25. Letter

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30. Januar 2017

Hey Baby,
Ich bin zu Tobias gerannt. War ein weiter Weg, aber es ging.
Hier ist es schön warm und Essen bekomme ich auch genügend. Ich fühle mich hier eindeutig wohler als Zuhause.
Aber ich habe dir noch gar nicht den Grund genannt, wieso meine Eltern mich hier rausgeschmissen haben.
Sei mir bitte nicht böse, honey.

Ich habe angefangen mich zu verletzen. Schwer. Ich konnte es nicht länger aushalten und musste es unterdrücken, doch irgendwann kommt man zu dem Punkt im Leben, an dem es nicht mehr aushaltbar ist.
Meine Mutter hatte die Klingen gesehen, wahrscheinlich kein schöner Gedanke einer Mutter, dass ihr Sohn sich verletzen würde.
Anfangs wollte sie klar und deutlich mit mir darüber reden, aber dann, als ich erzählte, ich möchte zu dir, aber könnte nicht...
Da rastete sie aus. Sie schrie mich an, ich sie. Es war ein Schreikampf, wie ich es nennen möchte.

"Wenn du zu deiner Ariane willst, dann schneide dich doch tot! Verschwinde hier!"

Es traf mich in mein schon gebrochenes Herz. Tief in mir brach mein Herz noch ein weiteres Mal. Als hätte ich mehr Schmerz verdient als sonst. Was hatte sich meine Mutter bloß dabei gedacht?
Habe ich denn Schmerzen verdient, honey?

So wie es kommen sollte; meine Mutter warf mich mit meinen Anziehsachen raus und schrie, dass ich bei Vernunft wiederkommen kann.
Ich habe nichts mehr. Niemand scheint das Gute in mir zu sehen, Ariane.
Ich liebe dich, aber ich glaube, ich kann langsam nicht mehr.

Peeter.

ARIANEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt