Ich werde sterben. Es ist offiziell.
Entweder das, oder ich werde für immer von der Menschheit gemieden. Ja, das hört sich gut an, denn zumindest bin ich dann allein, und nicht tot.
Als Carly mich in alle möglichen Ecken der Party hinterhergezogen hat, haben meine Blicke überall nach diesem Danger gesucht. Allein schon dieser Spitzname gab mir ein ungutes Gefühl und ließ mich erschaudern.
Danger...Gefahr...warum nannten sie ihn so?
Ich weiss noch nicht mal, warum mir das so Angst bereitete, ich konnte es mir einfach nicht erklären. Vielleicht war ich auch einfach nur nervlich so geschockt und habe mir darum mehr sorgen gemacht, als ich eigentlich sollte.
Ich meine, ich machte mir mehr Sorgen um diesen Typen als um die Konsequenzen die meine Eltern ziehen würden, wenn sie das alles hier herausfinden würden.
Und das soll schon was heißen.
Ich habe mich in diesem Moment total verrückt gemacht und wollte einfach nur weg von allem.
Mein Kopf sollte nicht in alle Richtungen zucken, in der Angst ihn wieder zu sehen, es sollte eher wegen meinen Eltern sein.
Was wenn sie das Haus verlassen haben um mich zu suchen, und mich hier finden?
Was wenn sie ein Suchtrupp losschicken?
Was wenn... Ach verdammte Scheiße, warum mache ich mir darum überhaupt Gedanken? Meine Eltern sollten gerade eigentlich meine kleinste Sorge sein.
Ich riss mich von Carly‘s Hand los und wartete, bis sie sich umdrehte.
„Ich brauche Luft, Carly,“ gestand ich. „Ich bin nicht hierher gekommen, um nur rumzulaufen. Ich bin hierher gekommen, um Spaß zu haben, und wenn alles, was wir tun, von jeder sozialen Gruppe auf dieser Party zu fliehen ist, dann will ich jetzt nach Hause gehen.“
Sie streifte sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und kicherte nervös. „Sorry.“
Ihre Wangen erröteten. „Ich habe nicht gemerkt, dass ich zu aufdringlich war.“
„Nein, das meine ich gar nicht...“ begann ich, als ich mich selbst unterbrach, um den Satz neu anzufangen. „Es ist nur, seitdem dieser Danger mit mir geredet hat, bist du total seltsam und mich nervt das gerade total.“
„Tut mir leid...“ Sie leckte über ihre Lippen.
„Es ist nur...“ Ich atmete tief ein bevor ich weiterredete „...seitdem er mit mir geredet hat, verhältst du dich, als ob ich jetzt sterben würde. Aber das tue ich doch gar nicht.“
„Woher willst du das wissen?“ Sie hob ihre Hand und deutete damit auf mich.
„Er wird aus gutem Grund Danger genannt.“
„Ja, Danger hat einmal kurz mit mir geredet. Es ist nicht so, als ob er gleich mit mir zusammen sein will.“, sagte ich kopfschüttelnd.
„Du reagierst total über, und das weisst du auch! Du kennst ihn doch gar nicht!“
„Ich weiss genug über ihn um zu wissen, dass er böse ist.“ Sie versuchte, überzeugend zu klingen, jedoch scheiterte dieser Versuch kläglich.
„Glaubst du wirklich an das, was alle anderen sagen?“ Ich hob eine Augenbraue und sie nickte energisch.
„Carly, was die Leute reden, ist nicht immer die Wahrheit. Heutzutage wird aus jeder Mücke ein Elefant gemacht. Du musst nicht immer jeden Scheiß glauben.“