110) Den Mund voll ungesagter Dinge

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Ich wollte mich immer verlieben. Ich wollte das alles fühlen. Alles auf einmal. Ich wollte überschwemmt werden von Emotionen, die ich nicht verstehe. Die ich nicht erklären kann. Ich wollte mich in jemandem verlieren und gleichzeitig in ihm wiederfinden. Ich wollte jemanden, der über mein Gesicht hinaussieht und mich auch dann noch liebt, wenn ich es am wenigsten verdient habe, weil ich es nämlich genau dann am meisten bräuchte. Ich wollte, dass jemand sich Schicht für Schicht bis zu meinem panischen Herzen vorarbeitet, weil ich es ihm nur dann schenken kann. Und ich wollte, dass es jemand ist, der es verdient hat. Jemand, der bleibt. Jemand, der mich so küsst, dass ich aufhöre zu denken. Dass ich nur noch aus Lippen und Händen bestehe. Jemand, mit dem ich reden kann. Und lachen. Und nackt sein. Einfach jemand, mit dem ich gerne ich bin. Wer auch immer das sein mag.

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