Janas PoV:Wie jeden Tag hörte ich auf dem Rückweg von der Schule Musik, während ich Fahrrad fuhr. Überwiegend war es Musik aus den Achtzigern, aber auch Lieder aus den Fünfzigern, Sechzigern und Neunzigern drangen manchmal aus meinen Kopfhörern. Zwischendurch hörte ich auch Hardrock oder Poppunk, Abwechselung musste schließlich auch sein Ich mochte die moderne Technomusik und so etwas nicht. Auch die Poplieder aus der heutigen Zeit mochte ich nicht sonderlich, sie waren mir nahezu zu wider. Nur wenige Ausnahmen gab es. Je näher ich meinem Zuhause kam, desto mehr spürte ich eine enorme Vertrautheit, wie nie zuvor. Ich schob es allerdings auf die Freude wieder zu schreiben. Mit der neuen Runenschrift, die ich und ein Kumpel aus Langeweile erfunden hatten, machte das Schreiben noch viel mehr Spaß, als ohnehin schon. Ich fuhr die Auffahrt hoch und erblickte den schwarzen Wagen meiner Mutter vor der Garage stehen. Mit Schwung sprang ich vom Sattel meines Drahtesels und schob ihn den Rest der Auffahrt hinauf. Karl Heinz Joachim Günther hatte es nun wirklich nicht leicht, schließlich musste er mich jeden Tag zusammen mit meiner schweren Tasche zur Schule und zurück tragen, da konnte ich ihm einfach nicht die letzten 2 Meter auch noch aufhalsen. Schnell fischte ich den Garagenschlüssel aus meiner Jackentasche und schloss die Garage auf. Nachdem ich mein Fahrrad in dieser abgestellt hatte, ging ich ins Haus. Meine Mutter schlief noch und so machte ich es mir erst auf dem Sofa gemütlich. Es war Freitag und somit hatte ich den restlichen Tag frei. Es dauerte nicht lange, da hatte ich mir eines meiner Lieblingsbücher in der Hand. Ich las eine Weile, verlor mich ganz in der Geschichte, welche ich bereits in und auswendig kannte, doch nach ungefähr einanhalb Stunden, bekam ich dann Hunger, weswegen ich also in die Küche ging und mir was zu essen machte. Ich hatte es mir gerade mit einer Schale Choco-Shells auf dem Sofa gemütlich gemacht, da klingelte es plötzlich an der Tür.
Genervt stand ich wieder auf und schlurfte mehr als das ich ordentlich lief über die weißen Fliesen unserer 4 Zimmerwohnung. Mit einem Seufzen öffnete ich die weiße Haustür und betrachtete einen schwarzhaarigen Mann und eine brünette Frau, die ihre Hände miteinander verschränkt hatten. "Wer sind Sie?" fragte ich skeptisch, da ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Oder etwa doch? Sie kamen mir ein kleines bisschen bekannt vor. "Mein Name ist Roderic Carlisle Aldwyn Moon und das ist meine Frau Melisande Farah Moon." (AN: Die Namen werden komplett englisch ausgesprochen) Er lächelte mich an, reichte mir seine Hand, die ich zögerlich schüttelte. Seine Frau tat es ihm nach. "Und warum sind Sie hier?" Meine Skepsis ist mit seiner Begrüßung nur gestiegen. Ich meine, welcher normale Mensch stellt sich mit seinem ganzen Namen auf diese Weise vor? Zumindest in der heutigen Zeit, war dies keines Falls mehr üblich. Nur Vertreter taten das noch ab und zu. Ihr Aussehen, passte im Übrigen perfekt zu ihrem Auftreten-Sie trugen, obweil ich mir nicht sicher bin, dass man es so bezeichnen kann, Abendkleidung. "Wir haben etwas, mit hier zwei wohnansäßigen Personen zu besprechen." Ich zog eine Augenbraue nach oben. Ohne, dass ich hätte fragen müssen, schien der Mann zu wissen, was ich wissen wollte. "Ihre Namen sind Sandra Hüskel und ihre Tochter Jana Elwood." Sein Lächeln war milde, doch es beruhigte mich kein bisschen. "Was haben ein Vertreter und seine Frau, mit mir oder meiner Mutter, denn schon zu besprechen?" dachte ich verwirrt. Misstrauisch rief ich meine Mutter, welche, nach einer lautstarken Unterhaltung, sich schließlich dazu durchrang zur Tür zu kommen. Als sie das Paar draußen stehen sah, bat sie diese eilig hinein. Allen Anschein nach, kannte meine Mutter die Moons, woher auch immer. Wir setzten uns in die Küche und ich bereitete, nach Aufforderung Seitens meiner Mom, schwarzen Tee zu. "Sind Sie deswegen hier, von dem was ich befürchte?" fragte meine Mutter unsicher, gar ängstlich. Hatte sie vielleicht Schulden bei den beiden? Ich stellte jedem eine Tasse vor die Nase und stellte die Kanne in die Mitte des Tisches, neben Kluntje und Sahne.
