-21-

83 7 14
                                    

Es ist nicht leicht über das zu sprechen, was einem wehtut.

Es reißt vielleicht wieder alte Wunden auf.

Nachdem Jimin mich nachhause gebracht hatte, nachdem ich ihm gesagt habe, was ich empfinde, sind 6 Wochen vergangen.

Es veränderte sich viel.

Melina und Taehyung werden bald zusammen ziehen, weil sie schwanger ist.

Arijana und Hobi werden gemeinsam auf's College gehen und deshalb auch weg ziehen.

Zwar nicht so weit weg, aber trotzdem.

Und was Jimin angeht.

Naja.

Er ist wieder der alte geworden.

Kalt, Gefühllos, aggressiv und gemein.

Er redet nicht mal mehr mit mir und wenn, dann bekomme ich nur dumme antworten.

Ich lasse mich davon aber nicht wirklich beeindrucken.

Ich kenne diese Seite von ihm und diese hatte er nicht ohne Grund.

Ich war wie früher.

Nett.

Auch zu ihm.

Als ob ich mich wegen ihm negativ verändere.

Klar, es tut weh, ihn so zu sehen, aber niemand kann etwas daran ändern.

Er war der richtige Mensch,
nur zur falschen Zeit.

Manchmal sah ich ihn noch Lächeln, wenn ich mal wieder etwas verschüttete oder im Unterricht eingeschlafen war und der Lehrer mich mit einem Nicht-Dein-Ernst-Blick ansah.

Aber dies hielt nie lange an.

Er sah immer müde aus.

Als ob er nicht mehr schlafen würden.

Er prügelte sich öfters.

Man musste nur einen falschen Satz sagen und schon rastete er aus.

Heute war ein normaler Tag.

Ich ging zur Schule.

Melina zur Arbeit.

Arijana tat es mir gleich.

Ich setzte mich auf meinen Platz und neben mir saß Jimin.

Er machte noch schnell seine Hausaufgaben, bevor der Lehrer kam.

Ich lag ihm meine Lösungen hin und er sah mich nur ohne Miene an.

Er nahm sie und schrieb an.

Ich denke, dass er weiß, dass mein Verhalten sich nicht ändern wird.

Auch wenn fast alles gelogen ist, eines ist wahr: Nicht für einen Tag, nicht für ein Jahr.

Für immer und immer bin ich für dich da.

Der Unterricht verlief wie immer.

Andere schliefen, andere unterhielten sich und andere passten auf.

Seitdem Jimin und ich keinen Kontakt mehr hatten, was meine Schwester freute, wobei man glatt denken kann, dass es sie freut, dass ich jeden Abend weine und es mir tut, vergeht die Zeit nur noch in Zeitlupe.


Das klingeln der Schulglocke weckte mich aus meine Tagtraum und ich räumte ein.

Es war Mittagspause und ich ging in die Cafeteria.

Jimin stand mit seinem Tablet hinter mir und ich kaufte mir etwas essen.

Jimin hingegen war zu spät dran und es war alles leer.

Angepisst ging er einfach an einen Platz und steckte sich seine Kopfhörer ein.

Ich ging zu seinem Platz und dachte kurz nach.

Er bemerkte mich und sah mich böse an.

Jimin, tu nicht so, als ob ich deine Gedanken nicht kennen würde.

Jeder hier denkt doch das gleiche: Keiner der ist wie ich. Keiner der das gleiche denkt wie ich.

Ich setze mich hin und gab ihm meinen Tee und mein Obst.

Er sah mich überrascht an und stieg auf.

Er packte mein Handgelenk und zog mich einfach wortlos mit sich.

"YAH JIMIN WAS ZUM-" schrie ich und riss die ganze Aufmerksamkeit auf uns.

Er ging mit mir auf das Schuldach und schubste mich leicht weg.

"Warum?" fragt er aggressiv.

"Warum bist du immer so nett zu mir, obwohl ich dich von Anfang an immer abgewiesen habe. Dir weh getan habe. Dich beleidigt habe. Fast die Beziehung zu deiner Schwester zerstört hätte. Den Freund deiner Freundin fast getötet hätte. Dich nachdem du mich gerettet hast und mir gesagt hast, dass du mich liebst, einfach ignoriert habe? Warum tust du das alles? Warum kannst du nicht einfach mich hassen?!" sagte er laut.

All of you || Park Jimin [Wattys2017]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt