Ein Kühler Montagmorgen, Pierre lag noch neben mir und die Sonne ging gerade erst auf. Pierres Wecker würde erst in ein paar Minuten Schellen und somit war die Welt noch friedlich.
Das Fenster stand weit offen und der Hahn, vom Hof neben unserem Haus kraehte unaufhörlich alle paar Minuten.
Es war leicht neblig und ich spürte die kühle Luft von draußen auf meinem Arm. Schnell zog ich mir die Bettdecke bis zum Kinn und kuschelte mich an Pierre.
Doch Pierre drehte sich zu mir um. "Hoert der Hahn denn nie auf Lärm zu machen?" Fragte er mich mit geschlossenen Augen und schlechtem Atem. Ich musste kichern, Pierre war mit seinem Bart, dem bösen Blick und seinem Mueden gebrabbel total niedlich. Kichernd verkroch ich mich unter die Bettdecke und kuschelte den mueden Mann neben mir.
Meinen müden Mann.
Die Wärme war so gemütlich, dass mir die Augen direkt wieder zufielen
Nach ein paar Minuten ging jedoch der Wecker und Pierre quälte sich aus dem Bett und damit nahm er auch die Wärme mit. Schnell nahm ich auch seine Bettdecke und hörte wie Pierre ins Badezimmer ging.Ich werde ihm einen schönen Morgen bereiten, dann hat er vielleicht auch einen schönen Tag, dachte ich als ich auf Zehenspitzen in die Küche schlich um ihm ein kleines Frühstück zuzubereiten. Ich machte ihm Brötchen mit Honig und einen Brennnesseltee, was eigentlich unsere Sonntagstradition ist, ihn heute aber bestimmt ein Lächeln aufs Gesicht zaubern würde .
Als alles angerichtet war und bereit stand um gegessen zu werden, setzte ich mich auf die Couch und schaute aus dem Fenster, während ich meinen Brennnessel Tee trank und meine Hände an der Tasse aufwärmte.Dieser Morgen, war der erste Sommermorgen.
Die Bäume wurden wieder grün, erste Eichhörnchen streiften durch unseren grossen Garten, der bis zum Bach ragte, hinter dem bereits der Wald anfing und auch die Luft wurde wärmer und brachte keinen frost mehr hier ins Tal."Na, mein Schatz?" fragte mich Pierre während er breit grinsend sein Frühstück entdeckte. Er nahm sein Essen und seinen Tee und setzte sich neben mich, dann gab er mir einen Kuss und bedankte sich mit vollem, honigverschmiertem Mund.
"Was hast du heute vor mein engel?" Brotkruemel blieben ihm in seinem Bart hängen und ich musste lachen.
"Ich werde als erstes Emma zu Oma und Opa bringen, dann arbeite ich die Aufträge ab, schicke sie dir und schreibe dann weiter an meinem Buch" erklärte ich ihm, während ich ihm die Brotkruemel aus dem bart zupfte.
"Achjaa" schlurtzte er
" Die Emma-Lose Woche".
"Es wird eine furchtbar langweilige Woche ohne sie" sagte ich, worauf ich sofort ein verschmitztes Lächeln von Pierre bekam.
"Ich glaube wir halten auch mal eine Woche ohne die kleine Maus aus, was meinst du?" ich nickte, doch ich wuerde unsere kleine Tochter schon sehr vermissen, doch irgendwie musste ich mich ja auch auf die Kindergartenzeit vorbereiten, die nun auch nicht mehr allzu lange entfernt lag.
" Ruf doch mal Nele oder Nathalie an und verabredet euch fuers Wochenende" Pierre sah meinen skeptischen Blick und versuchte mich weiter zu überzeugen "wenn Emma da ist, kannst du am Wochenende meistens nicht weg und wir haben genug Zeit diese Woche, ich habe nicht so viel zu tun im Moment." Ich nickte zwar, war aber doch noch nicht ganz überzeugt. Pierre stand auf, nahm seinen Rucksack und die Tasche mit seinem Werkzeug und ging zur Tür.
" So ich werde dann jetzt in die Firma fahren, denk bitte an die Aufträge. Ich liebe dich und geb Emma einen Kuss von mir"Die Tür ging zu und ich würde noch gut eine halbe Stunde alleine sein, bevor ich Emma aufwecken müsste.
Ich schaute auf mein Handy. Tatsächlich hatten mir die Mädels gestern Abend geschrieben.
Ich räumte die Teller und Tassen weg und kam dabei am Kühlschrank vorbei. Ein einziges Foto hing an der Kühlschrank Tür, auf dem Emma nicht zu sehen war.Wir fünf an unserem Abschluss. Diesen Sommer sind es schon fast acht Jahre, dass dieses Foto entstanden ist. Auf dem Foto waren wir alle so jung, wussten noch nicht wirklich was wir wollten und hatten andere Ideen vom Leben, als es heutzutage der Fall ist.
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Samstagabend
RandomFünf Freundinnen. Acht Jahre seit ihrem Abschluss und zwei Jahre seit dem letzten gemeinsamen Treffen, seitdem ist viel geschehen, und jede von ihnen ist sich unsicher über das, was ihr Leben sein sollte und was sie geplant hatten, als sie jung ware...