Neben meine Mutter setzend, beobachtete ich das Ehepaar vor uns noch immer skeptisch. "Ja, wir sind genau aus diesem Grund hier. Wir werden ihr ihre Erinnerungen zurückgeben und sie zu uns nehmen. Die Erinnerungen an Sie, werden mit der Zeit verschwinden." Meiner Mutter standen die Tränen in den Augen. "Lissa ist adoptiert, ich wusste es! Endlich Ruhe!" Meine Mutter sah mich verstört an, die Frau mir gegenüber kicherte hinter vorgehaltener Hand. "Nein, Jana, du bist unsere leibliche Tochter." Roderic legte mir die Hand auf die Schulter, weswegen ich zusammenzuckte. "ICH BIN ADOPTIERT?!" schrie ich fassungslos. Mittlerweile weinte meine, so dachte ich bis zu diesem Moment zumindest, Mutter. "Es tut mir so leid, Jana, aber ich durfte es dir nicht sagen. Das Risiko, dass du deine Erinnerungen zurückerlangst war viel zu groß. Du wärst in unschätzbarer Gefahr gewesen." weite sie. Schluchtzer ließen ihren Körper beben. "Und ist dann selbst mein Name eine einzige Lüge?!" Nun weinte ich ebenfalls. Ich hatte mich noch nie in meinem Leben dermaßen betrogen gefühlt, obwohl ich das ja nicht mit Sicherheit sagen konnte, da mir offensichtlich meine Erinnerungen genommen wurden, um mich angeblich zu schützen. "Dein richtiger Name lautet Jana Elisabeth Kathrine Moon." Das beschlichtigende Lächeln von Melisande, beruhigte mich ein wenig, auch wenn die Tränen nicht stoppten. "Nicht weinen, wenn du länger hier bleibst, wäre das viel schlimmer. Die Gefahr, dass du auf dich selber triffst, ist viel zu groß." Von diesen Punkt an, war ich vollkommen verwirrt. "Die Gefahr, dass ich auch mich selber treffe?!" fragte ich daher fassungslos. "Du stammst nicht aus dieser Zeit." sagte Roderic ruhig, als wenn er gar nicht registriert hätte, was er da gerade gesagt hatte. "Sie haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!" Roderic erstarrte in seiner Bewegung und Melisande begann aus vollem Herzen zu lachen an. "Wir sind nicht verrückt, Liebes, wir sind Zauberer, genau wie du." Sie betrachtete grinsend meine weit aufgerissenen Augen, welche mit Sicherheit die Größe eines Tennisballs hatten. "Du willst mich doch auf den Arm nehmen!" zischte ich. "Nein." Sie grinste, während sie etwas aus ihrer Tasche nahm. In Melisandes Hand lag ein hellbrauner, länglicher Holzstab. Leise flüsterte sie etwas, bewegte den Stab dabei. Dann, ich fühlte mich aufgrund dessen mehr als nur verarscht, erhoben sich einige Kluntje in die Luft. "Mund auf." lachte Melisande und ich tat unsicher wie mir gehießen. Einer der Zuckerkristalle legte sich in meine Mundhöhle. Vorsichtig schloss ich meinen Mund wieder, etwas Schlimmes erwartend.
