Von der Turmuhr der nahen Kirche schlug es zwölf Mal, als schwere Schritte vor der Burgmauer zu hören waren. Harte Klopfgeräusche drangen durch das hölzerne Tor der Burg. Der Verwalter wankte verschlafen durch den Burghof, sperrte mit seinem wuchtigen Schlüssel das Tor auf und bat den Fremden herein.
"Ja, bitte?", fragte Hans der Verwalter und betrachtete den Mann von oben bis unten, denn er sah sehr gespenstisch aus. Der seltsame Herr bat um ein Lager für die Nacht. Der Burgbedienstete war ein großzügiger Mann und brachte den Fremden in ein warmes Zimmer.Dabei fiel ihm auf, dass die verwahrloste Gestalt immer wieder seltsame Worte murmelte. Außerdem tropfte eine entsetzlich grüne Flüssigkeit von seinem Gesicht mit einem faulen Geruch. Hans war etwas mulmig zumute, dennoch sagte er freundlich: "Schlafen Sie gut."
Der Fremde nickte nur und schloss die Tür. Kurz vor ein Uhr schrillte ein lauter, kreischender Schrei durch die Burg. Vor lauter Schreck sprang Hans aus dem Bett und spürte noch, wie ihm eine eiskalte Hand über den Rücken strich. Ängstlich rannte er aus dem Zimmer und sah nach dem geheimnisvollen Fremden. Als er aber die Tür öffnet, kam Hans ein grauenvoller Geruch entgegen, denn das Zimmer war voller Rauch.
Mit zittriger Stimme fragte Hans: "Hallo, geht es Ihnen gut?" Ein gespenstisches Lachen hallte durch das Zimmer und der Rauch wurde durch einen Spalt in der Mauer eingezogen wie von einem großen Rohr. Jetzt konnte Hans sich im Zimmer umsehen das Einzige, was von der fremden Gestalt übriggeblieben war, war ein großer Brandfleck auf dem Fußboden sowie seine modrige Kleidung.