Kapitel 30: Lucifers Fall

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Wie zuvor blieb Namtar An auf Ganymed, während die Eris, die Makemake und die Überreste der Charon und die Haumea Flotten mit Martu Me und Ashnan Nusku an der Spitze den Angriff auf Ceres durchführten. Die Aufstände in Neu Moskau waren inzwischen niedergeschlagen mit zwar viel Materialschaden, aber glücklicherweise nur einigen Verletzten und dreihundert Festnahmen. In New Wolgograd und Hannover Three schien es allerdings noch Straßenkämpfe zu geben und Gerüchten zufolge wurde in einer dieser Kuppeln ein weiteres Mal der Nimrod eingesetzt.

Insgesamt schienen die Unruhen auf Ganymed dem Hochadmiral allerdings nichts auszumachen. Seine ganze Konzentration galt der Operation Lucifers Fall, die gerade stattfand.

»Wie zuvor ist die Masse des Feindes zu groß für meine Flotten«, meinte Natmar An in den Mond- Raum hinein, während er zusah wie auf dem Monitor seine Schiffe langsam wieder von Ceres fortgedrängt wurden. Wenn man nach draußen trat konnte man am Nachthimmel die fernen Explosionen vom Gürtel sehen. »Ashnan stößt immer wieder vor und reißt Stücke aus den feindlichen Verbänden, wie typisch für sie. Martu Me zeigt sich dagegen wieder als exzellenter Verteidiger. Dennoch sind es nur kleine Tropfen auf dem heißen Stein. Die Oberadmiralin Chiang hat eindeutig dazugelernt. Ihre Formationen sind flächiger, aber dennoch nicht zu ausgebreitet. Sie können so besser auf die Schnelligkeit meiner Allianz-Schiffe reagieren. Ihnen hilft wohl auch, dass sie diesmal drei Titanen-Schiffe haben, den einen von der Mars-Flotte und zwei von den Schutzflotten der Erde. Ihre Feuerkraft ist wahrlich beachtlich.«

Es gab keinen Grund wieso er dies laut aussprach. Enkidu Ki wusste all dies bereits und welchen Grund hatte er dies alles Nadia und Sonja offen darzulegen?

Wie immer wirkte er kühl und gefasst, doch nach den letzten Monaten in seiner Nähe wusste Nadia inzwischen, dass er nervös war und sich die Sorgen von der Seele reden musste.

Im Laufe des nächsten Tages breiteten sich die Kämpfe über einen großen Teil des Gürtels aus, bevor die Allianz-Flotten den Rückzug begannen. Die Ceres-Flotte begann umgehend die Verfolgung und Rückzugsgefechte sorgten dafür, dass der Strom an Toten nicht abbrach. Die Oberadmirälin Chiang ordnete an, dass weitere Flotten sich dem Gegenangriff anschließen sollten. Die 7. Flotte, die den Venus bereits verlassen hatte und nun nahe am Mars war, verband sich mit der dortigen 5. Flotte. Von der Erde kamen die 1. und 4. Flotte. Insgesamt hielten nun 10 Titanen und fast 250 reguläre Erdschiffe auf den Jupiter zu.

»Es ist die größte Ansammlung an Kriegsschiffen, die es jemals in der Geschichte der Raumfahrt gegeben hat«, sprach Namtar An, während die roten Punkte auf dem Monitor immer mehr und mehr wurden. »Chiang hat ganz spontan eine der größten Offensiven in der Menschheitsgeschichte gestartet. Fast alle verbliebenen Titanen beteiligen sich an dieser Offensive. Sie kommen hierher.«

»Und hier lauern die Ishkur-Schiffe«, wagte es Sonja zu sprechen, die in letzter Zeit mehr mit dem Hochadmiral redete als Nadia.

»Exakt. Sie sollten großen Schaden bei den Titanen anrichten.«

»Aber wird es ausreichen?«

»Wir werden sehen, Sonja.«

Nadia schenkte etwas Kaffee nach und überreichte es ihrer Freundin. Diese brachte diesen dann zum Admiral. »Ich erinnere mich, Mister«, sagte sie dabei. »Sie haben einmal mit den anderen Gästen die Asag-Schiffe erwähnt. Doch bis heute haben Sie nie gesagt, was es mit ihnen auf sich hat. Sind es auch Wunderwaffen wie die Ishkur?«

»Gutes Gedächtnis«, meinte der Admiral und trank einen Schluck. »Ja, man könnte sie so bezeichnen. Sag dir was. Nach der Schlacht wirst du wissen, was die Asags sind. Denn nach dieser Operation werden sei kein Geheimnis mehr sein.«

Das Lied der sieben KastanienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt