Angst

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"Es gibt etwas weit aus beängstigenderes als den Tod" sagte er. "Du wirst wissen was zu tun ist, wenn es soweit ist." sagte er. Doch warum weiß ich es nicht? Warum weiß ich nicht, was zu tun ist? Warum bin ich immernoch so unsicher? Er würde bestimmt wissen, was zu tun ist! Wäre er doch bloß hier...

Ich kann nicht.

Mein Name ist Thomas, und ich leide an sehr extremen Schlafstörungen. Schlafparalyse, um genau zu sein. Manchmal wache ich mitten in der Nacht auf, und sehe Geschöpfe die nicht existieren. Ich habe diese Krankheit seit meinem sechsten
Lebensjahr, also solange ich denken kann. Ich lag meine ersten sechs Jahre im Koma. Meine Eltern haben mich nie aufgegeben, und ich glaube fest daran, dass ich nur deshalb noch lebe. Außerdem bin ich ein Pechvogel. In der Schule hatte ich nie Freunde. Wenn es jemanden gibt, der über eine Bananenschale stolpert, dann bin ich das. Zurück zu den Schlafstörungen. In den letzten tagen haben sie sich verschlimmert. Auf eine kranke, perverse Art. Als hätte die Realität sich mit meinem Unterbewusstsein zusammengetan um mir das (ohne hin schon schreckliche) Leben zur Hölle zu machen. Die Schlafparallysen, die Alpträume, einfach alles wird Real. Ich sah, wie er stirbt, und er starb.
Ich habe mir angewöhnt, die Schlafparalyse zu ignorieren. 20 Jahre quält sie mich jetzt schon, und ich weiß, dass sie nicht Real ist. Doch das alles änderte sich vor 7 tagen. In der paralyse war mal wieder die alte Frau, welche ich so oft sehe. Ich dachte mir nichts dabei als sie mich wie immer anstarrte, und versuchte einfach wieder einzuschlafen, was mir auch gelang. Doch am nächsten Morgen lag ihr Schal auf meinem schwarzen Schreibtischstuhl. Vorerst dachte ich mir nichts dabei. Doch als in den nächsten tagen immer mehr Klamotten von ihr in meinem Zimmer lagen, bekam ich Angst.

Helfen sie mir.

Die Geschichte der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt