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„Es klingelt in einer Minute. Bitte packt schon mal zusammen. Ach und Alisha, kommst du bitte noch mal zu mir wegen dem Wegeverzeichnis?", beendete Aro den Unterricht. Nachdem ich zusammen gepackt hatte, ging ich zu ihm und er gab mir den Plan, den ich jetzt doppelt hatte. Ich ging aus dem Klassensaal raus und in mein Zimmer. Ich hatte beschlossen, dass es nur noch mein Zimmer, in dem leider noch ein ungebetener Gast wohnte, ist. Ganz in Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, dass vor mir ein Junge lief. Nämlich der vom See. Mit einem Mal blieb er stehen und ich lief voll in ihn rein. „Oh, sorry, ich hab dich nicht gesehen.", entschuldigte ich mich verlegen. „Nein nein, es ist meine Schuld! Ich bin ja plötzlich stehen geblieben.", nahm er die Schuld auf sich. Dann standen wir minutenlang nur betreten herum und guckten überall hin, außer zu dem gegenüber. Plötzlich fragte er verlegen: „Ich wollte zur Bibliothek... willst du vielleicht mit? Ich muss dir nämlich noch etwas sagen..." „Ja, klar. Ich habe gerade eh Pause.", antwortete ich, froh darüber, dass er das Schweigen gebrochen hatte. So gingen wir dann zusammen zur Schulbibliothek. Auf dem Weg dahin fragte ich noch: „Wie heißt du eigentlich?" „Mein Name ist Alec. Und deiner?" „Ich heiße Alisha." Und damit war die Unterhaltung auch schon beendet.

„Setzt dich doch schon mal! Ich hole noch schnell ein Buch...", rief er mir noch über die Schulter zu, während er schon in der nächsten Regal-reihe verschwunden war. „Okay.", rief ich zurück und setzte mich auf die Couch, die neben mir an der Wand stand. Nach etwa 3 Minuten kam er zurück. In der rechten Hand ein altes, zerfleddertes Buch.

„So. Nun will ich dir eine Geschichte erzählen:

Es war einmal vor langer Zeit ein Mädchen, welches unbedingt die Unendlichkeit sehen wollte, weil es noch so viel vor hatte, mit ihrem Leben. Da das ihr einziger großer Wunsch war, beschloss die Sonnenkönigin, ihr diesem Wunsch zu erfüllen, wenn auch anders, als das Mädchen es sich wünschte. Und so bekam das Mädchen die Kraft, unendlich lange zu leben. Dafür musste sie allerdings die Menschen töten, die ihr lieb waren. Als die Sonnenkönigin das unglückliche Mädchen ein paar Jahre beobachtete, bemerkte sie, dass die Entscheidung, den Wunsch des Mädchens zu erfüllen, schlecht war. Denn so musste das Mädchen töten, um zu überleben. Weil die Sonnenkönigin den Wunsch allerdings nicht rückgängig machen konnte, beschloss sie, dass das Mädchen getötet werden konnte, wenn man sie mit dem in Berührung bringe, aus dem sie erschaffen wurde. Nämlich mit dem Feuer. Irgendwann bekam sie Mitleid mit dem Mädchen und schenkte ihr noch einen Begleiter, der genauso wie sie war. Als die Mondkönigin das alles sah, nahm sie sich vor, die Menschheit zu beschützen und erschuf den ersten Menschen, der sich in einen Wolf verwandeln konnte. Sie nannte ihn Switch-wolf. Der Switch-wolf beschützte ab diesem Zeitpunkt die Menschheit, so gut er eben konnte. Da das Mädchen und der Junge mittlerweile Nachwuchs gezeugt hatte, hatte der Switch-wolf viel zu tun und die Mondkönigin stellte ihm viele weitere Gefährten her. Außerdem war sie eine begeisterte Liebesexpertin und so beschloss sie, den Switch-wolfes einen Menschen zuzuteilen, den sie ihr Leben lang lieben werden. Die Sonnenkönigin wollte ihren Söhnen und Töchtern nun auch etwas Gutes tun und schenkte jedem von ihnen ebenfalls einen Gefährten. Beide nannten diese Gefährten Soulmates. Und so begann der Krieg zwischen den Switch-wolfes, welche die Menschheit beschützen wollten und den Vampiren, die der Menschheit nur schadeten, um selbst zu überleben. Außerdem begann der Krieg zwischen Sonnen- und Mondkönigin, die beide wollten, dass ihre Sprösslinge gewannen. Dafür gab die Sonnenkönigin ihren Söhnen und Töchtern Gaben, wie zum Beispiel die Gabe des Findens, mit welcher man alles finden konnte, was man suchte. Die Mondgöttin hingegen gab ihren Schützlingen die Gaben des guten Hörens, Sehens, Riechens und der Selbstheilung. Außerdem konnten Switch-wolfes sehr schnell rennen und konnten sich untereinander über Gedanken verständigen. Und weil die Mondgöttin wollte, dass die Switch-wolfes auch altern können, um mit ihrer Soulmate zu sterben, gab sie allen die Gabe, nur so lange nicht zu altern, wie sie sich verwandelten."