Roderic hatte sich derweil wieder gefangen, sah seine Frau und mich nun strafend an. Die schlanke, brünette Frau zuckte dabei lediglich mit den Schultern, weswegen er nur aufseufzte. "Jana, ich werde dir nun deine Erinnerungen an dein eigentliches Leben zurückgeben. Ob du es glaubst oder nicht, du lebst hier erst seit 4 Jahren." Er kramte nun ebenfalls einen Zauberstab hervor, murmelte etwas und tippte mir dann mit der Spitze an die Schläfe. Augenblicklich durchlebte ich die verschiedensten Situationen, Gefühle und sah alle möglichen Bilder. Eines davon tauchte stets auf, das Bild eines Schlosses. Es fühlte sich so vertraut, so heimisch an, sodass mir erneut Tränen in die Augen stiegen. "Erinnerst du dich wieder, Kleines?" fragte mich Dad. Ich nickte meinen Kopf. "Warum habt ihr mich hiergelassen?" fragte ich weinend. Meine richtige Mom stand auf und umarmte mich fest. "Weil wir dich lieben, Mäuschen, und nicht wollten, dass dir irgendjemand Leid zufügt." flüsterte sie mir ins Ohr. "Wir müssen nun gehen." meinte Dad und durchschnitt so die melanchonische Stimmung. "So schnell schon?" Er antwortete nicht auf meine Frage, sondern erhob sich von seinem Platz. "Ich gehe nicht ohne meine beiden Lieblinge!" sagte ich bestimmend. Mein Vater ignorierte mich, nahm stattdessen meine Hand in seine und sagte an meine Ziehmutter gewandt: "Ich danke Ihnen sehr, für Ihre Hilfe. Machen Sie es gut." Dann wurde meine Welt aus Farben, Geräuschen und einer nicht definierbarer Masse verschlungen. Als ich das nächste Mal meine Augen aufschlug, stand ich nicht mehr in der kleinen, nach Tieren riechenden 4 Zimmerwohnung, sondern in einer großen Eingangshalle, welche mir sehr bekannt vorkam und die ich auch aus meinen Erinnerungen wiedererkannte.
Das silbrig schimmernde Marmor verschlug mir den Atem. Dermaßen schön hatte ich es nicht in Erinnerung behalten. "Warum ist der Marmor weiß-silbrig?" fragte ich und berührte eine der unendlich hoch scheinenden Säulen. "Kleines, wir heißen nicht umsonst Moon. Unsere Vorfahren, genau wie wir jetzt, sind dem Mond erlegen." Ich wollte bereits fragen, was er damit meinte, doch dann spürte ich ein Pochen, welches meinen Körper durchzuckte. Es war nicht wirklich körperlich, eher psychisch/seelisch. Alles was mich umgab, war plötzlich viel intensiver. Ein starker Geruch stieg mir in die Nase und, aus mir unerklärlichen Gründen, wusste ich, dass es der Geruch eines Wolfes war, eines Schattenwolfes. "Es scheint, als wären sie wieder erwacht." sagte Dad, er schmunzelte. Fragend sah ich ihn an. "Deine lykanthantischen Seiten." Es traf mich wie ein Schlag. "Hatte ich nicht einmal eine Fanfiktion über Lykanthanten geschrieben?" dachte ich verwirrt. "Ein Nachtdrache und ein Schattenwolf." murmelte ich. "Genau!" Meine Mom jubelte, sie umarmte mich überschwänglich. Dann zog sie mich mehr als unverhofft in einen Flur, diesen entlang und am Ende dessen in ein Zimmer, weitaus größer, als meines bei meiner Ziehfamilie. Ein großes Bett stand in der Mitte, ein Schreibtisch an der einen Seite, umrahmt von vielen überfüllten Bücherregalen und einige Tierbetten auf der anderen, direkt neben dem Bett. Eines der Körbchen war besetzt, ein großer grau-schwarzer Schattenwolf belagerte es wachsam. Als er mich bemerkte, kam er auf mich zu gerannt. Ich wollte schon aus dem Weg treten, doch da sprang er mich bereits an. Der große, muskelbepackte Schattenwolf stand, während ich am Boden lag, über mir.
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A story came mixed up to live( Severus Snape FF/ Rumtreiber Zeit)
FanfictionFanfiction, Romance und Fantasy Wattpadautorin Jana Elwood träumte täglich im Unterricht und Zuhause davon, wie es wohl wäre eine ihrer Geschichten tatsächlich zu erleben. Eigentlich glaubte sie nicht, dass dies jemals Wirklichkeit werden könnten, a...