3. Kapitel

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??: Ich bin Vincent.
Sein Blick verunsicherte mich immer mehr, bis Luna mich leicht anstupste.
A: Sorry, ich heiße..
V: Amy..?
Sein Blick ruhte immer noch auf mir und seine Augen glänzten plötzlich.
A:...woher... weißt du...das..?
Aufeinmal umarmte er mich, ich wusste immer noch nicht, wer er war, weshalb ich versuchte ihn etwas weg zustoßen, aber mir gelang es einfach nicht.
V: Ehm.. sorry, aber...ehm... das ist jetzt nicht so einfach, es könnte sich auch alles um eine riesige Verwechslung handeln...
Luna guckte ihn misstrauend an.
A: Könntest du mich mal aufklären?
V: Ja, ehm.. sorry..
Er grinste leicht und kratzte sich am Hinterkopf.
V: Hier ist aber nicht der richtige Ort dafür. Hättest dubwas dagegen, wenn wir uns in ein Café um die Ecke setzen?
Eigentlich war meine Antwort klar, wieso sollte ich mich mit einem Fremden in irgendein Café setzen?
A: Ja klar.
Was hatte ich gerade gesagt?! Jetzt wandte er sich Luna zu.
V: Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mit Amy alleine gehe?
L: Ehm..
A: Ich schreib dir später.
Luna schaute mich verwirrt an, aber sie willigte ein. Ich wusste selbst nicht, wieso ich kein Problem damit hatte, aber ich fühlte mich so unglaublich sicher in Vincents Nähe.
L: Alles klar. Bis später..
Wir umarmten uns und schon gingen Vincent und ich los, als ich mich nocheinmal umdrehte, sah ich wie Luna mit verwirrtem Blick dastand. Vincent und ich sprachen nicht miteinander auf dem Weg, obwohl ich tierisch gespannt war, wer er war. Wir setzten uns rein, weil es dort ruhiger war. Nachdem wir bestellten fing er an.
V: Erstmal sorry, normalerweise umarme ich nicht jeden und das könnte auch ne riesige Verwechslung sein.
A: Was meinst du?
Mein Kopf konnte seinen Worten nicht mehr folgen, ich wollte endlich eine Antwort auf meine Frage.
V: Bist du in einer Pflegefamilie groß geworden?
A: Ja, woher weißt...
V: Und deine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, als du noch klein warst..
Diesesmal war es keine Frage, sonden eine Feststellung, ich versuchte alles zusammen zusetzen, aber ich kam einfach nicht darauf, wer er war.
V: Amy, ich bin dein..
Der Kellner unterbrach uns, als er uns unsere Getränke hinstellte.
A: Du bist mein...?
V: Dein Bruder..
Jetzt fing er an zulächeln. Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Sofort war er bei mir und hielt mich im Arm. Ich konnte es nicht fassen... Er, mein Bruder?
A: Was...?
Meine Stimme war brüchig, ich konnte es einfach nicht glauben.
V: Ja, dein Bruder, ich habe neben dir im Auto gesessen..
Jetzt kamen auch ihm ein paar Tränen.
A: Wow..
V: Das kannst du wohl laut sagen..
Wir sprachen über alles, was bei uns im Leben erzählenswert war. Größtenteils ließ er mich erzählen. Als er bezahlte, machten wir uns auf den Weg in einen Park.
A: Krass das wir uns nach so vielen Jahren über den Weg laufen..
V: Ja, das stimmt.
Es fühlte sich so an, als hätten wir schon immer Kontakt gehabt.
A: Wie bist du auf die Idee gekommen, an meine Uni zukommen?
Er lachte kurz.
V: Daran ist mein bester Freund Dag Schuld..
A: Der andere aus deiner Band?
V: Ja genau.
Obwohl es ihre Band schon lange gab und sie relativ berühmt ist, kannte ich sie nicht.
V: Ich hab ihm von unserer Begegnung erzählt und er kam auf die Idee, das du Studentin sein musst und hier in der Nähe gibt es ja nur eine Uni, also trafen wir uns heute morgen bei mir im Studio und liefen los.
A: Du warst doch eben allein?
V: Ja das stimmt schon, er war etwas weiter weg und hat alles aus der ferne beobachtet. Wenn wir zusammen unterwegs sind, werden wir leichter erkannt, also hielt er sich etwas zurück, damit es zu keinem Fantreffen kam, denn ich wollte dich ja finden.
Wir saßen bis spät auf dieser Bank im Park.
A: Ich finds schön, das wir uns getroffen haben, das können wir ja jetzt öfters... vielleicht..
V: Aufjedenfall, du glaubst doch nicht, das ich dich jetzt jemals wieder gehn lasse.
Wir lachten. Mit ihm war alles so unkompliziert, alles so leicht. Er brachte mich noch nach Hause und wir tauschten Nummern aus.
V: Wenn du Lust hast, komme ich dich morgen von der Uni abholen und wir könnten zusammen in mein Studio gehen, dann lernst du auch meinen Backgroundsänger Dag kennen.
Den letzten Satz sagte er mit einem zwinkern und wieder mussten wir lachen. Wir umarmten uns und er ging wieder. Als ich in meinem Zimmer ankam, rief ich sofort Luna an und erzählte ihr alles. Sie konnte es gar nicht glauben, das der Sänger von SDP mein Bruder war. Sie kannte die Band aber auch nur flüchtig. Trotzdem wunderte sie sich, das ihr nie die Ähnlichkeit zwischen Vince und mir auffiel. An diesem Abend schlief ich glücklich ein und ich freute mich auf morgen.

Vincent Steins SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt