Zweiter Anlauf

Kapitel 1

Ich war kein Wunschkind, das sagten mir meine Eltern schon vor Jahren.
Sie wollten einen Sohn, keine Tochter.
Trotz allem hatte  ich keine schlechte Kindheit.
Es fing alles damit an das mein Vater anfing immer mehr zu Trinken, irgendwann hatte ich Angst vor ihm obwohl ich ein Papa Kind war.
Meine Eltern trennten sich als ich 6Jahre alt war, das war schon ziemlich schwer für meinen kleinen Bruder und mich.
Als wir mit unserer Mutter umgezogen sind hatte sie kurze Zeit später einen epileptischen Anfall und wurde vor meinen Augen mit dem Krankenwagen abgeholt.
Es ist kein besonders schöner Anblick seine Mutter verkrampft am Boden liegen zu sehen während sie gegen die Krankheit versucht anzukämpfen..
Zumindest musste sie längere Zeit im Krankenhaus bleiben und das bedeutete das mein Bruder und ich zu unserem Vater mussten der schon förmlich in Selbstmitleid ertrank.
Die Zeit war nicht einfach, Anfangs bin ich nicht zur Schule gegangen und habe so oft ich konnte versucht meine Mutter zu besuchen.
Doch es war klar das ich irgendwann wieder zur Schule musste, ich hatte viel nachzuholen und nicht alle Lehrer waren so verständnisvoll wie ich es mir erhofft hatte.
Irgendwann war die Zeit zum Glück auch wieder vorbei und wir konnten wieder zu unserer Mutter zurück.
Mein Bruder entwickelte einen Hass gegen den Mann der sich unser Vater nennt.
Es ist heute auch so das er ihn mit seinem Vornamen anspricht, wenn man sich zufällig mal begegnet.
Das einzige was dieser Mann sehr gut konnte war mir etwas zu versprechen und es nicht einzuhalten.
Früher haben wir die Wochenenden bei ihm verbracht, als er uns Heim gefahren hat sprang mein Bruder immer direkt aus dem Auto.
Doch ich blieb jedes Mal sitzen und versuchte das er mit mir nach Oben kam, meistens vergeblich.
Doch einige Male kam er mit hoch aber blieb nur wenige Minuten, ich weiß nicht warum aber ich hatte ständig Heulkrämpfe und fing an die Türen zu verschließen und alle Schlüssel zu suchen und wieder zu verstecken damit er nicht mehr raus kam..
Irgendwann entwickelte sich das Verhältnis zwischen uns so das wir uns nicht mehr sahen, er nicht mehr anrief, er einfach gezeigt hatte das wir mal eine Familie gewesen waren.
Natürlich habe ich versucht ihn anzurufen, jedes Mal als er dann an dem anderen Ende der Leitung war hörte ich schon seine schwache und betrunkene Stimme.
Es ging ihm nie darum wie es mir oder meinem Bruder ging, er fragte mich jedes Mal nur über meine Mutter aus.
Naja, irgendwann war ich dann auch in dem Alter angekommen wo man es versteht, wo man dann auch mal genug von hat.
Ich meldete mich nicht mehr bei ihm, meine Mutter und mein Bruder erst Recht nicht.
Er aber auch nicht, nicht mal zum Geburtstag.
Der Kontakt war abgebrochen.
Ich fing mit 10Jahren an mich zu Schneiden, immer mal so ein bisschen damit es nicht auffiel.
Die Jahre bis ich 13 war verliefen ganz ruhig, dennoch war ich sehr deprimiert.
Ich ging Reiten, Tanzen doch alles machte mich nicht glücklich.
Dazu muss ich sagen das ich früher ein Typischer Emo war, ich wurde trotzdem nie gemobbt, weil ich nie ein Blatt vor den Mund nahm.
Mit 13 Jahren lernte ich sie dann kennen, meine erste große Liebe.
Als ich sie zum ersten Mal sah fühlte ich etwas was ich vorher noch nie verspürt habe.
Sie war mir direkt Sympathisch, in meinen Augen wunderschön und alles was ich wollte.
Leider war da ein anderes Mädchen das sie scheinbar auch ganz toll fand:))
Sie hatten was doch waren nicht zusammen.
Ich kannte sie gerade eine Woche und dann fuhr ich auch schon nach England auf Klassenfahrt, zu oft habe ich an sie gedacht.
Dort war ich in der 7/8Klasse und erzählte einer sehr guten Freundin dann von meinen Gefühlen für ein Mädchen.
Wir saßen abends am Strand, nur wir beide und der Mond der sich im Wasser spiegelte.
Sie war wohl die erste die davon erfuhr, die erfuhr das ich nicht Hetero war.
Und die Rückmeldung war überraschenderweise sehr positiv..

Die kleine Liebesgeschichte zwischen ihr und mir erzähle ich im zweiten Kapitel, ich würde mich über Rückmeldungen freuen.
Vielen Dank für deine Zeit und ich hoffe wir sehen uns im nächsten Kapitel:)