Nervös saß ich im Auto. Ich tippte mit meinen Fingern über das Lenkrad.
Heute war endlich der Tag gekommen.
Seit gestern war Hoseok so nah wie noch nie, weniger als 20km von meinem eigenen Haus entfernt. Nachdem er den gestrigen Tag mit seiner Tante und seinem Onkel verbrachte, machten wir aus, dass ich ihn heute vor dem Haus seiner Verwandten abholte, um etwas mit ihm zu unternehmen.
Und hier stand ich, vor dem riesigen Grundstück der mir angegebenen Adresse, und wartete, bis sich endlich die Tür öffnete und sich mir ein bekanntes Gesicht offenbarte.
Doch wie lange dauerte es noch?
Eine gute halbe Stunde verging schon mit langweiligem Warten vor dem unbekannten Haus und meine Nervosität stieg von Minute zu Minute.
Nach weiteren fünf Minuten im Auto ohne Anzeichen von ihm entsperrte ich mein Handy und wählte seine Nummer.
Doch gerade als ich am Handy das Freizeichen-Piepsen hörte, öffnete sich doch tatsächlich die Haustür vor mir. Ich lag schnell auf, steckte mein Telefon in die Hosentasche und machte hastig die Autotür auf, um auszusteigen.
Da stand er. Nur ein paar Meter von mir entfernt, und dann kam er auch noch immer näher. Er winkte mir freundlich zu und lief weiter in meine Richtung.
Ich hörte, wie mein Herz schneller schlug und lächelte ihn nervös an.
Ich war so glücklich, denn der Moment, auf den ich so lange gewartet hatte, war endlich gekommen.
Ich sah nur noch ihn, alles andere wurde verschwommen und komplett unwichtig. Hoseok war wirklich so attraktiv, er sah sogar noch besser aus als auf dem Computerbildschirm. Seine dunklen Haare glänzten in der Sonne und fielen auf eine perfekte Art und Weise in sein Gesicht über seine Stirn. Seine Klamotten passten optimal zu seiner Persönlichkeit, farbenfroh und heiter. Ich realisierte ebenfalls, dass er ziemlich groß war, bestimmt ein paar Zentimeter größer als ich, und bemerkte seine sportliche Figur, die er wahrscheinlich wegen dem Tanzen so gut halten konnte. Ich konnte keine Makel an ihm erkennen, er war einfach so toll.
Und nach all den stundenlangen Videoanrufen, Telefongesprächen und Chatverläufen stand er nun in Fleisch und Blut direkt vor mir, mit dem schönsten Lächeln der Welt.
"Hi", sagte er, während er seine rechte Hand zur Begrüßung ausstreckte.
Trotz der kleinen Enttäuschung, dass er Hände schütteln wollte, anstatt mich zu umarmen, begrüßte ich ihn mit einem "Hey" und streckte ihm meine Hand entgegen.
Er nahm sie und verdrehte sie zu meiner Verwunderung kurz, sodass unsere Hände in derselben Position wie beim Armdrücken waren und zog mich an sich, um seinen anderen Arm kurz um mich zu legen. Ich erwiderte die unerwartete Umarmung und grinste breit vor mich hin.
Als wir uns wieder entfernten, lächelte er mich an und fing dann an, zu erzählen: "Es ist wirklich so cool, dich mal im wahren Leben zu sehen, Yoongi hyung. Mich freut es wirklich, dass es geklappt hat. Sorry nur für die Verspätung, meine Tante brauchte etwas Hilfe beim Backen."
"Mich auch, und kein Problem. Hattest du einen schönen Tag gestern?"
"Total. Es war schön, meine Tante und meinen Onkel nach so langer Zeit wieder zu treffen. Mich hat es sehr gefreut, dass sie einfach immer noch dieselben lustigen und liebenswürdigen Leute wie früher sind. Als ich angekommen bin, habe ich erstmal gemerkt, wie sehr ich die beiden über die Jahre vermisst habe", erklärte er, "Ich denke, ich werde die Zeit hier genießen."
"Das hoffe ich doch", gab ich knapp von mir. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht recht wusste, was ich sagen sollte.
"Aber jetzt genug von mir. Du siehst heute wirklich gut aus! Dein Outfit ist voll cool, du scheinst ja richtig Geschmack zu haben! Wirklich, das Hemd ist genau mein Style. Steht dir echt mega", so überhäufte mich Hoseok mit all den Komplimenten nur.
"Danke danke, kann ich nur zurückgeben. Siehst auch total super aus, sogar noch besser als vor deiner Kamera"
"Danke! Ich hab extra wegen dir mein neues Shirt angezogen. Der erste Eindruck zählt schließlich, stimmt's?", fragte er munter.
Ich lächelte ihn an und nickte. "Du hast recht, obwohl es ja nicht so ist, als würden wir uns heute zum allerersten Mal sehen. Der erste Eindruck ist bei dir schon lang vorbei." Ich lachte und er stimmte ein.
"Du weißt, was ich meine! Erster Eindruck im echten Leben halt. Wie auch immer, was hast du denn heute schönes mit mir vor?"
Gut, dass ich mir darüber gestern den ganzen Tag Gedanken gemacht habe.
"Ich habe mir überlegt, dass wir vielleicht an die Orte in Daegu gehen könnten, die ich persönlich sehr schön finde. Oder an Orte, an die du dich vielleicht von früher erinnern kannst, die du wiedersehen möchtest. Was hältst du davon?"
"Hört sich nach einem tollen Tag an"
"Also dann, los geht's", sagte ich, während ich auf die Beifahrerseite des Autos lief, die vordere Tür öffnete und eine Geste zum Einsteigen machte.
Er lachte kurz, bedankte sich und stieg ein. Ich schloss die Tür, stieg ebenso ins Auto und fuhr gut gelaunt und mit viel Vorfreude auf die folgenden Stunden los.
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Heyho!
Ich hätte wirklich gerne das Kapitel früher veröffentlicht, aber leider bin ich in letzter Zeit etwas gestresst... Trotzdem hoffe ich, es gefällt euch, auch wenn es nicht das beste ist :/
Nächstes Mal geht's dann weiter mit ein paar erhofften Yoonseok Momenten!
Bis dann :)
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Talk To Strangers | Sope/Yoonseok
FanfictionDer 20-jährige Yoongi ist seit längerem auf Omegle, einer Internetseite mit integrierter Suche nach Videochatpartnern, unterwegs. Das Einzige, was er hier will, ist eine nette Person, mit der er sich unterhalten kann. Da hier aber solche Leute eher...