Kapitel 1

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Mit einem Keuchen richtete ich mich auf, mein Herz pochte laut in meinem Brustkorb. Ich schaute mich panisch um, doch alles was ich sah war mein mir vertrautes Zimmer. Ich entspannte mich wieder ein wenig, es war alles nur ein Traum gewesen. Aber warum schien, dann alles so real? Ich bewegte vorsichtig meine Beine, sie schienen ganz normal zu sein, keine Wunden. Erleichtert atmete ich auf. Es war alles nur ein Traum.

Ich schlug meine Bettdecke um und schaute auf meinen Wecker, es war schon Zehn Uhr! Ich sprang aus dem Bett und versuchte mich fluchend umzuziehen. Nachdem ich mir im Badezimmer kaltes Wasser auf das Gesicht gespritzt und die Zähne geputzt hatte, ging ich ins Wohnzimmer, wo zu meiner Überraschung ganz viele Kartons herum standen. Die Terrassen Tür stand offen und Ich hörte eine Stimme, langsam schlich ich mich zur Tür. Als ich meine Mutter auf der Terrasse sah, schaute ich mich um, aber niemand außer meine Mutter war zu sehen. Mit wem redete sie? verwundert fragte ich: "Was machst du denn hier?" Sie drehte sich erschrocken um, im gleichen Moment erhob sich kreischend ein Rabe aus einer der Nahe liegenden Bäume. Als sie mich sah schien sie aus einem unerfindlichen Grund erleichtert zu sein. "Warum bist du nicht auf der Arbeit und Warum hast du mich nicht geweckt? Ich bin zu spät! warum liegen hier über all Kartons?" Das waren ziemlich viele Warums, aber egal. ich schaute meine Mutter abwartend an. "gestern als du von der Schule gekommen bist hab ich dir doch gesagt das wir umziehen werden. und zwar heute!", sagte sie ruhig und strich sich dabei eine Strähnen ihres Karamellfarbenem Haar aus dem Gesicht.

Ich versuchte mich an gestern zu errinern, aber komischerweise schien alles, wie verschwunden zu sein. "Also schon wieder ein Umzug..." grummelte ich und drehte mich um. "Jayna, es tut mir leid", sagte meine Mutter schnell und ich schüttelte den Kopf. "Ist egal ich mochte die Wohnung sowieso nicht." Ich drehte meinen Kopf wieder zu meiner Mutter. "In welche Großstadt ziehen wir diesmal?", fragte ich. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und ihr Blick wurde wehmütig. "In keine. Wir gehen zurück nach Castle." Ich spürte ein kleines stechen im Herz. "Wir gehen nach Castle?" fragte ich ungläubig. meine Mutter nickte. Ich schluckte, zurück nach Castle zu gehen bedeutete, Wunden aufzureißen, die nie heilen würden. "Pack deine Sachen" befahl meine Mutter sanft und gab mir einen Kuss. Nachdem wir eine Stunde später alle Kleinigkeiten im Auto verstaut hatten und weitere drei Stunden, meine Mutter damit beschäftigt war den Umzugs Helfern Anweisungen zu geben, Konnten wir endlich Tucson hinter uns lassen und zurück nach Castle fahren. Ich blickte nicht zurück, inzwischen war ich das ständige verlassen der Verschiedensten Groß Städte gewohnt. "Wieso ziehen wir eigentlich wieder nach Castle?", fragte ich, als wir schon eine Weile gefahren waren. "Mein früherer Chef, hat mir ein gutes Angebot gemacht.", sagte Sie achselzuckend und wich meinem Blick aus. Es war immer wieder das Gleiche. Ich schaute aus dem Fenster und Beobachtete die Landschaft, die an uns vorbei zog. In mir stiegen längst begrabene Errinerungen hoch.

elf Jahre war es her. Meine Mutter, mein Vater und ich lebten alle glücklich zusammen in einem großen Haus am Waldrand. In Catstle. Jeden Tag nahm mein Vater mich mit in den Wald und gemeinsam Beobachten wir Tiere oder kletterten auf Bäumen. er hatte mich immer "Waldprinzessin" genannt. Doch irgendwann begann er Abends immer im den Wald zu gehen, wenn ich meine Mutter fragte was er macht, antwortete sie immer "Er singt den Vögeln ein Schlaflied" Ich hatte ihr das natürlich immer abgenommen und war unendlich stolz auf meinem Papa. Doch jedes mal kam er mit Verletzungen nach Hause. Bis er eines Tages gar nicht mehr zurück kam. Meine Mutter weinte Nächte lang. Und ich? Für mich kleines dreijähriges Mädchen war eine Welt untergegangen. Ich verstand nicht das mein Vater nie zurück kommen würde. Ich verstand nicht das er gestorben ist. und Ich verstehe bis heute nicht, warum?

Ich öffnete meine Augen. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn meine Mutter war nicht mehr im Auto. Müde reckte ich meinen Hals in die Höhe, der vom schlafen weh tat. Ich schaute mich um und sah eine Tankstelle aus der meine Mutter mit einem Kafee und einer Cola in der Hand herauskam. Sie öffnete die Tür und gab mir die Cola. "Hallo Schatz, wir sind gleich da" Ich nickte und meine Mutter fuhr los.

Die Landschaft wurde waldiger und hügeliger, mein Magen zog sich fester zusammen, so näher wir Castle kamen. Und dann sah ich es, das kleine Schild aus Ebenholz, wo in schnörkeliger Schrift 'Castle' geschrieben war. meine Mutter warf mir einen Blick zu, dann öffnete sich der Wald plötzlich und erste vereinzelte Häuser zeigten sich. Castle war die kleinste aber schönste Stadt Arizonas, wobei Stadt übertrieben war. Die Stadt wurde zu teils von den Rocky Mountains umgeben, zum anderen Teil von einer großen Wald Landschaft. Wir kamen an einem Großen Gebäude vor bei, wo sich viele Jugendliche tummelten. "Das ist deine Neue Schule" sagte meine Mutter und schlug ein fröhlichen ton an. Sie bog in eine kleine Straße ein. Mein Herz klopfen verschnellerte sich. Und dann sah ich es, unser Haus. Es war groß und in einem Schlichten weiß gehalten, große Fenster erleuchteten Fast das Ganze Haus. Meine Mutter parkte auf einem Kiesstreif und nahm kurz meine Hand. Ich konntr sehen das sie ebenfalls mit ihren Gefühlen zu kämpfen hatte. Geneinsam stiegen wir aus und ich sah erst jetzt wie verwildert der Garten aussah. "Hat hier niemand mehr gewohnt?" fragte ich meine Mutter, sie schüttelte den Kopf "Nein ab und zu ist eine Nachbarin gekommen um das Haus ein bisschen Sauber zu halten." Ich schaute mich um. Ich hatte nicht gewusst das meine Mutter, nach all den Jahren das Haus noch nicht längst verkauft hatte. Sie kramte aus ihrer Tasche einen Schlüssel und ging auf den Eingang zu. Ich folgte ihr langsam. Leise öffnete sich die Tür und meine Mutter und ich betraten das Haus. Es roch zu meiner Überraschung angenehm nach Zitrone. Alles war mir vertraut, der Eingangsbereich, der direkt an ein großes Wohnzimmer anschloss. Ein dicker Klos bildete sich in meinem Hals, ich sah aus den Augenwinkel, dass meiner Mutter eine Träne am Auge hing. "Bist du sicher das, das Haus nicht zu groß für uns beide ist?" durchbrach ich die Stille. meine Mutter schüttelte Stumm den Kopf "Wir werden ein tolles Leben gemeinsam haben.". Meine Mutter wand sich dem Eingang zu "Ich werde mal schnell bei der Nachbarin klingeln, es dauert so wieso noch eine Weile bis der Umzugswagen kommen wird." Ich nickte und sagte "Ich gehe in den Wald". Aus dem Auto schnappte ich mir meine Kopfhörer und den I Pod. Als ich im Wohnzimmer die Terrassen Tür geöffnet hatte, kam mir der harzige Duft entgegen. Ich marschierte einfach drauf los, ohne zu wissen wo ich hinging. erst als ich mitten auf einer Lichtung ankam wurde mir klar, das ich bei der Lichtung meines Vaters und mir war. Ich hörte das gezwischer der Vögel und das plätschern des nahe liegendem Bach. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren, um die Geräusche auszublenden, die mich zu sehr an meinem Vater errinerten. Doch es kam keine Musik. Ich riss sie aus dem I Pod und sah das sie Total kaputt waren. mit Tränen in den Augen warf ich den I Pod auf den Boden. "Mistdinger" sagte ich wütend, wobei es eher ein schluchzen war. Ich ließ mich auf den Boden fallen und fing an zu weinen. Wer sollte mich hier auch sehen? Ein Rabe landete auf einem Baumstamm und schaute mich mit schief liegendem Kopf an. Ich warf wütend mit Gras nach ihm und schrie "Hör auf so zu kucken" er flog kreischend davon und lies mich alleine. Irgendwann kamen keine Tränen mehr, dafür meldeten sich kochende Kopfschmerzen. Ich hatte die Augen geschlossen und lag Im Gras. Aufeinmal ließ mich ein knurren zusammen zucken. Ich schaute mich hektisch um und entdeckte eine Wolf kaum zwei Meter von mir Entfernt. Seine gelblichen Augen musterten mich und ein Zittern durch flutete meinen Körper.

ShapeshifterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt