Eine unerwartete Begegnung im See

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Sie war wieder schwimmen. Sie tat es immer kurz bevor die Sonne unterging und er stand, wie immer, auf dem Astronomieturm um sie einfach nur anzusehen. Er mochte es sie zu betrachten, sie sah so anderes aus, so natürlich.

Die anderen Mädchen in Hogwarts, mit ihren bunt bemalten Gesichtern, spotteten hinter ihrem Rücken über sie. Missgestaltet, hässlich oder maskulin wurde sie genannt, doch Draco wusste dass es nur der Neid war, der aus ihnen sprach. Weil sie selbst gerne so wären wie sie. Weil sie eifersüchtig sind.

Die Jungen in Hogwarts begehrten sie. Er eingeschlossen doch das durfte nie jemand erfahren. Es war verboten, es war schlecht, dass er so fühlte. Sie war eine Gryffindor, er war ein Slytherin. Sie war die beste Freundin von Harry Potter und er sein schlimmster Feind. Sie war Muggelstämmig und er ein Reinblut. Sein Vater würde ihn umbringen.

Deswegen stand er wie jeden Abend auf dem Turm, nur um sie beim schwimmen zu bewundern. Aus der Ferne, ohne dass es jemand bemerkt. Ohne dass sie es bemerkt. Doch irgendwas war heute anders. Irgendwie konnte er sich nicht länger bezwingen, sie von der Weite aus zu beobachten. So viele Details, die sie wahrscheinlich noch hübscher machten als sie sowieso schon war, konnte er nicht erkennen.

Er könnte, nur für heute, einmal näher ran gehen.

Ohne ein weiteres Mal darüber nachzudenken und mögliche Konsequenzen abzuwegen, schritt er aus der Türe hinaus. Erst langsam, dann immer schneller aus Angst sie nicht mehr sehen zu können. Vor ihm erstreckte sich der schwarze See in all seiner Schönheit.

Um sie nicht zu stören und vor allem, um nicht von ihr bemerkt zu werden, trat er hinter eine breite Eiche. Er fand sein Verhalten selbst schon verstörend, was hatte er sich nur dabei gedacht? Er war ein Malfoy, ein ehrenwerter Mann und kein Stalker. Doch die Gesellschaft ließ es nicht zu dass er sich ihr auf manierliche Art und Weise näherte.

Und er wollte sich ihr ja auch gar nicht nähern, er wollte sie nur ansehen.

Graziös zog Hermione ihre Bahnen in dem rießigen, dunklen See. Ihre Haut glitzerte von den feinen Wassertropfen welche die untergehende Sonne spiegelten. Wie es wohl wäre sei einmal anzufassen? Dachte sich Draco und bereute diesen Gedanken sofort.

Du bist schon zu weit gegangen, es reicht! Tadelte er sich selbst doch im selben Moment bemerkte er an dem Steg, welcher in den See führte, einen kleinen Klamottenberg. Unter anderem lag dort auch ihr BH und ebenfalls deutlich zu erkennen war Hermiones Höschen.

War sie etwa nackt? Draco schluckte einmal hart. Damit hatter er nicht gerechnet. Der Bücherwurm Hermione Granger ging also nackt baden. Unwillkürlich musste er grinsen als er erneut zu ihr schaute.

Sie stand von Draco abgewandt. Ihre schmalen Schultern und ein wunderschöner Rücken waren für den Slytherin gut erkennbar. Die zierliche Hexe zusammen mit der untergehenden, fast roten Sonne in dem unglaublich dunklem See, ergaben ein umwerfendes Bild.

Sanft bläst der Wind feine Wellen in das beinahe schwarze Wasser, während die Sonne majestätisch ihre warmen Strahlen an der Haut des Mädchens hinab gleiten ließ. Er sah ihr dabei zu wie sie verträumt die Augen schloss, um dann leise in die Tiefe hinab zu tauchen.

Anmutig durchbrach sie nach einiger Zeit schließlich die Wasseroberfläche erneut und ihre sonst hellbraunen Locken hatten sich durch die Nässe verdunkelt und geglättet. Ihre Augen waren immernoch geschlossen, der Mund leicht geöffnet und zu einem Lächeln verzogen und die Wangen hatten von dem kalten Wasser eine rötliche Färbung bekommen.

Sie war wunderschön.

Als sie erneut abtauchte nutzte er, ohne darüber nachzudenken, die Gelegenheit, streifte seine Klamotten ab und schritt wie sie, nackt in den eisigen See.

Eine unerwartete Begegnung im See Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt