Diabolik Lovers Oneshots [ger]

Shu x Reader: Violin

Hm, ein halbes Jahr also schon. Ein halbes Jahr lebe ich nun schon hier. Sollte ich mir selbst Gratulieren? Ich meine, ich lebe nach einem halben Jahr noch, was in diesem Haushalt absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Ich bin mir sicher, dass wenn ich Kanato oder Laito gewählt hätte, ich nun nicht mehr am Leben wäre. Oder bei Laito wahrscheinlich schon noch am Leben, aber mehrfach vergewaltigt und bis an mein Lebensende verstört. Ja, nun habe ich aber keinen der beiden Vampire gewählt, sondern einen bei dem ich anfangs einfach nur hoffte er würde mich in Ruhe lassen, da er sowieso so wirkte, als interessiere ihn rein gar nichts. Selbstsüchtige Gründe, ich weiß. Aber als ich hier herkam war ich absolut überfordert und so schnell jemanden, den man noch nie sofort gesehen hat wählen zu müssen, ist sehr schwierig. Ich bereue meine Wahl aber nicht. Nein, nicht im Geringsten. Ich meine, ich werde so gut wie nie bedrängt und mein Leben ist eigentlich ziemlich entspannt. Kann man es so nennen? Ich denke schon. Lässt es sich von dem Erwähnten eigentlich schon deuten welchen Vampir ich wählte? Falls nicht, dann gebe ich hier noch ein paar eindeutige Hinweise. Also, er hat azurblaue Augen und er interessiert sich nicht mehr für sein Leben, oder zumindest erscheint es so. Es müsste nun schmerzhaft offensichtlich sein wer es ist. Shu. Es ist Shu. Und eines muss ich leider zugeben. Ich weiß immer noch nicht wie er denkt. Ich verstehe einfach nicht was in seinem Kopf vorgeht, egal wie viel Mühe ich mir gebe. Lässt das mich nun dumm dastehen? Ich befürchte es, aber auch dadurch verstehe ich ihn nicht. Er ist einfach so kompliziert zu verstehen. Aber wechseln wir das Thema lieber auf etwas, das ich verstehe. Und zwar die Beziehung zwischen ihm und Reiji. Sie scheinen sich wirklich zu hassen, auch wenn es eigentlich eher einseitig ist. Es ist Reiji alleine, der Shu abgrundtief hasst. Shu interessiert es nicht so wirklich, er scheint mit Absicht Reiji noch mehr aufregen zu wollen. Ich will jetzt hier nicht schadenfroh klingen, aber das ist meistens ziemlich amüsant zu sehen. Aber ich sollte meine Zeit nicht damit verschwenden, in meinem Zimmer nur über so etwas nachzudenken. Denn es steht Wichtiges an! Ich weiß, dass ich für Shu starke Sympathien empfinde und zudem weiß ich, dass er bald Geburtstag hat. Und durch eingehende Studie seines Verhaltens und seiner Interessen, weiß ich ebenfalls, dass er Musik liebt und Violine und Piano spielen kann. Na gut, ich habe gelogen. Dass er Musik liebt findet man nach einem Tag heraus und das andere habe ich von Reiji erfahren. Denn auch wenn er nicht gut von Shu spricht, so tut er es trotzdem und zwar eine Menge. Auch wenn ich eigentlich nicht mit ihm reden sollte, da ich mich für Shu entschieden habe, aber es gibt Dinge die passieren nun mal. Und wie es der Zufall so erlaubt, habe ich von Reiji das vorhin erwähnte mitgeteilt bekommen. Und ich konnte unserer „Unterhaltung" (die eigentlich nur daraus bestand, wie er erzählte und daraufhin Shu beleidigte) entnehmen, das Shu mal eine Violine besaß. Reiji behauptete, das Shu sie verloren hätte, nur irgendwie hege ich den Verdacht, dass Reiji sie in Wahrheit zerstört und weggeworfen hat. Na egal, zurück zum Wesentlichen. Also, ich möchte ihm eine Violine schenken. Das klingt absolut gestört, denn Violinen sind super teuer. Ich bin mir dessen bewusst und kann aber ein bisschen stolz sagen, dass ich, bevor ich hierherkam, in einem sehr reichen Haushalt lebte und ich ein klein bisschen von dem Geld mitgenommen habe. „Ein klein bisschen" ist natürlich untertrieben, aber die Summe kann ich nicht nennen, denn dann würde es sich nicht richtig anfühlen, dass ich es besitze. Es ist aufjedenfall genug um eine wertvolle Violine zu kaufen. Und mit der festen Überzeugung, ihm eine Violine schenken zu wollen, schritt der Tag voran und ging auch schlussendlich vorbei. Und was ein Wunder, ich hatte an dem Tag tatsächlich eine Violine gekauft. Ich habe mich super lange beraten lassen, da ich Angst hatte, der Klang könnte nicht so gut sein und so weiter. Ich kaufte also die teuerste Violine die der Laden zu bieten hatte und war davon überzeugt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Und Gott, ich hoffe dass ich die richtige Entscheidung gemacht habe, denn sie war sehr, sehr teuer. Und da ich so erleichtert war, versteckte ich das Geschenk sorgfältig in meinem Schrank und bewegte mich durch die Villa. Als ich neu hier war, verlief ich mich ständig und es erschien mir, als gäbe es unendlich viele Gänge und Türen und versteckte Zimmer. Doch inzwischen kannte ich mich recht gut aus und verlief mich eigentlich nie. Fast schon ein bisschen unheimlich, wie sich die Menschen so schnell an alles gewöhnen. Ich meine, ich habe mich innerhalb von einem halben Jahr daran gewöhnt mit sechs eigenartigen Vampiren um mich herum zu leben die alle mein Blut trinken wollen. Und mich vielleicht sogar in einen verliebt, wenn man es so nennen kann. Die Vampire hier sind trotzdem alle super eigenartig. So unglaublich exzentrisch. So sadistisch, auch wenn ich mich vielleicht nicht über diesen Part beschweren sollte. Und da ich schon wieder in Gedanken versunken herumlief, war es nur eine Frage der Zeit bis ich einen der Vampire traf. Und zufälligerweise war es das baldige Geburtstagskind. Ich traf nicht auf ihn, ich trat eher ausversehen auf ihn.