Teil 1

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Sie rannte so schnell sie konnte  durch den Regen und  immer wieder konnte sie spüren, wie sich ihre salzigen Tränen mit dem Regenwasser vermischten. Sie zog ihre Kapuze auf ihren Kopf und rannte noch schneller. Sie ist angekommen, angekommen an ihrem Ende, alle Probleme währen mit einem Sprung gelöst. Sie konnte die Wellen hören, die immer wieder an die Steine schlugen. Sie schloss ihre Augen und breitete die Arme aus. Sie hielt den Atem an und ließ sich von der Klippe fallen.

"Sahra!" Ich wurde unsanft von Frau Lieblich, deren Name keinerlei Ähnlichkeit mit ihrer Persönlichkeit hatte, aus meinem Traum gezogen. "Hast du vielleicht eine Idee was die Lösung dieser Aufgabe ist?" "Nein... habe ich nicht frau Lieblich" "Dann pass gefälligst auf und schlaf nicht immer während dem Unterricht Fräulein! " schrie sie und ging federnd wieder nach vorne zur Tafel.

"Sahra, was hast du denn jetzt wieder geträumt?" Fragte mich meine beste Freundin Magdalena. "Ach nichts spannendes" schüttelte ich ab und schreib das Tafelbild ab. "Mann Sahra du kannst mir nichts vormachen, sag mit was du geträumt hast!" "Ist ja schon gut, also ich habe geträumt, dass ich von einer Klippe geprungen bin. Und das war noch nicht das beste, denn es hat sich gut angefühlt, es hat sich angefühlt wie fliegen." Magda schaute mich verzweifelt an und schob den Ärmel meines Pullis nach oben, sie betrachtete die neuen Schnittwunden an meinen Oberarm und drehte sich von mir weg. Sie starrte eine Weile lang geradeaus, bis ich ihr sagte, dass die Schnitte nicht tief sind. "Es spielt doch garkeine Rolle ob die tief sind oder nicht, du sollst einfach damit aufhören. Das ist nicht lustig ich mach mir Sorgen um dich, du ritzt dich, du träumst davon dich umzubringen , wie weit willst du denn noch gehen?" Sagte sie und ihr kullerte dabei eine Träne über die Wange und tropfte auf den Tisch. Es herrschte eine Stille zwischen uns, es kam mir wie eine Beziehungskrise vor.

Als es dann endlich klingelte und die Schule aus war, liefen wir zusammen Nachhause  und sie fragte mich "Warum hast du dich wieder geritzt?" "Weil ich einfach keinen Ausweg mehr sehe, meine Mutter ist gestorben und mein Dad ist nie daheim, ich muss mich selbst erziehen und mein eigenes Geld mit Straßenmusik verdienen. Meinst du dann würde es dir noch gut gehen, wenn du in meiner Situation währst?" "Das Weis ich doch aber du hast mir versprochen es zu lassen."  "Ich kann es einfach nicht lassen, man Magda ich kann nicht mehr ich will einfach nur sterben... ich bekomme in der Schule immer schlechtere Noten und alle denken ich bin die coolste und mein Leben ist so toll, alle wollen mit mit tauschen, dabei wissen sie Garnichts über micht. Ich verstehe das nicht mehr..." mir rollten einige tränen über meine Backen, deshalb musste ich gezwungenermaßen stehenbleiben und Magda umarmen. Ich selbst weiß nicht mehr was ich machen soll ich bin die beliebteste aus der Klasse obwohl ich eigentlich ein Psycho bin. "Es wird alles gut, wenn du endlich 18 bist, dann kannst du zu mir ziehen, Sahra denk daran und nicht an deinen Dad!" "Das dauert noch 7 Monate, ich muss jetzt Nachhause Magda . Ich schreib dir dann nochmal okay?" Sagte ich und ging ohne mich zu verabschieden....

Eingeholt vom Tod Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt