Ein Bild ~ Sugawara Koushi

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,, Bitte male deine Gefühle und deine jetzige Lage in einem Bild. (V/N)" Ich schaute meine Psychiaterin mit einer erhobenen Augenbraue an. ,,Und was bringt es mir?" Fragte ich jetzt kalt nach. ,,Es ist einfacher als es in Worte zu fassen. Du wirst dich danach leichter fühlen. Glaub mir, wenn du fertig bist, wirst du es schon merken" Sie lächelte mich mit diesem warmen Lächeln an.

Tzz. Alles nur eine Masche. Alles unecht. Das Lächeln, das Gefühl das sie mir übermitteln will. Einfach alles. Und anscheinend bin ich die einzige die das merkt. Nichts desto troz nahm ich Papier und Stifte und machte es mir auf dem Sessel bequem.

Ich glaube ich saß ungefähr eine Stunde da, bis ich mir das Bild nochmal an schaute und es ihr mit einem seufzen übergab. Wärend sie es betrachtete streckte ich mich in alle Richtungen.

,,Wenn ich es so richtig verstanden habe, siehst du die Welt in schwarz weiß... Ich dachte du hast den Test positiv überstanden... Farbenblind bist du nicht..." sie nahm ihre Brille ab und schaute mich ernst an. Ich gab ein "tzz" von mir und drehte meinen Kopf zur Seite. ,, Mich versteht niemand..." wieder sah die Frau auf mein Bild und nickte ein paar mal.

,,Jetzt verstehe ich es. Du siehst nicht immer das gute in einem Menschen. Du erzählst immer die Wahrheit und das mögen einige nicht. Du siehst nicht, wie andere, das gute im Leben, das bunte also. Dein Blick geht eher auf die negativen Dinge. Du sagst immer die bittere Wahrheit, wo hin gegen andere es schön geredet hätten. Stimmt das so?" Und schon wieder blickt sie mich mit einem fragenden Blick an. Desinteressiert schaue ich sie an und nickte.

Sie lächelte. Wieso lächelt sie? Was ist daran so schön? ,,Danke das du es mir erzählt hast. Zwar bildlich, aber das ist genau so viel. Wir versuchen dich anders um zu stimmen" entsetzt riss ich meine (A/F) auf und sprang vom Sessel. ,,Das können sie nicht machen! Sie können mich nicht einfach zu einem Menschen machen, der ich nicht bin!" Schrie ich sie an. Doch ihr Lächeln verschwand nicht. Sie stand auch auf. Ihre Hände legte sie um meine. ,,Ich will dich nicht verändern. Ich will nur, dass du das Leben mit anderen Augen siehst. Du kannst dich nicht dein Leben lang in der Dunkelheit verstecken." Redete sie mir ruhig zu. Ich bekam Tränen in den Augen.

,,Ich will das nicht! Ich will nicht meine Gefühle zeigen! Ich will nicht lügen! Ich will nichts schön reden! Auch will ich die Welt nicht als einen schönen Ort sehen! Das ist es nämlich nicht! Das sind alles nur Fassaden!" Ich brach zusammen. Ich heulte und schrie. ,,Das ist alles falsch! Die Menschen sind falsch. Sie sind eifersüchtig auf das was sie nicht haben! Sie werden von Neid und Wut gepackt und sind nicht mehr als Menschen zu sehen! Wir Menschen sind doch die eigentlichen Monster! Wir täuschen Gefühle vor, nur um uns am Ende doch selbst zu verletzen! Ich will mich nicht verletzen! Auch will ich nicht das andere mich verletzen! Ich will das nicht noch einmal erleben!" Ich bekam schwer Luft vom Weinen.

Und plötzlich... spürte ich wie jemand seine Arme um mich legte. Sie umarmte mich ganz dolle. Ich hörte langsam auf zu weinen, doch das Schluchzen verschwand nicht, da es noch an Luft mangelte. Sie stand mit mir in den Armen auf und zusammen setzten wir uns auf das Sofa. Ihre Umarmung erwiderte ich immer noch nicht. Irgendwann als ich auch ruhig wurde ließ sie mich los und lächelte mich traurig an.

,,Erzähl mir bitte eins. Was ist aus der kleinen Prinzessin geworden, die du mal warst? Du warst doch nicht immer so kalt. Aber wenn du noch nicht bereit bist, musst du es nicht sagen" sie blieb ruhig. Das, was man von einer Psychiaterin erwartete. Ein tiefer Atemzug und ich begann ihr meine Geschichte zu erzählen. Wie ich damals ausgenutzt wurde, weil ich die beste des Jahrgangs war und dann fallen gelassen wurde. Einige Tage darauf begannen mich meine 'Freunde' zu beschimpfen und zu schlagen. Sie schmissen mir Beleidigungen an den Kopf und mich dann auf den Boden. Sie lachten mich aus und machten Videos davon. Ich war naiv und Hilflos. Ich habe damals nicht gesehen was für falsche Schlangen das waren. Plötzlich wurde mir klar, das ich niemandem mehr vertrauen kann und werde. Ich fing an mich von den anderen ab zu schotten. Auch von meiner Familie. Und als ich dann als eiskalt zurück kam, waren alle Sprachlos. Meine Mobber hatten angst vor mir. Meine Eltern haben es anfangs nicht gemerkt, sie waren einfach nur froh das ich wieder was mit ihnen unternahm. Sie waren leicht zu täuschen, bis ich meine Fassung verlor und meine Mutter an schrie. Darauf hin landete ich hier und muss mich mit dieser alten Frau beschäftigen...

Haikyuu (OneShots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt