~Three~

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Das... das kann doch nicht wahr sein.. Oder etwa doch? Nein... nein ich bilde mir das nur ein.

Ich.. ich.. Das kann nicht sein, er war es nicht, er kann es nicht sein! Das passt gar nicht zu ihm.. Aber er sah ihm so verdammt ähnlich...

Ich schüttelte den Kopf und ging aus der Gasse heraus, um wieder den richtigen Weg zu finden. Ich war total in Tránse, konnte nicht klar denken, war nicht bei Sinnen. Das alles war einfach zu viel für mich. Zu viel für mein Herz.. All die Dinge, die ich und Harry durchgemacht hatten, spielten sich wieder in meinem Kopf ab. Immer und immer wieder und ich konnte rein gar nichts machen, damit es aufhörte. Meine Brust fing an zu stechen und mein Hals fühlte sich so komisch an.. Ich wollte nicht weinen. Nicht wegen ihm! Nicht schon wieder.. Ich habe genug Tränen vergossen, für nichts!

Ich schluckte einmal kräftig und versuchte krampfhaft nicht wie ein kleines Kind loszuheulen.. Das habe ich wirklich nicht nötig, ich habe mir gerade erst alles wieder so zurechtgebogen, wie ich es wollte. Mein Leben geht ohne ihn weiter.

Ich überlegte so weiter und blieb mitten auf der dunklen Straße stehen, bis ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.

,,Sophie!!" ,rief mir jemand zu. Die Stimme kam mir bekannt vor, doch auch irgendwie unvertraut.. Ich drehte mich um und hielt nach der Person Ausschau, die dann auch nach wenigen Sekunden aus der Dunkelheit hervortrat. ,,Sophie! Was machst du hier?! Geht es dir gut? Oh Gott, du bist eiskalt! Hier, nimm meine Jacke!", wurde ich zu getextet. Ich sah zu ihm hoch und wer war es?

,,Josh? Was machst du hier..?", fragte ich abwesend. ,,Du weißt doch, dass ich einer der Aufseher am College bin! Und es ist eine Person nicht zu der wöchentlichen Schülerratsversammlung erschienen. Das warst du, also habe ich dich gesucht!", schrie er mich schon beinahe an. Josh war um jeden so besorgt, als wären es seine eigenen Kinder. Er würde jeder Fliege helfen, wenn es um ihn ginge.

,,Ich bin okay Josh, bring mich einfach wieder zurück zum College..", sagte ich zu ihm und hielt mich an seinem Arm fest, um ihn nicht zu verlieren. ,,Was hast du überhaupt gemacht? So spät Abends?! .....Du verkaufst doch nicht etwa deinen Körper?!" ,,Oh Gott Josh nein!!"

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Ich verabschiedete mich wieder von Josh und schlenderte durch den langen Gang entlang, der draußen an dem Gebäude von manchen Säulen versteckt wurde.

Meine Schuhsohlen schrabbten die grauen Steinplatten entlang, mein hauchdünnes Kleid war mit Dreck bedeckt und meine Haut mit Schürfwunden und kleinen Kratzern überseht. Meine Augen fühlten sich verklebt an, von der Schminke die durch meine leichten Tränen verwischt war und mein Mund war so trocken von der staubigen Luft, welche sich durch schweres Atmen in meinen Lungen füllte, dass ich dachte langsam zu ersticken. Vereinzelte Haarsträhnen hingen in meinem Gesicht und kitzelten leicht meine Nasenspitze.

Ich ging so weiter, bis ich an meinem Apartment angekommen war. Doch als ich nach der Türklinke griff, wurde mir erst klar vor Augen, dass ich meinen Schlüssel für das Apartment gar nicht mitgenommen hatte. Ich hoffte, Isabell würde noch auf sein. Mit lautem Gehämmer gegen die Holztür versuchte ich auf mich aufmerksam zu machen, in dem Hoffen, dass Isabell mich hören würde. Und ich hatte Glück. Sie öffnete langsam die Tür und lugte hinaus. Mit roten Augen und verlaufener Schminke sah sie mich eine Weile an. Dann jedoch riss sie die Tür so weit auf wie sie konnte und rannte mir in die Arme. ,,Sophie! Wo warst du denn um Himmels Willen?! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!!", kam es aus ihr heraus. Ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Es war einfach schön zu sehen, dass es doch noch einen Menschen gibt, der sich um mich sorgt, wenn ich bis in die Nacht hinein verschwinde. Einfach weg bin und nicht mehr auftauche. ,,Es geht mir gut, Isabell.. Ich.. Es.. Es ist kompliziert.. Ich erzähl dir alles morgen, okay? Ich bin einfach fertig und muss erst mal realisieren, was heute alles passiert ist.", sagte ich mit meiner kratzig, heiseren Stimme und lächelte so gut ich konnte in ihr Gesicht. ,,Na gut.. Aber bitte sag mir alles. Wenn du mir etwas verschweigst, kann ich dir nicht helfen.", antwortete sie und ging mit mir hinein. Du kannst mir eh nicht helfen, wenn ich dir erzähle, was mir angetan wurde...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 29, 2014 ⏰

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