I surrender!

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Lynn marschierte im Büro auf und ab, kaute an den Fingernägeln und warf David immer wieder flüchtige Blicke zu.
„Was, wenn ihm etwas passiert ist?", fragte sie schließlich.
„DU hast ihn doch gehen lassen!"
„Aber nur deinetwegen ist er jetzt hier!" Wieder Schweigen.
„Ich sehe nach.", beschloss sie.
„Dann komme ich aber mit!"
„Ich kann schon gut alleine auf mich aufpassen!"
„Ich will aber auch wissen, was mit Dominik ist!"
„Also schön, komm mit!", murrte sie. Leise verließen sie das Büro.
Niemand war ihnen auf dem Weg begegnet. Als die beiden schließlich in dem Raum ankamen, in dem ihre Freunde „aufbewahrt" wurden, hielt Lynn sich die Hand vor den Mund.
David stand einfach nur wie erstarrt im Türrahmen stand und das Ausmaß an Tot in Augenschein nahm. Dann wanderte sein Blick zu einer kleinen verstümmelten Gestalt auf dem Boden. War das etwa...ungläubig trat er auf die Gestalt zu und mit Entsetzen musste er sehen, dass es tatsächlich Dominik war, der mit leeren Augen an die Decke starrte. Nein, nicht mit Augen! Dort, wo sein linkes Auge hätte sein müssen, war eine schwarze Höhle, aus der wie verrückt Blut quoll. Zärtlich strich David Dominik eine Haarsträhne aus dem blutigen Gesicht.
„Dominik...ich wollte, ich..."
„Was? Ist DAS Dominik?" David nickte. Dann ließ er sich wie betäubt auf den Boden fallen und vergrub sein Gesicht in den blutigen Händen.
Er starrte auf den Boden und sah seine Tränen, die auf dem Stein kleine Pfützen hinterließen.
Was hast du dir nur dabei gedacht? Bestimmt nicht, dass wir alle gekillt werden!
„Sieh nur, was du angerichtet hast!", fuhr Lynn ihn an. „Jetzt ist nicht nur Jason, sondern auch Dominik, Anton und Leila tot!"
„Hör auf, mir Vorwürfe zu machen!", sagte David mit gleichgültiger Mine. „Es ist eh zu spät." Dabei war es ihm überhaupt nicht gleich, ob seine Freunde, nein, seine Familie gestorben war. Er wollte nur seine Scham verbergen. Lynn hatte recht gehabt! Und er hatte die Warnungen von ihr ignoriert! Er war blind gewesen, er wollte nur Rache, Rache für seinen Bruder. Und nun mussten andere für seinen Fehler bezahlen. Ebenso wie David selbst. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und gestand Lynn, dass er seinen Fehler eingesehen hatte.
„Lynn, ich-" Verwundert sah David sich im Raum um. Doch dort war niemand. Was hatte Lynn vor?
„Lynn? LYNN!" David sprang auf und rannte durch die Pizzeria. Als er schließlich im Raum mit der Bühne, dem größten Raum in der Pizzeria, angekommen war, sah er Lynn auf der Bühne stehen.
„Was hast du vor?" Lynn reagierte nicht.
„ANIMATRONICS! DIE, DIE IHR MEINEN FREUND GETÖTET HABT! ICH WARTE IM RAUM MIT DER BÜHNE AUF EUCH! ICH ERGEBE MICH, IHR HABT GEWONNEN!"
„Was tust du da, bist du verrückt?" Aber es war zu spät, um noch irgendetwas zu tun. Die Animatronics hatten sich schon im Raum eingefunden. Sie hatten ein Foxykostüm dabei. Stocksteif stand David da, während Lynn auf die Roboter zuschritt. Breitbeinig stellte sie sich vor sie und sah sie mit finsterem Blick an.
„Klug von dir.", lachte Chica. Dann wandte sie sich an die anderen. „Ich will sie töten! Ich habe ihren Freund in ein Kostüm gesteckt, also werde ich dasselbe mit ihr tun."
„Gut, tu es!", stimmte Bonnie ihr zu. Chica streckte gerade ihre Hände nach Lynn aus, als diese einen Schritt zurückwich.
„Aber ich habe vorerst noch eine Bedingung!" David sah, wie die Wut und die Enttäuschung Chica ins Gesicht geschrieben standen. Anscheinend war sie ungeduldig und würde Lynn am liebsten jetzt sofort erledigen.
„Und die währe?", fragte Freddy mit seiner tiefen Stimme.
„Lasst meinen Freund gehen."
„Dein Freund ist tot, Liebes!", zischte Chica seltsam abgehakt.
„Nicht DIESER Freund. David, komm mal kurz!" Der Gerufene gehorchte aufs Wort und ging auf die Animatronics zu, darauf bedacht, ihnen so wenig Furcht wie möglich zu zeigen.
„IHN hier. Lasst ihn gehen, dann dürft ihr mich in einen Anzug stecken." Die Roboter berieten sich kurz, bevor sie synchron sagten: „Wir lassen ihn gehen." Man muss dazu sagen, dass sich das echt scheußlich anhörte.
„Aber erst nehmen wir dich!", meinte Foxy trotzig.
„Gut." Das, was nun folgte, ließ David würgen. Lynn wurde vor seinen Augen in das Foxykostüm gesteckt. Es war so ekelerregend, dass David glaubte, seine eigenen Knochen brechen zu spüren, was ihn dazu veranlasste, sich zu übergeben.
„Freddy, bring sie zu den anderen!", ordnete Bonnie an. Der Bärenanimatronic nickte, warf sich Lynn im Ersatzkostüm über die Schulter und David sah durch einen Tränenschleier, wie das letzte Eckchen vom roten Metall verschwand.  


Soooo, ein recht kurzes Kapitel. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat. ^^


Eure Cloe

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