Kapitel 1

39 1 0
                                    

Kapitel 1

"Cassie!", kam es von unten. "Ich komme!", schrie ich zurück. Ich verstehe nicht, warum alle immer so hetzen müssen. Ich schnappte mir meine Jacke und lief die Treppe herunter in den Flur, wo meine Mutter ihre Schulterlangen Haare gerade zu einem lockeren Dutt band. Ihre langen,schlanken Beine steckten in einer skinny Jeans,in die auch ein wenig ihrer flatternden Bluse gestopft war. "Bist du fertig?",fragte sie und ihre grünen Augen schauten mich prüfend an. Ich schaute kurz an mir herunter. Die skinny Jeans, Bikerboots, das Printshirt und das schlichte Silberarmband waren noch an deren Stelle. "Scheint so", gab ich zurück. "Gut", sagte meine Mutter und schlüpfte in ihre Schuhe. Absatz. Zu meinem Glück. Ich war ein paar Zentimeter größer als meine Mutter- sehr zu meinem Leiden.. Mit ihren 1,60 hatte sie die perfekte Größe. Ich bin fast 1,70 kam mir neben ihr fast übergroß vor. Und dabei wurde ich morgen erst fünfzehn. Und das war ironischer weise auch der Grund für meine Eile. Meiner Mutter schnappte sich die Autoschlüssel. "Wird schon gut gehen", meinte sie und klopfte mir kurz aufmunternd auf die Schulter. Toll. Nichts wird. Und das wusste ich schon jetzt. Wir stiegen in den Mini und Mum startete den Motor. Leider war mein Daddy nicht da um mir Glück zu wünschen, aber zumindest hatte er sich per SMS gemeldet. Ich schaute aus dem Fenster, während sämtliche Landschaften an mir vorbeiflogen, dachte ich über der heutigen- und vor allem morgigen Tag nach. Wow. Mal wieder merkte ich was für ein riesenglück ich hatte. Haha. Man bemerke die Ironie dabei. Andere freuten sich auf ihre Geburtstage. Das hatte ich bis jetzt auch getan, jedoch als Hintergedanken, dass ich dem Unglück jeden Geburtstag ein Jahr näher kommen würde. Und jetzt war es so weit. Ich seufzte und hoffte, dass die Fahrt möglichst langsam vorbeigehen würde. Seit meinem fünften Lebensjahr ging ich zu diesen Sitzungen. Bisher hatten sie gereicht um mich zu schützen und ich hatte sie nicht sonderlich ernst genommen, da mir der Tag meines fünfzehnten Geburtstages noch so weit entfernt schien. Aber nein. Jetzt war er doch da. Und ich hatte Angst.Eine unglaubliche Angst...

FeuerherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt