Am nächsten Morgen frühstückte ich zusammen mit meinem jüngeren Mitbewohner. Wir redeten über dies und jenes, über die Uni, Musik und erzählten uns irgendwelche komischen Geschichten, die uns passierten.
Nach kurzer Stille, in der keiner noch wusste was er sagen sollte, schlürften wir einfach bedächtig unsere Suppe, bis Namjoon die Ruhe schließlich unterbrach.
"Hyung, ich will dir keine Sachen unterstellen oder dich mit endlosen Fragen löchern, aber was ist mit dir?"
"Was meinst du? Mir geht es prima", behauptete ich monoton, wandte meinen Blick nicht von der Schüssel und führte einen weiteren Löffel von dem Essen in meinen Mund.
"Mhm, ist klar. Ich glaube dir nicht, dass es dir so 'prima' geht. Du bist genauso drauf wie sonst immer wenn dich etwas bedrückt... und das gestern Abend?" Ich merkte, wie sein fragender Blick auf mir lag. "Du kannst ruhig mit mir reden, ich will dir nur helfen."
Mit einem langen Seufzen stand ich auf, um meine leere Schüssel zur Spüle zu bringen. Namjoon folgte mir sofort.
"Komm schon, erzähl's mir. Vielleicht kann ich dir ja hilfreiche Ratschläge geben", er lächelte hoffnungsvoll.
"Nicht jetzt, Joonie. Ich sag es dir nochmal, ich bin dir echt dankbar, dass du mir helfen willst, aber ich möchte n-"
Mein klingelndes Handy ließ mich verstummen. Ich zeigte jedoch keinerlei Reaktion, und widmete meinem Handy auf dem Tisch nur einen abwertenden Blick.
"Willst du nicht ran gehen?"
Ich schüttelte meinen Kopf.
Ich sah, wie Namjoon einen Blick auf das aufleuchtende Display warf. Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort.
"Hey hyung es ist Hoseok!!! Geh ran!" Seine Augen waren groß und seine Stimme klang aufgeregt.
"Nein, w-"
"Bitte nimm ab, lass dir die Chance nicht entgehen!!"
Mit hektischen Gesten versuchte er mir zu vermitteln, mit Hoseok zu telefonieren.
"Namjoon ich werde da jetzt nicht dran gehen, vergiss es", sagte ich gleichgültig.
Er überlegte für einen kurzen Augenblick.
"Okay, 2 Möglichkeiten: geh du ran oder ich heb ab. Du hast die Wahl, Freundchen. Ich lass nicht zu, dass du das verpasst!!! Bitte, mach es dir nicht schwerer, als es eigentlich ist."
"Wehe du nimmst ab", entging es mir drohend.
Mit einem scharfen Blick hob er seine Hand, um nach dem Telefon zu greifen.
"Namjoon, ich schwöre dir - lass es."
Entschlossen kam der Jüngere immer näher an das ringende Handy, bis er es schlussendlich vom Tisch nahm.
Man hätte die Spannung zwischen uns glatt greifen können, alles war so intensiv.
"Ich zähle jetzt runter. Das ist deine letzte Chance, selbst dranzugehen. Ich würde mich ja an deiner Stelle beeilen. Alsooo: 3.....2...."
"Namjoon-", drohte ich erneut, und versuchte ihm mein Handy wieder wegzunehmen, doch es war endgültig zu spät.
"1!!!", er bestätigte den Anruf. "Hallooo?"
Ich schlug mir kräftig mit flacher Hand auf die Stirn und murmelte wütend vor mich hin. Meine Wut war nicht zu verstecken. Wie konnte er es wagen...
Ich hörte währenddessen nur die Antworten von meinem Mitbewohner:
"Oh ja, Yoongi hyung ist gerade duschen, und ich wollte sein Handy nicht einfach klingeln lassen, vor allem wenn du anrufst." Er zwinkerte mir schelmisch zu, während ich ihn nur wütend anstarrte.
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Talk To Strangers | Sope/Yoonseok
FanfictionDer 20-jährige Yoongi ist seit längerem auf Omegle, einer Internetseite mit integrierter Suche nach Videochatpartnern, unterwegs. Das Einzige, was er hier will, ist eine nette Person, mit der er sich unterhalten kann. Da hier aber solche Leute eher...