Kapitel #02: Ein Gentleman

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Es war Montag Nachmittag. Ich ging in den Supermarkt, da ich noch einige Einkäufe zu erledigen hatte. Meine Mutter war wegen ihrer Arbeit fast nie zu Hause, weswegen ich mich zum Großteil um den Haushalt und um die Einkäufe kümmerte. Da ich es die letzten Tage aufgeschoben hatte, habe ich jetzt eine scheinbar endlose Einkaufsliste. Ich klapperte sie Stück für Stück ab, und war auch schon beim letzten Produkt, Waschmittel. Eine Sache, von der absolut null Ahnung hatte, und jetzt ratlos vor dem Regal stand. Ich konnte mich nicht entscheiden, und nahm einfach irgendetwas.

"Das ganz links ist am besten.", hörte ich aufeinmal eine bekannte Männerstimme hinter mir.

Ich drehte mich um. Es war Herr Hartmann, der anscheinend auch seine Einkäufe erledigte. Er trug eine lockere Jeans und ein weißes T-shirt mit einer schwarzen Jacke darüber. Und sah nicht weniger gut aus als heute morgen. Ich lächelte als Begrüßung.

"Danke"

"Kein Problem. Alina, so heißt du doch, oder?"

Ich nickte. Er erwiderte mein Lächeln, was in mir ein undefinierbares Gefühl auslöste. Sein Blick fiel auf meine zwei riesigen Einkaufstüten.

"Ganz schön viel. Wie willst du damit alleine nach Hause kommen?"

Nach kurzem Überlegen, antwortete ich:

"Ich glaube ich nehme einfach den Bus."

"Mach dir keine Umstände, ich kann dich auch einfach hinfahren.", bot er mir an.

'Ich kann mich doch nicht einfach von meinem Lehrer nach Hause fahren lassen. Aber andererseits bezweifle ich, dass ich mit diesen Tüten überhaupt zur Bushaltestelle komme.'

Anscheinend sah er mir meine Unentschlossenheit an und fügte hinzu:

"Ist wirklich kein Ding, ich mach das gerne."

Er hatte mich überzeugt.

'Was ist los mit mir?! Normalerweise würde ich sowas doch nie machen. Aber diese Situation bei ihm war irgendwie...anders.'

Er nahm mir die Tüten ab, wir gingen zusammen zur Kasse und anschließend zu dem Parkplatz. Er hatte einen schwarzen BMW. Er verstaute die Einkäufe im Kofferraum und hielt mir danach die Tür des Beifahrersitzes auf.

'Ein Gentleman also.' ,schoss es mir durch den Kopf.

Er setzte sich ebenfalls ins Auto und fragte, wo es hingehen soll, und ich nannte ihm meine Adresse.

"Was ein Zufall. Ich bin vor ein paar Tagen einige Häuser weiter eingezogen."

'BITTE WAS?! Irgendwie echt viele "Zufälle" passieren mit ihm gerade...'

"Okay, hab gar nicht bemerkt, dass da jemand neues eingezogen ist."

Wir lächelten uns gegenseitig an und fuhren los. Irgendwann killt er mich noch mit seinem strahlendem Lachen.

Die Fahrt war ziemlich kurz, wir unterhielten uns nur ein bisschen über seinen Einzug.

An meinem Haus angekommen, trug er mir die Tüten noch bis zur Haustür.

"Danke für das Fahren und Helfen mit den Tüten."

"Gerne. Sag mir einfach Bescheid, wenn du was brauchst, zum Beispiel eine Fahrgelegenheit oder so. Weißt ja, wo ich wohne."

Ich nickte dankend und wir verabschiedeten uns.

'Ist das gerade wirklich passiert?', fragte ich mich grinsend.

Ich fing mit Hausaufgaben an, meine Gedanken aber, waren immer wieder bei ihm.
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