Alpha

2.3K 152 12
                                    



Nach diesem Vorfall hielt ich mich erstmal fern von den beiden. Es vergingen mittlerweile drei Tage, in der ich nicht mit Jackson sprach, was wohl eher daran lag, dass ich krank war und nicht zur Schule ging. Ich war gerade am Einschlafen, als ich plötzlich ein klopfen wahrnahm, welches mich aus meinem Halbschlaf riss. Genervt hob ich meinen Kopf in die Höhe, wodurch mir kurz schwarz vor den Augen wurde und mein Kopf plötzlich anfing zu schmerzen. Ich hielt inne und wartete darauf, dass die Schmerzen vorbei gingen, um danach, schweren Herzens, mein Bett zu verlassen. Ich ging zur Tür um sie zu öffnen, doch da war keiner. Als ich mich wieder umdrehte um mich ins Bett zu legen, erschrak ich und fing an zu kreischen, was dem Typen auf der Leiter zum Lachen brachte. Genervt, da meine Kopfschmerzen noch schlimmer wurden, ging ich zum Fenster. Dieses öffnete ich kurz darauf und sah ihn verwirrt an. „Ian, was zum Teufel willst du hier?" fragte ich. Er kletterte durchs Fenster in mein Zimmer, obwohl ich eigentlich dagegen war. „Ich kann dich doch nicht alleine lassen wenn du krank bist!" rief er empört. „Ich weiß, ich bin nicht Jackson, aber ich hoffe du freust dich, dass ich hier bin." Sagte er, wobei sich seine Stimme etwas gekränkt anhörte. „Ian.. ich denke du solltest gehen. Ich komm schon klar, ist nicht das erste Mal, dass ich krank bin." Ich drehte mich um und kletterte wieder in mein Bett, da mir beim Stehen wieder schlecht wurde und ich Angst hatte, dass Ian angeekelt wäre, wenn ich vor ihn kotzen würde. „Ich bin dein Mate! Ich dachte... meine Anwesenheit hilft etwas." Sagte er etwas verunsichert und fing an sich den Hinterkopf zu kratzen, was eigentlich richtig süß war. „Naja, meine Oma hat mich gedrängt zu kommen." Irgendwie verletzte mich es, dass er nur wegen seiner Oma da war. Ich schnaubte und meinte etwas beleidigt: „Nein, deine Anwesenheit reicht eben nicht, damit es mir wieder besser geht!!" Seine Lippen spalteten sich etwas, doch er brachte keinen einzigen Ton raus. Er sah mich überrascht an, vielleicht war er, als Sohn eines Alphas, ein Nein nicht gewohnt. „Ich hab warme Suppe." Sagte er daraufhin und hielt eine Thermoskanne hoch. Keine Ahnung warum, aber irgendwie brachte mich das zum Schmunzeln. Doch das hielt nicht lange denn in Sekundenschnelle kam mir das Bild von Ian hoch, der zu gab, dass er was gegen Homosexuelle hätte. Ich spürte diesen Druck in der Brust und mein Atem beschleunigte sich. Meine Lippen verzogen sich zu einem Strich, meine Augenbrauen zogen sich zusammen und unbewusst hob ich meinen Kopf etwas. „Ian." Er legte seinen Kopf ein kleines bisschen schief, da er wahrscheinlich von meinem plötzlichen Sinneswandel verwundert war. „Was willst du eigentlich hier?" sprach ich überraschend ruhig, obwohl ich innerlich vor Wut am platzen war. „I-Ich versteh nicht ganz" Seiner Miene nach zu urteilen, war er komplett aus der Bahn geworfen. „Du hast doch gemeint, du kannst keine Schwuchteln leiden. Also was willst du dann noch von mir?" Mich regte es auf, dass sich zwischen uns nichts geändert hat, obwohl wir Mates waren. „Finn." Begann er und es hörte sich so schön an, wie er meinen Namen aussprach. Eigentlich sprach er ihn aus wie jeder andere, aber aus seinem Mund hörte er sich besonders schön an. Er kam auf mich zu und setzte sich auf die Bettkante. Ian musterte kurz mein Gesicht, bis er eine meiner Hand in seinen Händen hielt. „Ich..." er stoppte, doch sein Mund blieb noch offen. Dies tat er öfters, einfach den Mund offen lassen. Er atmete tief ein und brach den Augenkontakt ab. Sein Blick galt unseren Händen. „Es tut mir leid, ich konnte nicht die Wahrheit sagen." Meinte er und in seinem Blick konnte man deutlich seine Schuldgefühle sehen, was mich weich werden ließ. Hätte er mich damit nicht so sehr verletzt, würde ich ihm sofort verzeihen. „Schämst du dich für mich? Für das was ich bin?" fragte ich gerade so heraus. Er hob seinen Kopf etwas und sah mich wieder mit offenem Mund an. Vorsichtig zog ich meine Hand aus seiner. „Ich denke du solltest gehen." Meine Stimme hörte sich schwach und zerbrechlich an. Es fiel mir, nach seinem Schweigen, schwer ihm noch in die Augen zu sehen. Er atmete einmal laut ein und aus, bis er einfach aufstand und aus dem Fenster kletterte. 




Just an OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt