Kapitel 3
"Bereit?", fragte meine Mum. Ich nickte nur Stumm. Noch einmal tief einatmen, dann gingen meine Mutter und ich mit großen Schritten auf das Gebäude zu.
"Hey", lächelte Melanie mir zu und zog mich zu einer Umarmung. Ich spürte mal wieder wie dünn sie war, jedoch hatte sie im Gegensatz zu früher zugelegt. Doch weil ihre Mutter Angst hatte, dass sie all das Gewicht wieder abnehmen würde, blieb sie. "Hey", echote ich und löste mich aus der Umarmung, "du siehst gut aus Schatz." Ein kleines Lächeln spielte auf ihren Lippen. "Danke", antwortete sie. Ich merkte wie gut ihr die Bestätigung Tat. Es erfrischte sie auf eine Art. "Wie geht's dir?", fragte ich scheinbar gleichgültig. Sie hasste es, wenn sie bemitleidet wurde. "Das ist nicht wichtig. Wie geht es dir? War heute nicht irgendwas besonderes?", sie hob lächelnd eine Augenbraue. Okay. Zugegeben war sie die Absolution einzige hier, die es wusste. Das magersüchtige Mädchen, befreundet mit dem Mädchen mit dem Flammenherz. Aber sie sprach es extra nicht aus, weil meine Mutter nicht wusste, dass sie es wusste. "Erinnere mich nicht daran", antwortete ich und seufzte kurz, "ich schätze, ich muss dann mal." Sagte ich und drückte kurz ihre Hand. "Viel Glück", sagte sie und erwiderte den Druck leicht. "Danke", ich folgte meiner Mutter zum Empfang. "Name?", fragte der junge Mann am Empfang gespielt ernst und hielt seinen Blick auf den Computer gerichtet,um uns nicht ansehen zu müssen. "Als wüsstest du das nicht Derek", gab ich lächelnd zurück. Jetzt schaute er mich ebenfalls lächelnd an: "Na du alte Schachtel? Haben wir nicht morgen sowas wie ein Jubiläum?", meinte er. "Mh", sagte ich wenig begeistert, doch steuerte noch ein "Scheint so", hinterher, damit ich nicht komplett abwesend wirkte. Derek hob nur eine Augenbraue, sagte nichts und tippte irgendwas für meine Daten in den Computer. Ich musste mich mal wieder erinnern, dass das leider kein Film war, in dem alle beteiligten gut aussahen. Denn Derek Tat das wirklich nicht. Er hatte zwei ovale Muttermale auf der linken Seite oberhalb seines Kinnes. Manchmal fragte ich mich, ob er jemals eine Zahnspange besessen hat, denn sein rechter Oberer Schneidezahn stand einwenig schräg vor dem anderen. Außerdem standen seine Haare verwuschelt in nahezu alle Richtungen ab. Er sah so ziemlich so aus wie der Bubi von nebenan. Ich dagegen sah vielleicht sogar ganz annehmbar aus. Lange dunkele Haare und schokobraune Augen. Die Haare hatte ich definitiv von meiner Mutter. Jedoch sahen ihre dunklen Haare im Kontrast zu ihren strahlenden grünen Augen aufregend aus. Und ich, ich war.. Meiner Meinung nach langweilig. Obwohl Meli immer behauptete ich sähe südländisch aus. "Setzt euch schon mal", riss Derek mich aus meinen Gedanken.
Zehn Minuten später werde ich aus dem - bis auf mich und meiner Mutter- leeren Wartezimmer gerufen. Ich atme nochmals ein, und stoße die Tür auf...

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Feuerherz
FantasiCassie ist kein gewöhnliches Mädchen. Und das weiß sie. Deswegen hat sie auch nicht nur die Probleme eines gewöhnlichen Mädchens. Seit sie denken kann, wird sie von ihrer Mutter -eher weil diese es muss, nicht weil sie es will- zu den Therapiesitzun...