Es war wieder einer dieser Abende. Nachdem Jimin von einem langen, anstrengenden Arbeitstag in das Apartment kam, hatte er sich Instant-Nudeln in der Mikrowelle warm gemacht. Die kleine Packung des hochkonzentrierten Pulvers in das heiße Wasser gegeben und den Pappbecher auf den Sofatisch gestellt.
Früher hatte er es geliebt zu kochen- mit seinem Freund stundenlang in der Küche zu stehen, sich gegenseitig von ihrem Tag zu erzählen und sich zwischendurch mit den Zutaten zu füttern, sodass letztendlich keine mehr zum eigentlichen Kochen übrig blieben.
Oft hatten sie Kerzen an diesen Abenden brennen, welche den Raum nach Orange und Mandel duften ließen. Der Raum leuchtete warm und einer von beiden hätte angefangen dem anderen neu-entdeckte Lieder über das Handy vorzuspielen.Jetzt war das Apartment leer. Es roch nach Nichts. Der Raum war dunkel, einzig allein das kühle Licht des Flachbildfernsehers spiegelte sich in den Augen des Oranghaarigen wieder. Gespieltes Gelächter aus irgendeiner TV-Show hallte durch den Raum.
Jimin hatte sich in einer dicken Wolldecke auf dem braunen Sofa zusammen gerollt und das Erstbeste, was es im TV gab angelassen. Er schenkte dem Bildschirm keinerlei Aufmerksamkeit. Doch die Geräusche beruhigten ihn ein wenig. Denn er ertrug es nicht, in das stille Apartment heim zu kommen und schaltete somit immer als Erstes die Flimmerkiste an.
Die Nudeln auf dem Sofatisch waren mittlerweile kalt. Jimin hatte wenige Bissen genommen, doch eh keinen Appetit gehabt. Es schien ewig her zu sein, dass er wirklich Appetit gehabt hatte. Zwar aß er zwischendurch immer mal wieder Etwas, doch Nichts schmeckte ihm so wirklich.
Das Essen konnte das Leeregefühl in seinem Bauch nicht füllen. Er hatte abgenommen.Bereits auf der Arbeit hatte ihn sein Freund Hoseok auf seinen rapiden Gewichtsverlust angesprochen und ihn mehrfach auf ein Essen eingeladen. Doch Jimin wollte nicht Essen gehen. Generell wollte er garnicht mehr irgendwo hingehen. Er wollte einfach garnichts.
Jeden Morgen an dem er von der hellen Sonne geweckt wurde, verfluchte er diese und wünschte, sich wieder in seine Träume flüchten zu können. Doch die weißen Vorhänge hatten sich gegen ihn verschworen. Früher einmal, hatte er sie geliebt, da sie die warme Morgensonne durch ließen. So wurde er damals in den Armen seines Liebhabers geweckt. Verschlafen hätte er den Mann noch viele Minuten, wenn nicht sogar Stunden, lang angeschaut. Seinem ruhigen Atem gelauscht und sein friedliches, unbeschwertes Gesicht betrachtet.Doch jetzt war da niemand mehr der neben ihm lag. Einzig und allein, dass leere Kissen- die einsame Bettdecke, die Jimin trotz Allem immer wieder frisch bezog.
Auf der Arbeit ging er seinem einzigen Freund schließlich aus dem Weg. Die ständigen Fragen über seinen Zustand und die bekümmerten Blicke machten ihn krank. Kranker als er vermutlich eh schon war.Vier Monate war es nun schon her. Vier Monate lang hatte er sich eingeredet, er würde zurück kommen. Würde wie immer ewig brauchen, bis er den richtigen Schlüssel für die Tür finden würde. Jimin hätte ihn bereits erwartet und wäre beim leisesten Ton des Schlüsselbundgeklimpers aufgesprungen und hätte ihm die Tür geöfffnet. Er wäre ihm um den Hals gefallen und hätte ihn so lange gedrückt, bis sein Gegenüber ihn belustigt von sich gedrückt hätte.
Ein raues "Hi, Baby." hätte er als Nächstes gehört und seinem Freund die Jacke abgenommen.
Dieser hätte seinen Hut abgelegt, seine Schuhe ausgezogen und das Kochbuch aus dem kleinen Regal im Flur geholt.Während sie gemeinsam das Gericht für den Abend anschauten, würde er ihm von seinem langen Tag erzählen. Jimin würde einfach so neben ihm auf der Couch liegen und ihm zuschauen, wie seine Augen angestrengt das Rezept studieren und sich die weichen Lippen seines Freundes bewegten. Seine ruhige Stimme ließ den Jüngeren entspannen und alles fühlte sich immer so viel leichter an.
Sobald er zuhause war, fühlte sich das Apartment erst wirklich wie ein Zuhause an.Vier Monate war es nun schon her.
Vier Monate seit dem Yoongi fort war.Nachdem sich die Gruppe getrennt hatte, da Jin für seinen Militärsdienst eingezogen wurde, ginge sie alle ihre eigenen Wege. Sie legten ihre Stagenamen ab und wohnten nicht mehr gemeinsam. Anfangs sahen sie sich noch regelmäßig, doch wie es räumliche Trennung und Zeit so mit sich haben- brach der Kontakt zwischen den meisten.
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BTS BoyxBoy Shortstories (Schreib-Experimente)
FanfictionBTS boy x boy oneshots zum Üben für meine Main FF.