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Zu viele Menschen. Viel zu viele fremde Menschen! Sie sind überall Um mich herum. Starren mich an und sagen Sachen wie: "Na Anna? Erinnerst du noch noch an mich?" Und "weist du noch Damals?" Ich hocke mich auf den Boden und verstecke mein Gesicht in meinen Händen. Um mich herum wird alles schwarz. All diese fremden Menschen verschwimmen zu einer schwarzen masse. Alles was bleibt sind viele, viele Augen, die mich anstarren und die dazugehörigen Münder, die alle im Chor sagen: "Sie erinnert sich nicht mehr an uns. Sie hat alles vergessen. Sie erinnert sich nicht mehr!" 

Schreiend setzte  Ich mich auf. 

Es war Schon fast hell draußen und ein Blick auf mein Handy bestätigte mir, dass es 6:25 Uhr war und in 5 Minuten sowie mein Wecker geklingelt hätte. Hoffentlich war meine Mutter von dem Schrei vorhin nicht aufgewacht. 

Ich rieb mir meine Augen, stand auf und ging ins Bad. Kurz bevor ich an der Badezimmertür ankam musste Ich stehen bleiben und mich an der Wand festhalten, weil mir schwarz vor Augen wurde. Wie jedes mal. 

Das ist wohl das Problem, wenn man fast 1,80m groß ist.

Nach nach ein paar Sekunden öffnete Ich meine Augen wieder und ging zum Waschbecken. Ich wusch mir mit Kaltem Wasser das Gesicht, um richtig wach zu werden und sah in den Spiegel. 

Meine roten Haare, wegen der mich immer alle beneideten, waren durcheinander und vielen mir ins Gesicht. Ich weiß gar nicht, was immer alle mit meinen Haaren haben. Sie sind struppig und nicht zu bändigen, aber auch nichts so "durcheinander" wie die von den Frauen in irgendwelchen Modezeitschriften. Ich öffnete den verspiegelten Badezimmerschrank nahm fast Schon automatisch das Glätteisen raus, steckte es in die Steckdose und schaltete es ein.

Ich nahm das Hitzeschutzspray, das daneben stand und schüttelte es, nur Um zu prüfen, ob noch was drin war. 

Nachdem Ich endlich meine wiederspinstigen Haare gekämmt und geglättet hatte ging Ich wieder in mein Zimmer.

Als Ich den Kleiderschrank öffnete, fiel mir wieder ein, dass Ich gestern Abend einfach die auf dem Boden liegenden Klamotten wieder in den Schrank gestopft hatte, ohne mir welche für heute raus zu Suchen. 

Da Ich mich heute in der Schule wahrscheinlich unwohl genug führen würde suchte Ich mir irgendwas bequemes raus. Und um ehrlich zu sein, gab es davon mehr als genug in meinem Schrank.

Als Ich eine halbe Stunde später fertig angezogen und mehr oder weniger (eher weniger) bereit für den Tag an der Tür stand und gerade gehen wollte kam mein Vater noch etwas verschlafen aus seinem Zimmer. "Willst du mir gar nicht tschüss sagen Große?" Er umarmte mich und schloss dann hinter mir die Tür.

Als Ich auf die Straße trat blendete mich die Sonne. Es war ein schöner klarer 

Oktober Morgen und eigentlich noch viel zu warm für diese Jahreszeit. 

Nach etwa 5 Minuten kam Ich an der Bank an, an der Ich mich mit Franzi treffen wollte. Sie war noch nicht da, doch als ich in die Richtung sah, aus der sie immer kam sah Ich sie schon.

All Memories lostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt