Hektisch schaute er sich um. Es fühlte sich so an, als würde dieses eisige Wasser ihm die Augäpfel wegätzen doch diesen Schmerz versuchte er zu unterdrücken. Er wusste nicht wie lange auch er sich in dieser Kälte noch bewegen konnte, weshalb er Hermine so schnell wie nur irgend möglich finden musste.
Nach wenigen Minuten, die ihm wie eine nicht enden wollende Ewigkeit vorkamen, erspähte er ein paar Meter unter sich ihr lockiges Haar. Ihr Körper erstarrt. Ohne irgendwelche schlimmen Gedanken hier unter Wasser zuzulassen, die ihn womöglich noch lähmen konnte, schwamm er auf sie zu und ergriff ihren Arm, um mit ihr so schnell es die Schwerkraft zuließ wieder auf den Lichtstrahl zu zu schwimmen der ihm durch das entstandene Loch hindurch durch die Wasseroberfläche den Ausweg zeigte.
Erst als seine Lungen gierig die Luft einsogen, bemerkte er wie knapp er der eigenen Bewusstlosigkeit unter Wasser entgangen war, doch das war jetzt nebensächlich. Er zog Hermine hinter sich aus dem Wasser und legte sie auf der Eisfläche ab. Sie atmete nicht. Panisch legte er sein Ohr auf ihre Brust und hörte zu seiner Erleichterung, dass ihr Herz noch sehr schwach schlug. Sich innerlich verfluchend, dass er seinen Zauberstab bei seinen Klamotten gelassen hatte, begann er sie auf Muggelart wieder zum Atmen zu bringen. Er wusste selber nicht, ob das was er gerade tat richtig war, aber das war das einzige was ihm gerade einfiel.
Und so begann er angsterfüllt mit einer Herzdruckmassage und betete bei jedem Druck, dass das was er tat seinen Zweck erfüllen würde. „Komm schon Hermine, atme!", begann er sie nervös aufzufordern, bevor er sie das erste Mal zu beatmen versuchte. Wieder begann er mit der Herzdruckmassage.
„Du schaffst das, halte durch!" Ihm war bewusst, dass sie ihn gerade nicht hören konnte, aber dennoch versuchte er alles Mögliche. Zwei mal beatmen, und wieder drücken.
„Du lässt mich jetzt nicht hier alleine, nicht nachdem du mir solche Hoffnungen gemacht hast!", sein Flehen wurde lauter, verzweifelter.
„Komm schon, Hermine, du bist stark." Sie regte sich nicht, doch obwohl er seine Herzdruckmassage unbarmherzig fortsetzte wurde sein Blick immer fassungsloser bei dem Anblick dieses reglosen, kalten Körpers. Er würde sie jetzt nicht verlieren, er konnte es nicht. Nicht jetzt.
Unbarmherzig machte er weiter und immer weiter, bis das plötzliche laute Husten, welches dem zierlichen Wesen unter ihm entwich, wie die schönste Melodie in seinen Ohren erklang. Das ganze Wasser was in ihre Lungen gelangt war fand seinen Weg zurück nach draußen und sofort schloss er erleichtert seine Arme um sie. Zum einen, um ihrem erkalteten Körper die nötige Wärme zu spenden, zum anderen weil er an seinem Anker, den er beinahe zu verlieren drohte, nun mit aller Macht festhielt, als hätte er Angst etwas könnte sie ihm wieder entreißen.
Lange Zeit verharrten sie in dieser Position, bis Draco sich endlich beruhigt hatte. Und in diesem Moment dachte er das erste Mal darüber nach, dass das gerade seine Chance gewesen wäre seinen Auftrag zu erfüllen, sollten sie beide keinen Ausweg finden.
Aber auch wenn sie keinen fänden, vielleicht würde er sie nicht töten müssen, wenn sie überhaupt nichts von dem genauen Auferstehungzauber erfahren würde. Kennt sie den ursprünglichen Zauber nicht, wird sie auch keinen Gegenzauber erfinden können. Tief in seinem Unterbewusstsein wusste er, dass der dunkle Lord das niemals gelten lassen würde, aber in diesem Moment, war er so voller Hoffnung, dass sein Unterbewusstsein einfach nicht zu ihm durchdrang. So voller Hoffnung an eine Lösung, die Hermine ihm erst geben konnte.
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Sie genoss die Wärme, die Dracos nackter Oberkörper ihr spendete so sehr, als wäre es das einzige was sie gerade so noch am Leben hielt. Diese Kälte war im ersten Moment so unerträglich, dass die Schmerzen ihr den Atem geraubt hatten. Umso mehr war sie nun dankbar dafür, dass sie ihren Kopf an seine warme, starke Brust schmiegen konnte. Und so wie sie dort saßen, hätte sie ewig verharren können.
Sie wollte nicht, dass sie sich voneinander lösten. Langsam versuchte Hermine wieder ihre Gedanken zu ordnen und zu rekonstruieren was gerade passiert ist. Sie hätte verdammt noch mal auf ihn hören sollen. Bei Merlin. Sie wollte ihm nur helfen alles Schreckliche um sie herum für einen kurzen Moment zu vergessen, sie wollte ihn lachen sehen, aber das war ihnen wohl nicht vergönnt.
Trotzdem: Draco Malfoy hatte ihr das Leben gerettet und dafür sein eigenes aufs Spiel gesetzt. Wie hatte sie nur je annehmen können, dass so jemand wie er niemals zu einer selbstlosen Tat in der Lage wäre. Sie wusste nicht wie sie ihm jemals dafür danken konnte. Nun versuchte sie sich doch ein wenig von ihm zu lösen, um ihn anzusehen, doch sein Griff war stark und unnachgiebig. Als sie es dennoch schaffte zu ihm aufzuschauen waren seine Augen geschlossen.
Sie wollte ihm danken, doch das, was sie zu sehen bekam brachte sie aus dem Konzept. Eine einzelne, glitzerne Träne bahnte sich einen Weg über seine Wange. Sie hatte nie gedacht, dass der Eisprinz von Slytherin zu solchen Gefühlen fähig war. Sie hatte sich nicht daran gestört. Sie fühlte ihm gegenüber stets genau so kalt und gleichgültig. Aber dennoch brachte diese einzige, eiskalte Träne Hermine nun zum schmelzen. Sie war der Beweis dafür, dass Draco Malfoy ein Herz hatte.
Oha zwei Kapitel an einem Tag 0_0 *klopft sich selbst auf die Schulter*! Das muss wohl an meinem neuein Laptop liegen haha der hat mich ein weeeeenig dazu motiviert weiter zu schreiben...Naja, wie dem auch sei, hoffe euch hat das Kapitel gefallen und würde mich über Sternchen und Rückmeldungen freuen!
xoxo,
halcyon_bird
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Dramione - Spiel mit der Zeit
Fanfiction"Mit der Zeit zu spielen ist nicht klug. Du änderst damit nicht nur die Zukunft, die Vergangenheit oder die Gegenwart. Nicht nur das Schicksal der anderen, der ganzen Welt. Du änderst auch dein Schicksal. Und das kann zum gefährlichsten Spiel werden...