Geburtstagsfeier

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Augenblicklich wurde er rot und fing an heftig zu stottern. Die Blicke der Weiber wandelten sich von aufgeregt zu besorgt. „Ian? Was ist los, mein Sohn?" fragte ihn sein Vater mitfühlend. Bei so einem tollen Vater frag ich mich, was mit Ian schief gelaufen ist. „N-Nichts. Ich muss nur kurz ins Z-Zimmer" sagte er hektisch und lief die Treppe hoch. Die derzeitige Luna wollte ihm hinterher, doch ihr Mate hielt sie am Arm fest und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin beide einfach unten blieben. Die Gäste begutachteten dieses Spektakel verwundert. „Bitte, feiert einfach weiter! Er wird sich schon wieder beruhigen." Ertönte die Alphastimme, die keine Widerrede zuließ. Die Musik wurde wieder aufgedreht und die Gäste taten, höflichkeitshalber so als wäre nichts passiert.

Es wurde ziemlich spät, die Erwachsenen waren schon längst weg und ließen ihre Kinder zurück, die ihre Zeit damit verbrachten sich zu besaufen. Eigentlich hatte ich vor schon längst zu gehen, doch ich konnte nicht. Die ganze Zeit wartete ich auf Ian, doch er kam kein einziges Mal mehr runter. Um mich herum hörte ich schon ein paar Frauen meckern, wo Ian bleibe und ob er seine Mate nun gefunden hat oder nicht. Es gab ein paar, die zu ihm rauf ins Zimmer wollten, doch diese kamen immer wieder mit einer enttäuschten Miene zurück. Zum Glück. Jedes Mal, wenn eines dieser Flittchen rauf gegangen ist, raste mein Herz vor Wut und Angst, dass die beiden es tun könnten. Mittlerweile gaben es alle auf und blieben unten, was mich ziemlich erleichterte. Mit einem Druck in der Brust, blieb ich die ganze Zeit auf einem Stuhl sitzen und sah mir die Treppen an. So gerne würde ich rauf gehen. Langsam stand ich auf und ging vorsichtig Richtung Treppe. Bei jeden Schritt wurde mir immer heißer und mein Herz schlug wie verrückt. Bei jeder Stufe hoffte ich, dass jemand kommen würde und mich aufhalten würde, doch es kam niemand. Als ich vor seiner Tür stand, klopfte ich zwei Mal, was eigentlich total unnötig ist, da er mein ist und meine Anwesenheit sowieso spüren musste. Ich wartete mehrere Sekunden, doch als ich keine Antwort bekam, beschloss ich rein zu gehen. Die Türe wollte sich nicht öffnen, da er sie wohl abgeschlossen hat. „Ian?" fragte ich vorsichtig. „GEH WEG!" brüllte er mich so laut an, dass es wahrscheinlich die da unten gehört haben. Ich wimmerte auf und entfernte mich schnell von der Türe. Ich ließ meinen Kopf hängen und wollte wieder die Stufen nach unten gehen, doch kurz vor der Treppe stoppte ich einfach. Was wenn sie wirklich gehört haben, wie er mich angebrüllt hat? Ein Omega, der von seinem Alpha gemobbt wurde, soll ihn getröstet haben wollen? Und noch dazu wurde ich gerade abgewiesen. Damit wird man mich später fertig machen... Ich ging wieder zurück und sah mich nach einem Fenster um. Wenn sie mich nicht sehen, wie ich die Treppen runter gehe, werden sie vielleicht auch nicht wissen, dass er mich angebrüllt hat. Überzeugt von meiner Idee ging ich auf das Fenster zu, welches sich am Ende des Flurs befand. Bevor ich es öffnete, versicherte ich mich, ob ich auch allein war. Als ich niemanden sehen konnte, ließ ich mein Bein aus dem Fenster hängen und sah dabei nach unten. Es war ganz schön tief, aber lieber verletzte ich mich stark, als mich dieser Peinlichkeit zu stellen. Als ich mein anderes Bein in der Luft hängen ließ, atmete ich noch einmal tief durch bevor ich sprang. Es ging alles viel zu schnell und ehe ich mich versah, lag ich schon in den Blumen der Luna. Ich hatte unglaubliche schmerzen und keine Kraft noch aufstehen zu können, weswegen ich einfach die Augen schloss und darauf wartete, bis ich nichts mehr spürte. Immerhin besser, als wenn mich die anderen gesehen hätten.


 Btw, das Schräggeschriebene sollen seine Gedanken darstellen. ✧٩(の❛ᴗ❛ の)۶


Just an OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt