einsam.
Warum bin ich so?
Eine Frage, die ich mir tagtäglich stelle. Egal ob morgens, mittags oder abends.
Bin ich wirklich so schrecklich, dass niemand mit mir ausgehen möchte?
Seit dem Vorfall mit Daniel, war das die nächste Frage, die stets in meinem Kopf schwirrte.
Und so begann der Teufelskreis.
Ich lag in meinem Bett, die Arme ausgebreitet und den Blick zur Decke gerichtet. Das Blinzeln vergaß ich komplett, ebenso wie die ganze Umgebung um mich herum. Alles, was ich wahrnehmen konnte, waren die nichtssagende, weiße Decke und meine selbstzerstörerischen Gedanken.
Wieso werde ich nicht glücklich? Was genau fehlt mir?
Die Suche nach dem Glück brachte mich langsam aber sicher um. Schon seit drei Jahren versuchte ich es zu finden, leider ohne Erfolg.
War es wirklich die Liebe, die mir fehlte?
Wann finde ich endlich Liebe?
Damit meine ich keine Liebe von Eltern, Geschwistern oder anderen Verwandten, sondern die Liebe eines anderen Menschen. Von einem Menschen, dem es egal ist, wie ich aussehe, der mit meinen pessimistischen Gedanken klarkommt und der so liebevoll und einfühlsam ist, dass ich am liebsten in seinen Armen versinken würde.
Genau das möchte ich. Versinken. Versinken in einem tiefen Meer aus ehrlicher Liebe und endloser Geborgenheit. Von diesen Gefühlen möchte ich umschlossen und umgeben sein. Doch wegen meiner dummen Naivität kam ich vom Kurs ab.
Nun bin ich hier. Alleine, einsam und frustriert. Von Liebe ist weit und breit keine Spur und von Geborgenheit schon gar nicht. Alles, was ich spüre, sind meine heißen Tränen, das Stechen in meinem Herzen und die unerträgliche Leere in meiner Seele.
Ich brauche Liebe so wie Sauerstoff. Ohne Liebe ersticke ich. Wieso finde ich dann niemanden, der mich aufrichtig und ungezwungen liebt? Wieso finde ich niemanden, der mit mir eine Beziehung voller Leidenschaft und süßen Nichtigkeiten führen möchte?
Ich brauche stundenlange Umarmungen, Kuscheleinheiten bis tief in die Nacht. Küsse, die mich alles um mich herum vergessen lassen und eine Bindung, die so stark ist, dass sie niemals zu Bruch gehenwürde.
Ich will lieben und geliebt werden. Das ist mein sehnlichster Wunsch. Doch das Schicksal verbietet es mir, Glück zu erfahren.
Niemals werde ich so eine Person finden. Meine Ansprüche sind zu hoch.
Ich fühlte, wie meine Augenwinkel immer feuchter wurden, bis sich schließlich eine Träne bildete, die mir langsam die Wange hinunterrollte. Ich fing an zu wimmern.
Niemand wird dich jemals lieben. Gib einfach auf.
Heute war wieder einer dieser Tage, an denen ich mein Heulen nicht unter Kontrolle hatte. Ich verkroch mich unter meiner Bettdecke und hoffte, dass mein wehmütiges Schluchzen so gedämpft wurde.
Was bist du nur für ein lächerliches Wesen?
Mein ganzer Körper zitterte, meine Brust schmerzte, meine Augen brannten. Ich war ein heulendes Wrack, welches heimlich darauf wartete, dass jemand kam und die unzählbaren Lecks im Schiffsrumpf vorsichtig und mit viel Liebe abdichtete und anschließend wieder in Richtung Leben navigierte.
Du bist unnötig. Wieso stirbst du nicht einfach?
Ich hielt es nicht mehr aus. Kraftlos stand ich auf, steuerte meinen Schreibtisch an und zog dort die Schublade heraus. Mein Blick blieb auf einem gewissen Gegenstand hängen. Ein Gegenstand, mit dem ich mir schon so viele Schmerzen hinzugefügt hatte.
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Traumjunge
RomansaTräume. Durch sie verarbeitet der Mensch die Geschehnisse, die er erlebt hat. Durch sie empfängt der Mensch Nachrichten von seinem Unterbewusstsein. Es gibt schöne Träume, Albträume, Klarträume ... So viel weiß Lubina bereits. Was sie sich jedoch n...