2

334 14 2
                                    

-3 Jahre später-

,,Du wirst es tatsächlich endlich machen?!", piepste Lily aufgeregt und drückte die schwere Labortür auf, ,,das ist so spannend!" Wenn ich an meinen Plan dachte, konnte nur wie ein Idiot grinsen und so sah ich anscheinend aus, denn zwei Slytherin flüsterten sich zu und zeigten immer wieder auf mich. Sollte mir egal sein. ,,Naja, du redest seit Anfang des Schuljahres davon und nun stehen schon die Weihnachtsferien vor die Türen", kicherte die Rothaarige wieder. Ich legte das Buch 'Zaubertränke für Fortgeschrittene' auf den Tisch und setzte mich. Während Lily noch von James vorschwärmte, sah ich zu Remus, der eine Reihe hinter uns auf dem Tisch saß.

-Nach dem Vollmond-

Dies war das erste Mal, dass ich vor Remus aufwachte. Ich saß wie immer zur Tür gelehnt und Remus lag vor dem Klavier. Schnell nahm ich eine Decke und breitete sie auf seinem Unterkörper aus. Ich griff nach meinen Sachen, die auf dem alten Bett lagen und zog mich an. Nachdem meine Haare halbwegs besser aussahen, ließ ich mich neben Remus nieder. Nun wusste ich wie er sich fühlen musste, nicht zu wissen wo man hinschauen soll oder nicht sehen sollte.

Ein paar Haarsträhnen blockierten mir die Sicht auf seine Narben, die er sich diese Nacht auf seine Wange zugezogen hatte. Er hatte mir öfters erzählt, was er in seinem bisherigen Leben durchmachen musste. Es erwärmt mein Herz, ihn so friedlich zu sehen. „Ich bin froh, dass wir uns getroffen haben", dachte ich an seine Worte. Ich wagte mich kaum die einzelnen Haarsträhnen aus seinem Gesicht zu streichen. Die drei vergangenen Jahre mit Remus waren sehr besonders, wir waren uns sehr nahe gekommen und ich traue mir zu sagen, wir waren beste Freunde gewesen.

Während ich sein Gesicht etwas länger betrachtete, sehnte ich mich nach seinen olivgrünen Augen, in denen ich sooft versunken war und es wieder gerne tun würde. Wie auf Ruf wachte Remus auf. Bei meinem Anblick lächelte er und ich erwiderte es. ,,Morgen", seine Stimme war etwas kratzig und er räusperte sich. Langsam richtete er sich auf und ich gab ihm seine Hose, welche er dankend annahm. Dann setzte ich mich vor das Klavier und begann eine Melodie zu spielen. Als ich etwas später die Finger von den Tasten nahm, meinte Remus: ,,Du bist eine tolle Klavierspielerin. Ich liebe es, wenn du spielst." ,,Danke dir, Remus. Das bedeute- oh! Entschuldigung!" Während ich gespielt hatte, musste er mir zugehört haben, anstatt sich anzuziehen. So kam es, dass er seine Hose ankleiden wollte als ich mich umdrehte und ich seinen Hintern sehen konnte. Sofort schaute ich weg und es war mir etwas peinlich. „Hast du die Hose an?", erkundigte ich mich vorsichtig und nach einem knappen 'Ja' sah ich wieder zu ihm auf. Ich blieb aber an seinem Oberkörper hängen, denn dort befand sich eine große Krallenspur, die sich über seine gesamte Brust erstreckte. Hin und wieder strich er durch seine Haare, die dadurch nur noch mehr verwuschelt wurden. „Gehen wir dann los?", fragte er mich und ich hörte auf, ihn anzustarren.

Nicht wenig später folgten wir den Stufen hinunter hinein in den Gang vor dem Ausgang. Nun war es an der Zeit einen „Plan" durchzusetzen. „Soll ich es wirklich tun? Hoffentlich nimmt er es mir nicht übel..", dies und viele andere Gedanken schrien in meinem Kopf herum. Viel Zeit hatte ich nicht. „Mach es!", schrie mein Kopf.

„Remus?", fragte ich nach ihn. Er drehte sich zu mir um und bevor er etwas erwidern konnte, schubste ich ihn leicht zur Wand und drückte meine Lippen vorsichtig auf seine. Mein Herz pochte wie wild. Ich fragte mich immer mehr, wieso ich es noch nicht früher getan hatte. Bei solchen Lippen...ich meine nur. Meine Hand fuhr leicht über die neue Wunde, wobei Remus kurz aufzischte. Ich drückte mich von ihm weg und flüsterte: ,,Madame Pomfrey soll sich das einmal ansehen." Ohne einem weiterem Wort ließ ich von ihm ab und marschierte zum Ausgang, hinter mir ein verwirrter Remus.





Two wolves, one moon (Remus-One Shot)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt