38: invitation

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Maia

„Jack.." will ich ihn auf die Klingel aufmerksam machen.
„Wir sollten an die Tür gehen." nahm ich sein Gesicht in meine Hände, zwang ihn somit dazu, mich anzusehen und nun schenkte er meinen Worten endlich seine ganze Aufmerksamkeit.

„Meine Mutter!" riss er seine Augen auf, als hätte er gerade einen Geistesblitz gehabt.

Es klingelte ein weiteres Mal an der Tür.
„Noch länger wird sie sicher nicht warten.." meinte ich nervös.

Schnell fuhren wir auseinander und standen, so schnell wie möglich, vom Sofa auf.

Ich warf Jack schnell sein Shirt zu, während er sich gerade seine Boxershorts anzog und sich hektisch nach seiner Jeans umsah.

„Egal, dann gehst du eben in Shirt und Boxer." schob ich ihn hektisch aus dem Wohnzimmer und schloss die Tür, die Wohnzimmer und Flur voneinander trennte.

Während ich meine Kleidung wieder aufsammelte und diese wieder anzog, hörte ich, wie Jack die Haustür öffnete.

Gespannt stellte ich mich an die Wohnzimmertür und lauschte. Schließlich interessierte es mich sehr, was seine Mutter ihm zu sagen hatte.

„Mein Sohn." ertönte die helle Stimme von seiner Mutter.

Sie war es also wirklich.
„Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie daraufhin und war gerade anscheinend dabei, Jack zu mustern.

Jack musste ihr in diesem Moment sehr erschöpft und ungepflegt erscheinen. Denn er war schließlich verschwitz und sein Hals wurde von dem Knutschfleck geschmückt. Von den verwuschelten Haaren musste ich gar nicht erst anfangen. Er sah einfach so sexy aus, jedenfalls in meinen Augen.

„Das ist jetzt nicht wichtig. Sag einfach, wieso du hier bist." lenkte Jack schnell und ernst vom Thema ab.

„Du weißt doch ganz genau, wieso ich hier-" sie machte eine kleine Pause, die mit einem Seufzer verbunden wurde „-bin."

„Nein. Das weiß ich nicht." beharrte Jack weiterhin auf einer deutlichen Antwort.

„Vielleicht habe ich etwas zu schnell geurteilt." fängt sie an.

Jack lachte ironisch.
„Nur vielleicht? Du hast mich auf die Straße gesetzt!"

„Du lebst aber, wie ich schwer erkennen kann, nicht auf der Straße. Mir war sofort bewusst, dass sie dich aufnehmen würde." erwiderte sie.

„Meine Freundin sorgt sich um mich und hat sich sofort um mich gekümmert. Und das hast du sogar schon erwartet? Wieso hast du diese ganze Show dann abgezogen, wenn du mich sowieso nur in ihre Arme treiben wolltest?" ein verwirrter Unterton schmückte Jacks raue Stimme.

„Ich wollte es einfach noch mal mit eigenen Augen sehen." antwortete Jacks Mutter gereizt.

„Ich wollte sehen, wie du mich darum bittest, dass du bleiben darfst. Und nicht, wie du einfach fährst. Du hast nicht mal eine Sekunde lang überlegt, den Konflikt zu lösen." wurde sie spezifischer.

Angespannt verzog ich das Gesicht. Wieso verhielt sie sich so? Wieso konnte sie ihren Sohn nicht einfach darum bitten, wieder nach Hause zu kommen.

„Das ist doch krank." gab Jack leise von sich.
„Wieso hätte ich darum 'kämpfen' sollen? Unsere Beziehung war an diesem Zeitpunkt sowieso schon ein Haufen Asche, Mutter. Ich wäre niemals gegen dich angekommen. Deshalb bin ich einfach gefahren. Aber denkst du, dass das leicht für gewesen ist? Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie oft ich in den letzten Tagen geweint habe?!" platzte es aus Jack heraus, wobei seine Stimme zum Ende hin immer langsamer und leiser wurde.

Still lehnte ich mich gegen die Tür. Er musste sich gerade furchtbar fühlen, schließlich redete er so gut wie nie über seine Gefühle.

Seine Mutter schwieg für einen Moment, ehe sie die Stille wieder brach.

„Es tut mir leid."

„W-wie bitte?" hauchte Jack verwundert.

„Ich bin keine gute Mutter, eher gesagt bin ich eine schlechte. Aber ich bin es leid. Bitte komm wieder nach Hause. Wir können von vorne anfangen." redete sie ruhig, was mein Herz irgendwie aufgehen ließ.

Unauffällig lugte ich durchs Schlüsselloch und sah, wie sie seine Hände in ihre nahm.

„Bitte.." fügte sie ungeduldig hinzu, da er sie nur perplex ansah.

„Und was ist mit der ganzen Maia-Sache? Wirst du meine Beziehung endlich akzeptieren?" warf Jack misstrauisch ein.

„Maia!" Richtete sie ihren Kopf zur Wohnzimmertür. Ich fror in meiner Position ein. Hatte sie mich etwa bemerkt?

„Komm schon, ich weiß, dass du hinter der Tür stehst." seufzte sie schon leicht genervt.

Langsam öffnete ich die Tür und trat eingeschüchtert hervor. Peinlich berührt kam ich ihr näher.

„Wir laden euch heute Abend zum Essen ein. Seid pünktlich um acht Uhr da. Und Jack, wenn du danach bleiben willst, kannst du einfach bleiben. Dein Zimmer steht immer für dich frei." lächelte sie leicht, drückte Jacks Hand und wand uns langsam den Rücken zu.

Als sie das Haus verlassen hatte, schloss ich die Tür und Jack atmete tief aus. Offensichtlich musste er dieses ganze Gespräch erst mal verarbeiten.

„Und was machen wir jetzt?" warf er orientierungslos in den Raum.

„Ja was wohl? Wir machen uns für das Essen fertig." forderte ich ihn auf und zog ihm am Handgelenk mit mir die Treppe hoch.

A/N: Jacks Mutter öffnet sich..
Was haltet ihr von ihren Argumenten?

Voten und kommentieren nicht vergessen 🌺

Bis zum nächsten Kapitel

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