realized dreams

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JOHN

„Guck, wie wir unsern Umsatz verdoppeln, die heißeste Bande hier unter der Sonne", tönte es aus den Boxen unseres CLs.
Meine Jungs und ich waren auf dem Weg zu einem Termin. Heute sollte der Plan für unser gemeinsames Haus fertig sein und die Architektin wartete bestimmt schon seit einer halben Stunde.
In den letzten Jahren hatten wir massiv an Erfolg und Kohle gewonnen. Da wir sowieso die meiste Zeit zusammen chillten, hatten wir uns dazu entschieden ein Haus mit Blick auf die Elbe bauen zu lassen.
Dort war auch die Einrichtung eines Studioraumes geplant. Und Joe wollte unbedingt ein Zimmer zum Zocken. Billard- und Pokertisch inklusive.
Es fühlte sich mehr als gut an, endlich den Erfolg nach der ganzen Arbeit genießen zu können.

Die Frau, die uns die Tür öffnete war hübsch, das war das erste, was ich wahr nahm. Ihre Haut hatte die perfekte Bräune, ihre Größe schätzte ich auf 1,65m  und ihre langen dunklen Haare trug sie offen.
„Schön, dass Sie da sind", sie reichte mir zuerst die Hand, vermutlich weil ich ganz vorne stand. „Alessia Moretti." Förmliche Begrüßungen waren nicht so meins, doch ich erwiderte „John Moser."
Auch die anderen stellten sich vor und sie bat uns herein.
Da sie nun vor mir her lief, konnte ich das erste Mal einen Blick auf ihren Arsch werfen. Nett.

Sie führte uns in ein helles Büro, „nehmen Sie Platz. Ich hole noch etwas zu trinken."

Währenddessen ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich war gespannt, ob sie unsere Wünsche umgesetzt hatte. Der Bau des Hauses kostete eine Menge Geld, und auch wenn wir mittlerweile alle mehr als genug davon besaßen, wollte ich, dass alles so wurde, wie ich es mir vorstellte.

Ich blickte auf einen Bilderrahmen auf ihrem Schreibtisch. Auf dem Foto stand sie neben einer anderen Frau und die beiden lächelten in die Kamera. Ganz anders als die verklemmte Büroangestellte in der weißen Bluse, die sie hier gerade abgab.

„Ich hoffe Sie sind zufrieden mit dem erstellten Plan", ihre Stimme riss meinen Blick von meinem Display hoch. Marten hatte mir eine Nachricht bezüglich der laufenden Ermittlungen geschrieben. Vor ein paar Tagen hatten mich morgens die Cops überrascht und einen Durchsuchungsbefehl angeordnet. Als Hells Angel saß mein Cousin ziemlich nah an der Quelle zu solchen Angelegenheiten.

Die Nachricht lenkte mich vom Geschehen um mich herum ab. Innerlich stöhnte ich auf. Ich hatte einfach keinen Bock auf irgendwelche Gerichtstermine und Verfahren, die mir vielleicht drohten.
Joes Begeisterung war nicht zu überhören, „Das sieht echt gut aus."

„Möchten Sie auch einen Blick auf den Plan werfen?", Alessia Moretti musterte mich kühl.

Ich hasste diesen Blick. Ich verdiente mindestens das Fünffache von ihr und diese Frau dachte trotzdem, Sie wäre etwas besseres.

Trotzdem sah ich mir den Plan an. Er war nicht schlecht, aber traf meine Vorstellungen dennoch nicht zu einhundert Prozent.
„Mir fehlt die Terrasse noch", entgegnete ich.

„Wenn Sie besser zugehört hätten, wüssten Sie über die Planänderung Bescheid", antwortete sie spitz.

Ihr Verhalten nervte mich extrem.
„Ich will eine Terrasse, wo ist das Problem?"

„Die Planung kann erst angefertigt werden, wenn Sie mit dem restlichen Plan für das Haus zufrieden sind."

Fuck. 1:0 für sie. Martens Nachricht hatte mich eben abgelenkt und Sie hatte trotzdem keinen Grund, sich so überheblich zu verhalten.
Am Besten wäre es, wenn ihr die Überheblichkeit wortwörtlich rausgevögelt würde.

Das Billardzimmer fehlt auch noch", merkte Alex an. Er war genauso scharf wie Joe darauf, einen ganzen Raum zum Zocken zu haben.

Davon träumte schließlich schon jeder kleine Junge. Und jetzt waren wir an dem Punkt angekommen, wo wir unsere Träume wirklich lebten.

„Das habe ich hier als weiteres Wohnzimmer gekennzeichnet", erwiderte Alessia Moretti freundlich.

Warum war sie zu Joe freundlich und zu mir nicht? Seit wann gab es überhaupt Frauen, die nicht übertrieben freundlich zu mir waren?

„Ich bräuchte noch Ihre letzten Gehaltsabrechnungen, um alles abklären zu können".

Jetzt konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen, wie dreist war diese Frau eigentlich?
Verwundert musterte sie mich, „Stellt dass irgendein Problem für Sie dar, Herr Moser?"

Und dann checkte ich es. Sie hatte keine Ahnung wer vor ihr stand. Sie wusste nicht, wer wir waren.
Wir waren in fucking Hamburg und sie arbeitete hier und erkannte uns nicht?

„Das ist kein Problem", grinste Joe zufrieden.

„Gut, dann können wir ja den nächsten Termin ausmachen", sie leerte zufrieden ihr Wasserglas. Ihre Hände, die das Glas umfassten, waren zierlich und die Nägel ordentlich lackiert. Mehrere Armbänder zierten ihr Handgelenk.
Sie war absolut nicht mein Typ. Wahrscheinlich eine viel zu verwöhnte Tochter. Aber warum fand ich sie trotzdem so heiß?

Den Abend ließen wir natürlich auf dem Kiez ausklingen. Doch heute hatte ich keinen Bock auf die Flirtversuche von irgendwelchen Weibern einzugehen.
Die ganze Zeit hatte ich nur ihren Booty vor meinen Augen.
Ich brauchte diese Frau ein einziges Mal in meinem Bett - ich war eh nicht der Typ für mehr als one night stands - aber dann würde sie vielleicht endlich diese Arroganz verlieren und ich könnte wieder Spaß mit anderen Ärschen haben.

Kleine Überarbeitung meine Lieben. Habe mir die ursprüngliche Geschichte gerade kurz durchgelesen und fand die ganz schrecklich. Deshalb geht's hier jetzt mit einigen Veränderungen nochmal von vorne los.

Dangerous Love - B O N E Z  M C Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt