1. Welcome to RoadTrip

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Es war ein Freitag Abend und ich war gerade dabei meinen Koffer in den ach so vielen Anderen zu finden, was dann doch etwas schwerer war als gedacht.
Normalerweise sollte es hier total voll und drängelig sein, aber eigentlich war es ziemlich ruhig hier am Flughafen und ich war wirklich froh, dass ich mich nicht durch Menschenmassen quetschen musste.
Zumal ich auch in dieser Sekunde meinen schwarzen Koffer gesichtet hatte, der mich nach gefühlten Stunden endlich erreicht hatte.
So schnell wie möglich nahm ich das Hartplastik Teil von dem Fließband und ging dann in Richtung Ausgang.
Immer wieder schaute ich mich nach meinem Onkel um, den ich aber einfach nicht sichten konnte. Und genau deswegen beschloss ich, ihn einfach mal anzurufen.

Nach ein paar Mal Klingeln nahm Blair auch schon ab.

"Hallo, Maddie. Hör zu, ich sitze gerade im Auto und bin auf dem Weg zum Flughafen, aber es scheint, dass ich etwas später komme als gedacht.", begrüßte er mich etwas genervt klingend durch besagten technischen Gegenstand.

"Blair, kein Stress. Ich warte einfach. Ist doch kein Akt.", beruhigte ich ihn etwas lachend und stellte mich nebenbei mit meinem Koffer an den Rand des Gebäudes.

"Ich weiß, aber deine Mutter wird mir den ganzen restlichen Abend in den Ohren sitzen. Du kennst sie doch", brachte er ein und obwohl ich wusste, dass er mich nicht sehen konnte, nickte ich.

"Ich rufe sie einfach an und sage ihr Bescheid, dass mein Koffer sich verspätet und ich deswegen noch nicht bei dir bin, okay?", schlug ich vor und hörte ein erleichtertes Seufzen meines Onkels auf der anderen Seite der Leitung.

"Das wäre super. Dann wäre ich wenigstens nicht ihr unzuverlässiger Bruder", scherzte er und ich lachte leicht in mich hinein.

Wo er Recht hatte, hatte er Recht.
Meine Mutter war ein totaler Controlfreak, aber nur dann, wenn es um sie ging, oder um Andere als um mich. Aber das war schon wieder eine andere Geschichte.
Jedenfalls würde sie nicht aufhören mich oder Blair anzurufen, bis ich ihr Bescheid gegeben hatte, dass Alles gut war.

"Mach ich dann", lächelte ich und setzte mich auf eine der hellen Bänke.

"Danke Mads", sagte mein Onkel, vollkommen erleichtert und ich nickte wieder ungesehen.

"Kein Problem", erwiderte ich etwas müde, was von Blair nicht unbemerkt blieb.

"Ach Maddie.", seufzte er, "Hast du überhaupt im Flugzeug geschlafen oder warst du die ganze Zeit über wach?"

"Ich verweigere die Aussage", antwortete ich kleinlaut und sank etwas auf der Bank in mich zusammen.

"Maddie", zog er meinen Namen in die Länge und diesmal ich war es, die seufzte.

"Vielleicht", sagte ich, was sich aber viel mehr wie eine Frage anhörte.

"Naja, dafür kannst du ja später schlafen. Hoffentlich lassen dich die Jungs das überhaupt. Du wirst sehr wahrscheinlich mit hunderten Fragen bombardiert. Glaub mir", warnte Blair mich auf eine seltsame Weise vor.

"Wie schlimm kann das denn bitte schon werden?", fragte ich etwas lachend.

*Etwas später*

"Also; die Jungs sind gerade noch einkaufen und müssten jede Minute da sein. Ich will die Ruhe vor dem Sturm nutzen und dich nochmals warnen: die sind nicht ganz dicht", trichterte mir Blair zum wiederholten Mal ein und gestikulierte dabei wild mit den Händen herum.

Er saß mit mir gerade in der Küche, nachdem er mir im Schnelldurchgang die Wohnung gezeigt hatte. Es war wirklich süß hier. Zwar war es nicht annähernd so groß wie bei meiner Mutter und mir in New York, aber es hatte eine andere Art der Größe.

RoadTrip feat. Me [German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt