Kapitel II

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Samantha stand angespannt vor der Haustür und blickte mit einem ängstlichen Blick nach draußen auf die Straße. "Hm", sie wollte nicht in die Schule. Jeden Tag das gleiche. Mobbing, schlechte Noten und Eltern die keine Zeit für ihr Mädchen hatten. Sam verlangte nicht viel. Nur einen liebevollen Umgang mit ihr und Zuspruch. Doch da war noch Josh. Des öfteren hatte die Schwarzhaarige das schaurige Gefühl, Josh empfand mehr für das schlaksige Mädchen als nur Freundschaft. Samantha wollte den Jungen nicht verletzen weswegen sie seine Annäherungsversuche freundlich aber dennoch mit einem klaren "Nein", abwies. Sie warf einen Blick auf die Uhr an der Wand in der Küche und stellte fest, dass es an der Zeit war einen neuen Versuch in die Hölle namens 'Leben' zu wagen. Die Schwarzhaarige atmete tief ein und aus "Auf geht's!", "Du kannst das!", machte sie sich immer wieder erneut Mut. Doch dieser sollte ihr bald vergehen.

Die Haustür abgeschlossen und wieder einmal in viel zu großer Kleidung die selbst einem Kartoffelsack Konkurrenz machen konnte unterwegs, lief das dürre Mädchen zu der Bushaltestelle um sich auf eine Bank zu setzen und auf ihren Schulbus zu warten.  Es würde nicht lange dauern und der dicke Fred und seine Crew würden sich ebenfalls zu ihr gesellen und damit würde Phase 1 beginnen: Der Diebstahl an ihrem Geld für das Mittagessen!

"I-Ich hab nichts!", nuschelte die kleine Samantha als Fred sie an ihrem Kragen packte und somit einen Teil ihres nackten abgemagerten Rumpfes frei gab. Noch davor hatte er ihr etwas zugerufen was sie aufgrund seiner zugequollenen Backen nicht verstand. Dies schien den dicken Fred wohl nicht zu interessieren da er sie sofort nach oben in die Luft zog. Seine Freunde lachten nur. "Ach Ja?!", er grabschte mit seinen speckigen Fingern nach ihren Hosentaschen. "Nichts!", beschwerte er sich und verlangte den Rucksack des Mädchens. "Da sind nur meine Schulsachen drin", jammerte sie. "Wieder nichts!", der Dicke wurde so langsam aber sicher rot vor Wut und warf den Rucksack in das nächst gelegene Gestrüpp. Samantha wollte ihrem Rucksack sofort nacheilen doch daraus wurde wohl nichts, denn die anrasende Faust des Dicken hielt Samantha davon ab. Aber was war das?! Plötzlich huschte ein Schatten vorbei und hielt genau vor ihr an. Er fing die anrasende Faust sofort ab und nuschelte etwas, was sie nicht verstand. Das einzige was sie seitens ihm verstand, war ein Kratzen. War dies seine Stimme? Nein! Das glaubte sie nicht. Welcher Mensch hatte schon so eine Stimme?! Und wie sollte er dies aushalten, ohne jedes mal ein Hustenbonbon einzuwerfen. Hm ...

"Geht dich einen scheiß Dreck an!", antwortete der dicke Fred nur, sichtlich erstarrt von dem schnellen Erscheinen des Schattens. Dann geschah es. Alles was man hörte, war ein widerwärtiges Knacken und den gequälten Schrei den Fred aus stieß. Danach stand sofort eine Prügelei an wobei der größere, der Schatten, den Dicken um ein leichtes windelweich prügelte. Alles was das Mädchen tun konnte, war der Szenerie wie fest gefroren zuzuschauen.

Wow! Das war ... Er stellte sich so geschickt an als wäre es das normalste und einfachste auf der Welt. Etwas, was er jeden Tag tat.

Die Freunde schon längst über alle Berge, kam Samantha langsam aber sicher wieder zu sich und richtete sich auf. "D-Danke", stotterte sie um dem großen Schatten Worte der Dankbarkeit zu schenken. Doch. Er antwortete nicht. Sie dachte zu glauben, das er sich noch einmal zu dem Mädchen umgedreht hatte und sie große und starr vor Wut drein blickende Augen sah, doch das hatte sie sich wohl nur eingebildet. Denn auch diese Person wollte nicht weiterhin Zeit mit dem Mädchen verschwenden sondern machte, dass er weg kam und bog in eine dunkle Gasse ein. Hm. Wieso ausgerechnet in eine dunkle Gasse? In solchen dunklen Gassen trieb sich sonst immer nur der 'Abschaum unserer schönen Gesellschaft' herum, wie ihr Vater gern immer zu pflegen sagte. Wenn sie nur an diese Worte dachte, spürte sie schon ihr Frühstück wieder herauf kommen.

"Mädchen?", sie hörte nicht "Mädchen?!", "J-Ja ...", Samantha blickte einem ernsten Polizei Officer in die Augen und seinem naja ... Wahrscheinlich war er neu. "Wir hörten von vier Jungen das ihr Freund mhm", der Officer zog einen Zettel aus seiner Uniform und las den darauf folgenden Namen vor "Fred ...", er konnte anscheinend seinen Nachnamen nicht richtig lesen "Nun ist auch egal. Kennst du ihn? Wir hörten das er mit dir in die selbe Schule geht?", brav antwortete sie "Ja, Ja. Das ist richtig!", "Und du standest mit ihm hier an der Bushaltestelle?", auch das bejahte sie. "Wir hörten das ein groß gewachsener Mann mit schwarzen dünnen langen Haaren, einem weißen Kapuzenpullover und einer schwarzen Hose den Jungen attackiert haben soll und du darin verwickelt sein sollst", Samantha schluckte leise. Oh Nein! "W-Was ist denn mit ...".

"Er ist wahnsinnig!", "Er ist ein verrückter Serienmörder auf der Suche nach weiteren Opfern um seinen unbändigen Durst nach Blut zu stillen!", es war der Neuling. "Er sieht unglaublich gruselig aus und flüstert dir im Schlaf seine berühmten Worte zu, bevor er dir den Todesstoß verpasst!", "Neuling?!", "Buuuh!", der Neuling versuchte dem Mädchen Angst zu machen "Neuling!", "Ja Sir!", er reagierte sofort, stand stramm seinen Mann und setzte sich zurück ins Auto wie sein Chef ihm befahl.

"Nein! Nein mit dem habe ich nichts zutun!", meinte sie sofort und ohne zu überlegen. "Ich kann ihnen nur sagen, was ich gesehen habe", sie schluckte leise "Er war nicht einmal hier. Wissen sie, die Jungs haben es auf mich abgesehen und um mir eins auszuwischen, haben sie diese Idee erfunden", der Officer nickte misstrauisch. Er schien ihr nicht so recht zu glauben. "Du wirst also gemobbt von diesen Jungs?!". Samantha nickte ruhig. "Verstehe. Dann wird das wohl Konsequenzen haben!", meinte er noch bevor er sein Material wieder weg steckte, ins Auto einstieg und davon fuhr. Nur für wen wird dies Konsequenzen haben? Für sie beide oder für Fred? Sie hatte eben einem verrückten Serienmörder ein Alibi gegeben! Sie hatte für ihn gelogen! Dies würde Konsequenzen mit sich ziehen. Aber ob sie dies noch erleben würde, war die nächste Frage.

Dear Mr. KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt