Eine geborene Hogwarts Schülerin

Winkelgasse

Es war nun schon eine Woche her, seit Arya ihren Brief bekommen hatte und jeden Morgen hatte sie sich gefragt, ob sie das alles nicht doch nur geträumt hatte. Und jeden Morgen musste sie sich gestehen, dass es die Wirklichkeit war. So lief es auch an diesem Tag ab doch heute war sie noch viel aufgeregter als zuvor. Heute, das hatten ihre Eltern versprochen, würden sie die Schulsachen besorgen. Und das an einem Ort mit einem merkwürdigen Namen. Wenn sie sich recht erinnerte, hieß er Winkelgasse.

*Zeitsprung~2 Stunden später, London-Innenstadt*

In diesem Viertel von London war Arya noch nie gewesen. Es sah nicht sehr modern aus, doch es hatte irgendetwas an sich, das ihr sehr zu gefallen schien.
Sie sollten einen Laden finden, der der Tropfende Kessel genannt wurde. Doch so leicht war das nicht. Alles sah hier ziemlich gleich aus, außerdem liefen sie anscheinend die ganze Zeit im Kreis.
Nach einer gefühlten Stunde hatten Arya endlich ein Schild mit dem Namen drauf gefunden und betrat den Laden zusammen mit ihren Eltern. Im ersten Augenblick war sie ein wenig enttäuscht.
Es roch nach Bier und Ziege. Außerdem war es relativ dunkel und der Barkeeper hatte dringend mal wieder eine Dusche nötig.
Doch der erste Eindruck kann auch täuschen.
Als Arya sich genauer umsah, erkannte sie, dass die meisten Gläser hinter der Bar einfach von einem Lappen geputzt wurden, ohne dass jemand sich darum kümmern musste. Außerdem sah sie, wie ein Löffel in einer Tasse von selbst umrührte. Die Leute hier sahen auch anders aus. Die meisten trugen Umhänge und Spitzhüte und manchen sah man an, dass sie sich bemüht hatten, sich ganz normal zu kleiden, was ihnen jedoch nicht sehr gelungen war. Es sah ziemlich lustig aus, wenn ein Mann eine Strumpfhose und eine Lederjacke anhatte. Dazu natürlich passende Gummistiefel, die eigentlich überhaupt nicht dazu passten.
Arya versuchte angestrengt, sich ein Lachen zu verkneifen. Sie konnte es aber nicht ganz lassen und schmunzelte ein wenig.
Sie sah sich noch etwas um. Bei einer Sache wunderte sie sich ganz besonders. Das Mädchen hatte sich tatsächlich eingebildet, dass sich ein Bild, auf der Zeitung eines älteren Herren, bewegt hatte.
Bevor sie noch ein zweites Mal hinschauen konnte, um sicher zu stellen, dass sie sich nur geirrt hatte, wurde ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem in Anspruch genommen. Vor Arya und ihren Eltern stand ein riesiger Mann, um die zweieinhalb Meter groß, mit struppigem, dunkelbraunem Haar und einem Bart der genauso aussah. Er trug etwas sehr ungewöhnliches. Und zwar einen Mantel aus Maulwurffell. Der Mann musterte zuerst Aryas Vater, dann ihre Mutter und zum Schluss sie selbst. Bei Anblick erhellte sich seine Miene merklich.
„Du musst dann wohl Arya sein." , fing er an. Seine Stimme war tief und trotzdem nicht unfreundlich. Noch bevor Arya irgendetwas erwiedern konnte, fuhr er schon fort: „Ich sollte mich vorstellen. Ich bin Rubeus Hagrid. Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts. Du wirst mich ab jetzt wohl öfter zu Gesicht bekommen. Wenn ihr Sie mir nun bitte folgen würden" Er wandte sich an Aryas Eltern. Diese nickten nur. Ihnen hatte es wohl die Sprache verschlagen. Hagrid ging voran und Arya folgte ihm schon ganz aufgeregt. Ihr Vater hatte wieder einmal diese stolze Miene aufgesetzt und marschierte hinterher. Ihre Mutter hingegen sah etwas ängstlich aus, doch folgte ihnen (wenn auch etwas zögerlich).
Der riesige Mann stoppte vor einer Steinmauer und Arya war ziemlich verwirrt, dadurch dass sie keine Ahnung hatte, was sie hier wollten. Doch bevor sie etwas sagen konnte, tippte Hagrid einige der Steine mit der Spitze seines Regenschirms an. Was daraufhin passierte, war eindeutig nicht normal.
Die Steine fingen an, sich zu bewegen und ehe das Mädchen sich versah, war vor ihnen auch schon ein Durchgang entstanden, durch den Hagrid gerade noch so durch passte. Nachdem die Mauer von allen passiert worden war, schloss sie sich auch schon wieder. Man hätte denken können, alles wäre nur Einbildung gewesen.
Arya sah sich um. Sie waren in einer großen Gasse angekommen. An der Mauer, die gerade noch ein Durchgang für sie gewesen war, hing ein Schild mit der Aufschrift: Winkelgasse.