. Maria bereitete wohl das Frühstück vor. Ich ging in die Küche und begrüßte sie. "Morgen Maria! Sie sind aber schon zeitig da"
"Guten Morgen! Nun ich bin Ihre Haushälterin. Es ist mein Job, rechtzeitig für Essen zu sorgen, wenn Sie da sind"

"Na klar. Was gibt es denn heute zum Frühstück?" Sie haute ein Ei in die Pfanne, "Ich mache Toast mit Spiegelei. Oder wollen Sie was anderes?  Sie müssen nur bescheid sagen" 

"Ne das passt schon. Ich gehe jetzt ins Bad und dann esse ich. Was machen Sie dann heute?" Vollkommen konzentriert auf die Pfanne sagte sie "Ich gehe einkaufen. Soll ich für Sie etwas besonderes mitbringen?"

Ich verneinte und ging ins Bad. Im Spiegel stellte ich erschrocken fest, dass ich sehr fertig aussah. Ich hatte tiefe Augenringe und war etwas blass. Außerdem fühlte ich mich mit einem Schlag fertig. Ich ging duschen, um mich wieder frisch zu machen und es ging mir gleich besser. Frische Sachen lagen auch im Bad bereit. Einen dunklen Pullover kombiniert mit Skinny Jeans. Kurz bevor ich fertig war, hörte ich ein "Bis morgen!"  und dann ging die Tür zu. Maria war also fertig und ging einkaufen. Zeit für mich, das Frühstück zu essen und dann auf Makarov zu warten.

Nach zwei Stunden des Wartens, die ich mit Newsfeed lesen beschäftigt war, bekam ich die Nachricht, runterzugehen. Diesmal holten sie mich in einem unauffälligen SUV ab, in dem aber zu meinem Erstaunen nur Makarov saß. Er wies mich an, hinten einzusteigen und auf die Monitore, die dort angebracht waren, zu achten. Ich sah eine virtuelle Karte, auf der sich fünf rote Punkte bewegten. Er erklärte mir "Die Punkte sind wir, alle in verschiedenen Fahrzeugen, um nicht aufzufallen. Wir beide werden uns direkt in die Straße begeben und dort warten. Die anderen verteilen sich in der Nähe. Rechts auf dem Monitor kannst du mit den anderen kommunizieren"

Sofort meldete sich auch ein User mit dem Namen Wagen_3 "Kann es weitergehen?"
Ich tippte "kann losgehen" und wir setzen uns in Bewegung. Bis zum Nordbezirk war es ein ganzes Stück und der Morgenverkehr lichtete sich. Während der Fahrt beobachtete ich, wie die roten Punkte trotz anderer Wege immer ähnlich weit weg von uns waren. Zwischendurch stieß noch ein weiteres Fahrzeug zu uns, dass den Codenamen Targetcar hatte. Ich fragte im Chat nach, was der Name bedeutete. Mit dem Fahrzeug soll der Attentäter verfolgt werden, falls er flüchten will. Makarov verriet mir, was das für ein Auto war. "Es ist die neueste Mercedes Klasse. Wenn wir jemanden verfolgen, müssen wir auch schnell sein"
Ich googelte nach dem Auto und war erstaunt. Die neue Mercedes Klasse war nicht gerade billig, sah aber beeindruckend aus. Vielleicht kann ich es mir mal ausleihen.

Der Zielort kam immer näher und die anderen Wagen entfernten sich auch weiter von uns. Soweit ich mitbekommen hatte, waren zwei davon Familienwagen und die anderen kleine, nicht so teure Sportwagen. Wir hielten in einer Seitenstraße, in der Mehrfamilienhaus an Mehrfamilienhaus gereiht war. Makarov deutete auf ein blaues, "Das dort vorne ist es. Jetzt heißt es warten"
Die Spezialisten haben trotz genauer Suche nicht herausbekommen können wann der Anschlag sein sollte, aber die Tatsache, dass das Haus noch stand, sagte viel aus. Ich machte es mir bequem und fragte Makarov, was er sonst so tat.

Er seufzte"Ach mein Junge, zu viel. Ich hätte schon längst tot sein müssen, doch Gott will mich wohl noch länger leiden lassen. Doch wenn wir es schaffen, irgendwas in diesem Land zu verändern, dann setze ich mich zur Ruhe"
  "Haben Sie schon immer diese Fähigkeiten nicht gemocht? Und wenn wir gerade dabei sind, welche haben Sie?"
   "Nein, als ich noch so alt wie du war, liebte ich die Tatsache, coole Fähigkeiten zu besitzen. Nur hab ich nichts sehr besonderes bekommen. Es ist zwar eine nützliche Fähigkeit, aber ich hatte mir besseres vorgestellt. Es ist die Fähigkeit, die Stimmung von anderen Personen zu ändern. Doch dank der Fähigkeit bin ich jetzt hier". Er schaute aufmerksam aus dem Fenster und mit einem mal fühlte ich mich traurig. Dann sofort wieder voller Freude und im nächsten Moment war ich in das Gesicht aus meinem Traum verliebt.

"Siehst du, ich kann deine Stimmung beeinflussen, wie ich möchte. An wen du dann denkst, bestimmt dein Unterbewusstsein". Es war eine wirklich sehr interessante Fähigkeit und ich hätte gern mehr gewusst, aber in diesem Augenblick kam per Chatnachricht, dass sich ein verdächtiges Fahrzeug nähert. Alle meldeten sich einsatzbereit und wir schauten gespannt die Straße runter. Wenige Sekunden später kam dann auch besagter Wagen und hielt vor dem blauen Haus. Es stieg ein Mann in dunklem Anzug aus und ging Richtung Eingang. Wir warteten, bis er im Haus war, dann setzen sich zwei von Makarovs Leuten in Bewegung, die wohl schon eine Weile dort entlangliefen. Vorher fielen sie mir nicht auf und ich war überzeugt, dass sie Profis waren. Sie gingen zu dem Wagen und einer bückte sich neben diesen. Er befestigte ein kleines Gerät, das vermutlich ein Peilsender war. Tatsächlich tauchte ein grüner Punkt mit dem Namen Target auf. Die beiden Männer inspizierten noch kurz das Auto und gingen weiter.

Kurz darauf klingelte Makarovs Handy und jagte uns einen Schrecken ein. "Mein Gott, Marcus! Sie haben uns einen gehörigen Schrecken eingejagt. Was gibt es denn?"
Die Antwort war kurz und Makarovs Antwort war nur ein knappes "Ja"  und auf der Karte verschwanden die roten Punkte zu kleineren blauen. Aus jedem roten kamen 4 kleine, wohl die Männer von Makarov. Sie bewegten sich im Kreis sich immer näher unserer Zielposition. Als sie dem Haus näherkamen, sahen sie wie ganz normale Leute aus, die sich zufällig treffen und gingen zum Haus. Bevor sie reingingen, schaute einer nochmal zu uns und hob die Hand. Dann waren sie drin.

Es hat gedauert bis zu diesem Kapitel, aber ich hab es endlich geschafft, das fünfte Kapitel zu schreiben. Die Leser nehmen zwar mit jedem Kapitel ab, aber solange ich noch Spaß am Schreiben habe, werde ich weitere Kapitel machen. Die Schule hat wieder begonnen und ich hab mehr Zeit für mein Buch. Also nicht, dass ich nur im Unterricht schreibe, sondern während der Fahrt hin und zurück. Das nächste Kapitel schaff ich hoffentlich noch vor Halloween. Ihr hört von mir.. :)

The ModifierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt