Diabolik Lovers Oneshots [ger]

Reiji x Reader: Potion

Wie lange leben Kaninchen? 2 Jahre? 3 Jahre? Ich weiß es nicht, ich hatte nie eins. Und ich werde wohl auch nie eins haben, da ich nun selber zu einer weit verbreiteten Art von Kaninchen geworden bin.
Einem Versuchskaninchen. Aber nicht nur irgendeinem zufälligem, nein! Ein ganz bestimmtes Kaninchen, welches zu jemandem dazu gehört. Reijis Versuchskaninchen. Das bin ich geworden. Wenn Kaninchen nur 2 Jahre leben, dann habe ich ja gar nicht mehr lange. Ein halbes Jahr hätte ich noch übrig von meiner Zeit als Kaninchen. Vielleicht leben sie auch bis zu 9 Jahren, ich weiß es nicht wirklich und es war mir auch nie sonderlich wichtig. Hoffen wir einfach mal, dass deren Lebenszeit länger ist als 2 Jahre, denn das wäre ein schlechtes Omen für meine Zukunft.
Aber wie wurde ich überhaupt zu einem persönlichen Versuchskaninchen?
Ganz einfach, ich kam, aus mir immer noch unbekannten Gründen, in die Sakamaki Villa. Genau vor eineinhalb Jahren war das. Dort erlitt ich einen großen Schock, als ich herausfand, dass alle Leute dort Vampire sind. Doch kaum von diesem Schock erholt, "durfte" ich mir einen Vampir auswählen, mit dem ich dann den Rest meines Lebens verbringen würde. Ist ein bisschen viel auf einmal, nicht? Na egal, aufjedenfall suchte ich mir Reiji aus, da er der einzige war, der sich einigermaßen Mühe gab, sich höflich zu verhalten und das schätzte ich. So bin ich dann an den wahrscheinlich sadistischsten Vampir von allen gekommen. Das Glück ist auf meiner Seite!
Von jenem Tage an, war mein Schicksal als sein Versuchskaninchen besiegelt. Ich testete unzählige Tränke und war nach einer Weile überzeugt gewesen, dass sich mehr Chemikalien in meinem Blutkreislauf befanden als Blut selber. Alltäglich war das. Er erzählte es mir nie, warum ich denn all diese selbsgebrauten Tränke beziehungsweise Drogen testen, sollte. Ich erfuhr es nur durch andere. Er wollte seine tote Mutter wieder zum Leben erwecken, nur um sie dann erneut auf die brutalste Art und Weise zu töten, die ihm einfiel. Schockierend ist das, nur mich ließ es nach einer Weile kalt. Egal ob ich es gut fand oder nicht, ich musste kooperieren, denn wenn ich mich weigerte, erlitt ich eine Bestrafung und musste die Drogen am Ende doch zu mir nehmen. Bestrafung. Ich bekam 3 Bestrafungen bis jetzt und daran zu denken, schmerzte mich immer noch. Reijis Bestrafungen äußerten sich oft in Auspeitschungen. Bei der ersten biss ich noch die Zähne zusammen und hoffte darauf, dass es schnell vorüberging. Bei der zweiten war der Schmerz schon nicht mehr so schlimm und bei der dritten war ich gebrochen. Ich wollte nur noch sterben. Es war mir egal, was mit meinem Körper geschehen würde, ich wollte all dieses Leid beenden. Meine Augen waren leer und ich war gebrochen für ein paar Wochen. Mein Geist und Körper waren taub. Doch nach Ablauf jener Wochen kam mein Gefühl allmählich zurück und alles war wieder beim Alten. Ich habe Reiji so gehasst. So sehr, ich hätte ihn am liebsten eigenhändig getötet. Fast jeden Tag testete ich seine Elixiere, Tränke und Serums. Jeden Tag ertrug ich seine bissigen Kommentare, seine strikten Regeln und ertrug unzählige Demütigungen. Ich lernte, dass ich, als Mensch, keinen Wert in diesem Haushalt trage und nur ein wandelnder Snack bin. Niemand wollte mehr über mich wissen, niemand wollte mich lieben, ich war nur Futter für sie. Mein Hass war gerechtfertigt beziehungsweise ist, denn er ist immer noch vorhanden. Nur ist er nicht mehr so stark.
Doch genug in der Vergangenheit geschwelgt, zurück in die Gegenwart.
Als ich mich wieder in der Realität einfinde, habe ich schon den ersten Fehler gemacht. Ich habe während meiner nostalgischen Zeitreise Reiji angestarrt. Unbewusst, ich war ja in Gedanken versunken. Reiji lächelte mich also kalt an und schien mir irgendwas von unterschiedlichen Porzellanarten erzählt zu haben.

>> (D/N), kannst du wiederholen was ich gerade gesagt habe? <<

Natürlich konnte ich das nicht, also schüttelte ich verängstigt meinen Kopf. Sein triumphierendes Lächeln darauf brachte mein Blut förmlich zum Kochen, so wütend machte es mich.

>> Das habe ich mir gedacht. Dummes Mädchen, du solltest mir dankbar sein, dass ich mir meine kostbare Zeit herausnehme um dir essentielles Wissen zu vermitteln! <<