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Es war früh am Morgen als sie mich angerufen hatten. Für mich, als Langschläferin zu früh für einen Montagmorgen, denn es war erst Drei Uhr Sie sagten wir sollen das Telefon bereit legen, sie das war die Regierung fast aller Länder der Erde mit Ausnahmen derer, die nicht eingeweiht waren, weil sie als Gefahr für die Evakuierung von Abermillionen Menschen galten. ausgewählt wurden Menschen die klug waren, Leute mit Fähigkeiten die man auf dem Mars gebrauchen konnte.

Wahrscheinlich wurden ich und mein Mann Paul ausgewählt, weil ich eine Robotererfinderin arbeite und Paul, weil er der erste Weltraum Botaniker ist den die Welt gesehen hat.

Die Bewohner aller Länder wurden gründlich kontrolliert, jeden Tag ihres Lebens. Das machte man indem man allen einen Chip ins Hirn pflanzen ließ. Das war zwar aufwendig aber es klappte.

Man durfte nicht reisen, es war grausam aber, wenn man in andere Länder wollte wurde man eingesperrt und viele vermuten man würde da eine Gehirnwäsche bekommen.

"Lea, sie rufen an!", rief Paul mit einer leicht zittrigen Stimme.

Damit meinte er die Regierung die anrufen sollte, um uns zusagen, dass wir uns anziehen sollten, damit uns ein Sicherheits-Kommando zum geheimen Raketen Startplatz fahren konnte.

Wir standen gleichzeitig auf und ich setzte mich auf die Bettkante.

Langsam ging Paul um das Bett, setzte sich neben mich und fasste meine Hand. Lang sahen wir uns in die Augen und ich wusste das wir das selbe dachten. Doch weder ich noch Paul sagte etwas. Wir küssten uns nur, standen auf und zogen uns an.

Zuerst zog ich meinen Schlafanzug aus und fühlte sofort die Kälte eines düsteren, dunklen Herbstmorgen. Ich überlegte ob es sich genauso anfühlen wird, wenn ich den ersten Schritt auf den eisigen Marsboden setzen werde. Nur das ich dann noch den High-Tech Weltraumanzug anhaben werde.

Meine Beine waren schwer und jede Bewegung tat mir weh. Alles fühlte sich so mechanisch an, mit den selben Bewegungen wie immer griff ich in den Kleiderschrank und fischte eine Hose aus dem Haufen. Beinahe wie ein Roboter, der immer die selben Arbeitsschritte zu erledigen hat.

Ich nahm die Hose und streifte sie mir über es fühlte sich tatsächlich an als hätte ich die Beine eines Roboters, schwer und aus Eisen.

Ich sehnte mich nach Paul, der mir immer zur Seite stand egal was passierte. Der mich liebte egal wie ich mich benahm oder wie erfolgreich ich in meinem Beruf war und ich hoffte das empfand er auch für mich.

Ich zog mir meine Bluse über als ich sah das Paul sich schon komplett angezogen hatte. Er kam ohne Aufforderung zu mir.

"Ich helfe dir meine kleine Entdeckerin", sagte er sanft.

"Das hättest du jetzt auch zu einer anderen Frau bei dieser Evakuierung sagen können", erwiderte ich trotzig.

In diesem Moment war er fertig damit mir meine Bluse bis oben hin zu zuknöpfen, er sah mir in die Augen und küsste mich auf beide Wangen. Er lächelte kurz.

"Aber du bist meine kleine Entdeckerin", sagte er leise und schaute mir tief in die Augen.

Ich musste lächeln, so wie wenn man morgens aufsteht und mit dem orangefarbenen Licht einer Frühlings Sonne begrüßt wird und man weiß, dass es ein guter Tag werden würde.

Doch das war heute nicht so, denn keine Sonne war zu sehen da der Smog über den Städten alles verhüllte, in einen dunklen Schleier der Trauer, außerdem war keiner glücklich und nichts war gut, denn wir mussten nun all unsere Freunde verlassen und auf einen kalten, unbevölkerten Planten fliehen.

Als wir fertig waren zogen wir uns noch Schuhe und Jacke an und verließen unsere Wohnung.

Es war ein komisches Gefühl unsere Wohnung einfach so mit allen Möbeln stehen zu lassen und zu wissen, dass man nicht wieder kommt.

Wir sprachen uns nicht ab, aber wir wählten beide den Weg zur Treppe in jedes der 53 Stockwerke des Massenwohngebäudes zu verabschieden. Im 23. Stockwerk hielt ich nur kurz an und zog an der Hand von Paul, die er um meine schloss als wir weiter gingen.

Er schaute mich an und er wusste was ich wollte, trotzdem sagte ich es nochmal:" Das ist die Wohnung meiner besten Freundin."

Ich sagte das mit so einer Trauer in meiner Stimme, dass ich fast anfing zu weinen. Ich ging näher zur Tür und berührte sie mit meiner Hand, schaute auf die Klingel die ich so oft betätigt habe, drehte mich um und ging ohne zurück zu blicken. Auf dem weiter Weg nach unten dachte ich an all die Erlebnisse die ich mit ihr hatte. Ich dachte an unsere Schulzeit. Ich dachte daran wie wir uns am erstem Schultag gleichzeitig ansprachen und noch dem Namen fragten, ihr Name war Alexandra, ein Name den ich nie vergessen werde.

Aus irgendeinem Grund war sie mir wichtiger als meine Familie, was vielleicht daran lag das ich mit ihr nie Ärger hatte und das wir bis jetzt einander nie verloren hatten.

In nächsten Stockwerk hielt Paul kurz an, schaute auf die Tür und ging weiter. In seinem Blick lag etwas nachdenkliches.

Ich wollte schon fragen warum er so schaute als mir einfiel, dass hier sein Vater lebte, denn Im Gegensatz zu mir lag ihm seine Familie sehr am Herzen, besonders sein Vater mit dem er sehr viel Zeit verbrachte.

Ich überlegte ob ich genauso geschaut habe als ich an die Zeit mit Alexandra gedacht habe.

Ich hörte auf an sie zu denken und konzentriere mich auf den Weg durch dieses grauen und metallische Treppenhaus.

Als wir unten ankamen blieben wir vor der schweren Eisentür stehen als wüssten wir nicht wie man Türen öffnet.

Unsere Hände lösten sich und wir umarmten uns. Zärtlich küsste er mich.

An diesem Tag küssten wir viel, mehr als sonst, aber heute gab es einen Grund dafür.

Als wir die Tür öffnete berührten sich unsere Hände, ich wich mit meiner Hand zurück und ließ Paul die Tür öffnen.

Vielen Dank an @Lady_Lemon, dass sie den Text nochmal überprüft hat.

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