Ich war erst mal voll geflasht, als er diese Geschichte erzählte und hing ihm ab dem ersten Satz an den Lippen. „Guck mich nicht so schockiert an! Ich weiß, dass ich keine Geschichten erzählen kann.", fuhr Alec mich dann an. „Sorry, ich wollte dich nicht so anfahren.", entschuldigte er sich danach aber sofort. „Schon okay. Und das stimmt nicht! Du kannst sehr gut Geschichten erzählen!", verteidigte ich ihn vor sich selbst. „Aber, wieso hast du mir diese Geschichte erzählt?", hinterfragte ich dann. „Ähm, naja also... die Geschichte ist wahr!" Nach diesem Satz wurde ich misstrauisch. „Beweise es mir." „Okay... aber dafür musst du dich kurz umdrehen.", sagte er widerwillig. Als ich mich umgedreht hatte, hörte ich ein seltsames Schmatzen, welches aus seiner Richtung kam. „Alles okay bei dir?", fragte ich besorgt. „Ja. Ich beweise dir jetzt, dass ich ein Übernatürliches Wesen bin. Du kannst dich umdrehen.", erwiderte er ernst. Ich drehte mich langsam um und plötzlich stand neben ihm ein weiterer Junge, den ich nicht kannte. Ich guckte mir Alec nun genau an und bemerkte, dass er jetzt dunkelrote Augen hatte, anstatt himmelblaue. Ich blinzelte erst einmal oft und schnell hintereinander, um zu gucken, ob ich mir das nicht nur einbilde. Als seine Augen nach 10 Sekunden blinzeln immer noch so aussahen, begann ich langsam zu glauben. Er gab mir zum Glück genug Zeit, um das ganze zu realisieren und als ich nicht mehr ganz so geschockt aussah, begann er mir von seiner Gabe zu erzählen: „Meine Gabe ist es, Leuten ihre Sinne zu nehmen. Deswegen habe ich Matthias geholt. Ich werde dir jetzt nämlich meine Gabe demonstrieren." Nachdem er fertig gesprochen hatte, schoss plötzlich schwarzes Nebel ähnliches Zeug aus seinen Händen, welches sich dann um den Körper von Matthias schlängelte. Als Matthias dann wild mit dem Augen zuckte und sich nicht mehr orientieren zu können schien, stoppte ich Alec. „Ich will das mal selbst erleben! Mach's an mir!", forderte ich dann. Als der Nebel dann plötzlich die Richtung änderte und auf mich zu schoss, begann meine Sehkraft zu schwinden. Dann setzte mein Geschmackssinn aus und zum Schluss konnte ich nichts mehr riechen und trotzdem noch atmen. Da er mir aber mein Gehör gelassen hatte, konnte ich ihn verstehen, als er fragte: „Glaubst du es jetzt?" „Ja! Ich glaube an Vampire und Switch-wolfes. Und ich will auch ein Vampir werden!" Als ich wieder sehen und riechen und schmecken konnte, sah ich als erstes zu Alec. Er wirkte bedrückt. „Was ist?", fragte ich sofort nach. „Naja, ich habe dir noch eine Sache nicht gesagt..." Als er nicht weiter redete, ermutigte ich ihn, indem ich ihm meine Hand auf die Schulter legte. Daraus schien er neue Kraft zu nehmen, um den nächsten Satz zu formulieren: „Ich glaube, du bist meine Soulmate..."

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Ich weiß, dass das nicht so ganz mit den Filmen/Büchern übereinstimmt aber ich fand das Wort Werwolf so scheiße und deswegen heißen sie jetzt Switch-wolfes... Ich hoffe das ist ok für euch
LG Cherry_on_fire

Truth or Lie?  *ABGEBROCHEN*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt