[Melancholie]

88 11 26
                                    

Als ich klein war, war ich ein immer glückliches Kind.
Ich habe nie geweint oder geschrien.
Ich habe immer gelacht, war mit allem einverstanden und habe in allem und jedem nur das Beste gesehen.
Ich war aufgeweckt und bin aufmerksam durch das Leben gegangen.
Ich hatte Spaß an den kleinsten Dingen und habe Sachen getan, an die ich heute nichtmal denken würde.

Es waren Dinge, aus denen ich selber keinen Nutzen gezogen habe.
Ich habe sie aus gutem Willen und Hilfsbereitschaft getan.

Manchmal denke ich,
was ist nur aus mir geworden?
Wo ist das glückliche, sorglose, immerzu lachende Mädchen hin?
Warum bin ich so geworden?

Warum läster' ich?
Warum bin ich so leicht reizbar?
Warum rege ich mich über belangloses auf?
Warum bin ich so schwer zu beeindrucken geworden?
Wie konnte ich so kalt werden?
Wie konnte ich nur die Fähigkeit verlieren, das Schöne in den Dingen zu erkennen?

Ich reise an die schönsten Orte der Welt und wenn ich dort bin, sehe ich nur das Negative.
Vor mir ist ein Strand mit dem weißesten
Sand und blausten Wasser, trotzdem schenke ich nur dem wenigen Müll auf der Straße Beachtung.

Heutzutage begegne ich Menschen mit Vorurteilen und bilde mir direkt eine Meinung über sie.
Ist sie negativ, gebe ich demjenigen keine zweite Chance. Nehme keine Rücksicht darauf, dass derjenige vielleicht einfach einen schlechten Tag hatte.

Früher ging ich ohne nachzudenken auf andere Kinder zu und fragte sie, ob sie meine Freunde sein wollen.
Keines lehnte je ab und selbst wenn wir nur 4 Stunden zusammen gespielt haben, unsere Namen nicht kannten, waren wir doch Freunde geworden.

Ich habe so viele Geschichten.
Geschichten, bei denen sich zeigt, wie sehr ich mich verändert habe, einfach weil ich anders handeln und reagieren oder denken würde.

Ich frage mich, wie mein jetziges Ich und mein altes Ich dieselbe Person sein kann.

undefinable thoughts Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt